20) Die Libäta (Weiler, Ortschaften) haben in der Mitte
einen, gewöhnlich von Häusern umgebenen , viereckigen Platz,
welcher J a n g o , d. h. Versammlungsplatz heisst. Auf diesem
Platz sind hölzerne Sitze angebracht, in der Mitte desselben ist
eine Feuerstelle, an welcher die Gäste empfangen und die Familienangelegenheiten
berathen werden.
21) Mit dem „Bokuetu“ grüsst blos der Mann; die Frau darf
dies Wort als Gruss nicht aussprechen, sonst würde sie sich eines
grossen Vergehens schuldig machen. VI. Hauptstück.
A n s i e d e l u n g i n B i h 6.
Mulambo. Errichtung meiner Wohnung. Die Dienerschaft. Besueh
beim Landesfürsten. M;eine Heirat. Geographische und statistische
Notizen über Bih6.
Meine Aufgabe, die Bereisung Süd-Afrika’«, durfte
ich nur dann hoffen, mit Erfolg zu lösen,- wenn ich mich
zuerst mit der Sprache und den Sitten der Eingebornen
vollständig vertraut gemacht habe. Hiezu aber konnte
ich nirgends eine bessere Gelegenheit finden, als unter
den von einem aufgeweckten und kaufmännischen Sinn
beseelten Bihöern. Darum betrachtete ich es als meine
Pflicht, die Gunst des Volkes im Allgemeinen durch ein
populäres Betragen zu erwerben, besonders aber mir
auch die Freundschaft des Fürsten zu sichern^ indem
ich nach meinen Vermögens Verhältnissen seinen Eigennutz
und seine Habsucht befriedige.
Nach einer Rast von acht Tagen sendete ich den
Kissongo -und einige seiner Verwandten zum Fürsten,
um ihm das ihm gebührende Mulambo *) zu überreichen
und ihn zugleich zu bitten, er möge mir die Erlaubniss
ertheilen, mich in seinem Lande anzusiedeln, wogegen
ich ihm versprach, den Gesetzen und Gebräuchen des