ohne Zagen in einen Kampf einlassen. Aber im Falle
eines feindlichen Angriffes hätten sich die Leute von
Kiäkka, die stets bereit sind, wdhn es etwas zu rauhen
und zu plündern gibt, sicher ihm angeschlossen24), und
so hätte der Kampf ein blutiger und für uns wegen des
vielen Gepäckes und der zahlreichen Waarenballen,
womit die Leute der Karavane grösstentheils belastet
waren, gefährlich werden können. Deshalb wurden im
benachbarten Walde alsogleich viele Baumstämme umgehauen,
um das schon ohnehin befestigte Kilombo nöch
mehr zu befestigen, und nach ein paar Stunden gliech
unser Kilombo einer tüchtigen Holzburg. Die ganze
Nacht hindurch patrouillirten die Wachen rings um das
Kilombo, aber kein Feind zeigte sich.
Zu Mittag stand das Thermometer im Schatten auf
26° R.
30. J ä n n e r . Obgleich wir noch keinen hinlänglichen
Vorrath an Lebensmitteln eingekauft hatten, so
machten wir uns doch frühzeitig auf den Weg, da wir
befürchteten, dass es dem in der Nähe wohnenden Häuptling
von Kubäla gelingen könnte, die Leute von Dyin-
dumbu gegen uns aufzuwiegeln, um uns mit vereinten
Kräften anzugreifen. Den Mangel an Nahrungsmitteln
hofften wir in den von hier eine Tagereise entfernten
Dyimbondo (oder : Kimbondo) Ortschaften ersetzen zu
können. Die Karavane setzte ihren Marsch auf gewöhnliche
Weise fort; doch hielten sich die Individuen enger
aneinander, und schritten mit unverschlossenen Kim-
bango25) in Schlachtordnung vorwärts.
Unser Weg zog sich am Fusse des Bergzuges dahin,
der zu unserer Rechten sich von Westen nach Osten
erstreckte; der Boden war rauh und hügelig, bestand
aus einem röthlichen Thon, und war mit den niedrigen
Catingabäumen und mit Cecropien, Cactus und Bignö-
nien bedeckt. Die vom nächtlichen Regen erweichte
Thonerde war sehr schlüpfrig, doch schritten wir rasch
und mit guter Ordnung vorwärts durch den dichten Wald,
wo ein feindlicher Angriff uns sicher in eine grosse Verwirrung
gestürzt hätte.
Während des Marsches bemerkte ich oft , wie die
schwer belasteten Träger von Zeit zu Zeit auf die Seite
des Weges traten, die Ballen an Baumstämme anlehnten
und die Pfanne ihrer Flinten untersuchten* und
wenn sie kein Pulver darauf fanden, so brachten sie die
Sache gleich in Ordnung. Die unbelasteten Mukuendye
(oder Mukuendje) schritten zu beiden Seiten der Kara-
vanenlinie in einiger Entfernung einher; von Zeit zu
Zeit gaben sie mit gellendem Pfeifen ein Zeichen, um
der Karavane das, was sie bemerkt hatten, anzuzeigen26).
So marschirten wir etwa vier Stunden lang; da
entfernte sich nach und nach-unser Weg von dem Bergzug
zu unserer Rechten, und führte uns auf eine beträchtliche
Niederung, wo den röthlichen Thon eine schwarze
Erde ersetzte. Statt des Waldes bedeckte hier den Boden
das hohe Sabale Gras, welches uns jede Aussicht
benahm und durch welches wir uns mit grösser Mühe
durcharbeiten mussten. Hiezu kam, dass das Erdreich
vom Regen ganz durchweicht war , so dass wir bis zum
Knöchel im Kothe waten mussten. Um Mittag erreichten
wir ein Dickicht von Bambusrohr, welches die Ufer
des schmalen aber tiefen und schnell strömenden Kimbondo
Flusses bedeckte. Zum Glück fanden wir die
Brücke in gutem Zustande, und wir konnten ohne Hinderniss
und Verzögerung hinübersetzen. Am jenseitigen