kanischen Attila zuzuschreiben. — Im westlichen Theile
des Bezirkes befindet sich, umgeben von mittelmässigen,
felsigen und bewaldeten Bergen, die Kitagota genannte
warme Schwefelquelle, die am Fusse eines mit reicher
Vegetation bedeckten Hügels entspringt und als eine
spannenbreite Wasserader in einem schlammigen Bette
nach Norden fliesst nnd die Luft mit einem starken
Schwefelgeruch erfüllt18). Die Hauptortschaften des Bezirkes
s i n d :Komb ä l a - a n -Ki b ä n d a , am Abhange
eines steilen felsigen Berges, mit einer Gangue-Mauer,
Sitz des mächtigen Häuptlings , mit 4000 räuberischen
Einwohnern. E d y i t ä l i am Keve oder Djdmba Fluss;
es besteht aus mehreren an einander gelegenen Ortschaften,
zusammen mit 6000 Einwohnern, die sich mit
Landbau, Fischerei und Schifffahrt, allein auch mit Raub
beschäftigen..
Im Zentrum des Landes gibt es noch mehrere Bezirke,
die meistens in dem Besitze der Sprösslinge und
Beamten des Fürsten sind. Dahin gehören: I n a -Ku l l u
a S o m a , das ist das Besitzthum der ersten Frau des
Fürsten, mit 30 Ortschaften, darunter V o n d sc h o a
Na k u l u , Sitz des Statthalters der Fürstin, mit 1500
Einwohnern; Ka p i n g ä n o i a S oma , das ist das Besitzthum
des fürstlichen Nachfolgers, mit etwä 75 Ortschaften,
darunter X i mb a nicht weit vom Korova Fluss,
mit Pfahlwerk und Graben, Sitz des fürstlichen Thronerben,
mit 2000 Einwohnern, die das Vorrecht gemessen,
wonach sie blos dem in ihrer Mitte lebendem Thronerben
huldigen und nur unter seiner Anführung ihre Wohnsitze
verlassen; der neue Fürst wählt gewöhnlich seine
Beamten aus ihrer Mitte. M a n i s c h ä p i , das ist das
Besitzthum des Hofmeisters mit 15 Ortschaften, darunter
P l a u k a am Kunene Flüsschen, mit 1500 Einwohnern.
Ausser den angeführten Besitzungen gibt es fast
noch eben So viele Ortschaften, die das unmittelbare
Eigenthum des Fürsten sind und ihm Tribut zahlen. Die
Steuer wird aber sehr unverhältnissmässig umgelegt
und willkührlich eingetrieben; sie besteht aus Zeugen,
Sklaven und Vieh.
Hauptstadt, des ganzen Landes ist: K o m b ä 1 a - an-
Ba i lundo, sie ist an der Seite eines mitten aus einer
sanft gewellten , ausgedehnten Ebene sich erhebenden
Amba im Halbkreise erbaut und ist schon aus einer
mehrere Meilen weiten Entfernung sichtbar. Sie hat
eine von auf einander gehäuften Steinen errichtete dicke
Ringmauer. In der Stadt steigt man von Gasse zu Gasse
in Zick-Zack auf roh bearbeiteten steinernen Stufen hinauf.
Hier residirt der Fürst, der sich so zu sagen nicht
wagt, die Stadt auch nur auf einige Augenblicke zu verlassen,
indem er befürchten muss, dass sich seine Unter-
thanen empören und ihn für immer ausschliessen. Di,
Stadt zählt etwa 5000 Einwohner, die grossentheils
Leibwächter und Beamten des Fürsten sind. Vom Berge
fliesst ein Bach mitten durch die Stadt und kömmt den
Einwohnern im Falle einer Belagerung sehr zu statten.
Unter den Gebäuden zeichnet sich die fürstliche Wohnung
blos durch ihre Ausdehnung aus; sie besteht aus
einer grossen Anzahl kleinerer und grösserer, ohne Ordnung
und Zierlichkeit erbauter Hütten, die mit Stroh
gedeckt und von einander dureh Hofräume getrennt
sind. In diesen Hütteü wohnt' der Fürst und seine vielen
Weiber.