M i n d o, ein Hauer der 5—16 Pfund wiegt; die Eingebornen
heissen ihn Komb a k a s s a ; das Pfund kostet 1 Gulden 15 Kr.
E s c r a v e l l o , ein Hauer der 1—5 Pfund w iegt; die Eingebornen
heissen ihn Komba; das Pfund kostet 35—40 Kr. Die
Neger bekommen jedoch gewöhnlich nur ein Drittel von dem angegebenen
Preise.
6) In den ungeheuren Waldungen der südöstlich, 12 Tagereisen
von Bihö, jenseits des Koanza und Kuitu, gelegenen Länder
gibt es eine beinahe unglaubliche Menge Bienen.
7) Jeder Zambuella- und Ganguella-Häuptling führt den Titel
Manang an a, gleichviel ob er eine grosse oder kleine
Macht besitzt.
8) B i n g u n d i oder Mi n g u n d i ist eingegohrener Meth;
es ist bin sehr berauschendes Getränk, dessen Gebrauch sehr
verbreitet ist. Diese wilden Völker werden, wenn sie vom Bingun-
di berauscht sind, noch wilder und grausamer, so dass sie im
Bausche bei der geringsten Veranlassung ihrem Gegner gleich
mit dem Messer in’s Gesicht fahren..
9) Alle südafrikanischen Völker haben den festen Glauben,
dass diejenigen, welche in der geheimen Kunst der Zauberei bewandert
sind, im Stande seien, ihren Feinden auch aus weiter
Ferne zu schaden, sie mit Krankheiten zu quälen und ihnen sogar
auch das Leben zu nehmen. Andererseits glauben sie auch, dass
der Kundige den bösen Einfluss der Zauberei durch seine Gegenmittel
vereiteln und ab wenden könne.
,0) Bei den Kimbunda-Völkern ist der Mann verpflichtet,
seinen Weibern wenigstens jeden Monat ein Mal neue Kleidungsstoffe
zu geben, und wenn er das wegen einer längern Abwesenheit
nicht thun konnte, so muss er den Abgang bei seiner Rückkehr
erstatten, sonst können die Weiber sich von ihm scheiden.
**) Das E np a k a s sa, oder P a k a s s a oder I n y ä n y i
(Bos cafer, Sparrmann) ist ein sehr starkes Thier, das oft mehr
wiegt als zwei grosse Ochsen. Es ist mit schwarzen, borstenähnlichen,
schüttem Haaren bedeckt, hat grosse, lange herabhängende
Ohren, welche vorn ganz verdeckt sind von den aus dem Kopf
hervorragenden, am untern Theile Spannweiten Hörnern, die unten
dicke Ringe haben, wie die Hörner des Widders, oben spitzig
sind und einen Halbkreis bildend mit ihren Spitzen fast Zusammentreffen.
Der Schweif ist so gestaltet, wie der des . Ochsen. Die
Pakassa leben heerdenweis auf den von unbewohnten Waldungen
eingeschlossenen Grasebenen. Sie haben einen sehr wüthen-
den und blutdürstigen Sinn, greifen' auch ohne gereizt zu werden
den Menschen an, werfen ihn mit einem Stosse zu Boden,
zerstampfen ihn unter ihren Füssen und lecken dann das Blut
auf. Deshalb fürchten die Neger das Pakassa .so sehr Wie den
Löwen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich behaupten,
dass für mich das Pakassa gefährlicher war als der Löwe, denn
auf meinen weiten Reisen sind nur zwei meiner Sklaven von Löwen
zerrissen worden, während die Pakassa-Jagd gar manchen
von meinen Leuten das Leben kostete. Es ist wahr , den Löwen
haben sie nie aufgesucht und griffen ihn nur dann a n , wenn sie
zufällig einem begegneten; hingegen das Pakassa verfolgten sie
bei jeder Gelegenheit, trotz meines Verbotes; denn der Pakassa-
jäger wird so hoch geachtet, wie ein Elephanten-Jäger.
ia) Das Holz des Ongaje-Baumes ist so hart wie Eisen;
sein schlanker, mit schwarzer Rinde bedeckter Stamm erreicht
eine Höhe von 15 und mehr Klaftern; er hat wenig Aeste; die
Blätter sind schütter, klein, rund und von blasser Farbe. Dieser
Baum scheint ein guter Blitzleiter zu sein, denn man sieht ihn
oft vom Blitz zerschmettert. Er ist zum Kohlenbrennen sehr
tauglich lind verfault nicht leicht, weshalb ihm die Eingebornen
beim Bau ihres Libäta unter allen ändern Bäumen den Vorzug
geben. Seine Wurzeln liefern ein starkes Gift, welches die Kimbanda
zur Bereitung des Bulongo-Trankes gebrauchen, indem sie
die Wurzeln trocknen lassen und zerstossen.
13) Der P ä k o ist ein dem vorigen ähnlicher Baum, und
sein Holz ist ebenfalls sehr hart; aber er hat eine weisse Rinde,
dichtere und ausgebreitetere Aeste, zieht den Blitz nicht an, und
seine Wurzeln liefern kein Gift.
14) Wenn die Karavane unterwegs einer grössern Anzahl
von Menschen begegnet, so bleiben gleich beide Parteien stehen
und setzen sich in gesonderten Gruppen nieder, indem sie sich
mit dem üblichen Bokuetu begrüssen. Dann reden zwei mit einander,
während dieüebrigen zuhören, ohne sich in das Gespräch
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