Bevor ich in meiner Erzählung fortfahre, will, ich
hier die einzelnen Tagemärsehe von Benguela |}is Rilie
zusammenstellen mit der Angabe der Distanz ^di^ißji
vermittelst meiner Uhr und mit Berücksichtigung der
Schnelligkeit des Marsches: der Karavarip mit ziemlicher
Bestimmtheit feststellen konnte.
Benennung der. Stationen Bemerkungey über die Gestaltung
der 'Gegend.
Distanz
in
Meilen
1. Station. Katumbela Sandiges Flachland . . 5 ,
2. Upa . ; . . Rauhes,' bergiges, felfeigfes Land''1 10
3, t .1 Kissandschi- ■ Ebenfalls M i . olQix
4- .1 : , Binga-yambámbi
. '. ..Ebenfalls J‘.‘"V \
5. ‘ Vt y ' Kálmánda 0 Flaches Waldland und abwech6.
n Dámba-olo- selnd Grasflächen 's-;7»'
mone . . ..Ebenfalls
7. Vf Eáhále . Gebirgig,Wald ü. abw: Gräsfläch.1
8. -• i ir Dyindumbu Gewelltes, waldiges-Land . . .. thifßi
9., V ri Gyimbondo
10;
(Kimbotido) ' febenklfä"/Jk S S J ir *
' 5? Kiábéra i ßi Gebirgig, steil ansteigend. Lingi-
ü l in e i . » -i. w . . . . . . .
11. i ’V Kándála • •
11 rrr :; • l * • n i 5 v f thI [y • *fjfi
Gebirgig, waldig . . . , . . 1 4 ,
12. Schakambérá Eben,1 hie !und‘da hüg e lig 1.1'. ahp-i
13. 1 l/il f Kolongp . . Ebenfalls ; anfob
14. [4 Hámbo, oder
Kevb1 ? . MöoVgründ, und Sumpfe. m
15; ‘ ■ t y 1 Djámba äfl| Gebirgig und felsig kl . -. u :ödsiri
16- . ( f I Dimba . . . Rhen und bewaldet . . . . ...., ., £ 5; -
17.
V' Kutátu • • "Ebenfalls ’ . ‘ .J ■ Ür"
18; it Dòndé. . Wald und Wiesen i n . . . -. .* e w
19. . ; V Kimbolenge i - Ebenfalls -. . ................ - 4
20. Rt Tumba» . . Flache Steppe . . . . . . . 8,.
21. ?? ■ Kok ém a ;'. : Ebenfalls ’' . . "■:! . d . . . 3 ;
Zusammen ¡124 •
, Meilen*).
*) Es sind darunter p o r t u g i e s i b c h e M e i 1 e n öder L e g o a
gemeint, von welchen {8 auf einen Grad gehen; folglich machen 124 Legoa
106% deutsche geogr. Meilen aus, ' Amnerk. des Ußbers,
’). Diese viel umherreisenden Menschen pflegen nicht nur
fli;f; Sftt^n, Lieder, ,Tänzp, J^egrüssungsfprmeln u. s. w. der verschiedenen
fremden /Volker, mit denen sie auf ihren Wanderungen
in Berührung kommen, zu erlernen, sondern bedienen sich
derselben oft auch unter, si^h ; wenn sich z. B. zwei Eimbunda
grüsseh, so thut es. jeder auf eine andere Art, die er von irgend
eineuj fremden Volke sich angeeignet hat, und so zeigen sie einander
ihre äusgebreiteten Erfahrungen.
2) Die Luhengofrucht ist eine der edelsten Obstgattungen,
diè in Südafrika in den Wäldern wild wachsen ; der Farbe und
Grösse nach ähnelt sib ganz der Zwetschke, nur ist sie etwas
runder; das Fleisch derselben haftet stärk am Steinkern ; sie hat
ein vortreffliches Aroma, einen süss säuerlichen Geschmack, und
gilt als kräftiges Heilmittel gegen den Schärbock. Sie wird in
den Monaten Óctober und November reif. Der Baum selbst hat
einige Aehnlichkeit mitdem Pfirsichbaum.
;, *) Die V ak u lan k u la -F ru ch t hat die Grösse einer Haselnuss
;t sie ist zart, gelblich, aromatisch und schmeckt süss.
Unter dem Fleisch befindet sich ein runder Kern in einer - doppelten
Schale, deren eine weiss, die andere blau ist. Diese Frucht
wird: ebenfalls im October und November reif.
4) Die argwöhnischen Schwarzen beobachten alle Bewegungen
ihrer Nachbaren mit Argusaugen, und die Nachricht jedes
bemerkenswerthen Vorfalles verbreitet sich sehr schnell unter
ihnen, ; Denjenigen, der sich durch Geschenke ihre Freundschaft
erwirbt, warnen, sie getreulich vor der ihm drohenden Gefahr,
und ihre. Warnungen haben, wie ich mich oft zu überzeugen
Gelegenheit hatte, immer einen triftigen Grund.
■ i: ,-5,) In Südafrika müssen die regelmässigen Karavanen auf
d.emselbemWege.^urückkehren auf welchem sie gekommen ; sonst
setzen sie sich den heftigsten Verfolgungen aus. Wenn sie nem-
lich von den Meeresküsten landeinwärts'reisen, führen sie Zeuge
und andere europäische Erzeugnisse mit sich, von welchen sie
den Häuptlingen, durch deren Gebiet ihre Reise geht, die Ki-
banda ’ entrichten ; hingegen von den eingetauschten einheimi