, Hasen (Kandimba) gibt es überall, an Farbe1 gleichen'sie
dem europäischen, sind aber kleiner und können'
nicht §o schnell und so ausdauernd laufen.
Von den verschiedenen Affenarten nennen wir den
Brüllaffen (Mycetes), ein.grosses Thier, jtnit gelbem
F e ll, schwarzer Nase, bärtig;-ferner den Bärenaffen
(Cynoscepbalus pörcarius), der noch grösser als der vorige
und sehr grimmige ist , aber keinen Bart hat. Die
Eingebornen nennen die Affen „Sima“, den letztem besonders
„Sima dyinhäma“, d. h. wüthenden Affen.
Was die Vögel anbelangt, so finden * wir in Bih£
von den schön gefiederten nur wenige. Vom den Papageiarten
kommen. nur der schön pfeifende, aschfarbige
Psittacus pulverulentus mit seinem blutrothen Schwänze,
und der anmuthige, kleine, grüne Perikit (Psittacus pas-
serinus) vor. Von den Raubvögeln finden wir in grösser
Anzahl denweiss und schwarz gefiederten, kahlköpfigen,
grossen Urubn Geier (Vultur urubu) , dann den Vultur
aura, und den noch grössern, am Kopfe schwarzen , am
Leibe aschfarbigen Vultur papa. Die Geierarten werden
ohne Unterschied „Yulambo“ genannt.
Die hiervorkommenden schwarzen und aschgrauen
Krähen werden gemeinschaftlich. „Dyila“, die verschiedenen
kleinern und grössern Adler aber „Gonga“ genannt.
Unter den letztem ist der schwarze und am Hals
mit weissen Ringen versehene der grösste und misst von
einem Flügelende zum ändern fast eine Klafter. Der
Thurmfalke wird „Kapamba“ genannt.
Der Kukuk (Kakupä) ist kaffeebraun, die Flügel
sind mit weissen Punkten Versehen, Kopfbuseh und
Schwanz röth. Er weicht sowohl der Farbe als auch
der Grösse nach bedeutend von unserm Kukuk ab. Die
Eingebornen betrachten ihn mit grösser Ehrfurcht,
schwangere Weiber glauben,,dass sie unfruchtbar werden
, wenn der Schatten, des dahinfliegenden Kukuk’s
ihren Leib berührt.
Die Wasservögel sind sehr zahlreich, so der roth-
sehnabelige Löffelreiher (Utyuänyimba), der geringelte
Jabiru-Storch (Tuya, Mycteria), der ein prächtiges weis-
ses Gefieder und am Halse rothe Ringe hat; der Karao
(Numenius Carauma) mit weissem und schwarzem Gefieder,
so gross'.wie eine Gans. Alle diese Vögel werden
„Imi“ genannt. Den hier vorkommenden Storch , mit
schwarzem Schnabel und -langen schwarzen Füssen nennen
sie „Panda“ ; sie glauben, dass seine Galle ein tödt-
liches Gift sei.
Dem schönen roth gefiederten Flamingo (Anäni)
stellen sie wegen der schönen Federn sehr nach, besonders
die zum Kampf sich-rüstenden Krieger, denn sie
machen ihren Kriegsbusch zum Theil aus den Federn
dieses Vogels.
: Von den Wildenten habe ich hier drei Arten gefunden
: die grosse, rothschnabelige Bisamente, die schwarz-
köpfige Anas dominica und die auch bei uns vorkommende
Anas viduta. Die Entern werden ohne Unterschied
„Opätu“ genannt.
Der äusserst vorsichtige Kamichi-Wehrvogel (Pa-
lämedea cornuta, Täläu) kömmt auf den sumpfigen Wiesen
am Koanza vor; er wird gewöhnlich mittelst Schlingen
gefangen'; Sein Fleisch ist sehr wohlschmeckend.
' Von den Taubenarten finden wir hier die Columba
speciosa, Columba minuta, Columba passerina; von den
Turteltauben den Turdus oliveus und Turdus viridis. Die
Tauben werden ohne Unterschied „Rollä“ genannt.