und Wildpret. Zur vegetabilischen Nahrung dienen verschiedene
wild wachsende Gemüse; namentlich eine Art
Spinat (Lumbi).
Sie pflegen des Tages nur zwei ftfal zu speisen;
das Frühmahl (Huima) nehmen sie zur Zeit des Sonnenaufgangs
zu sich, das.Mittagmahl (Kuria) aber des
Abends, wenn die Sonne untergeht. Das Fleisch wird
gewöhnlich nicht gekocht, sondern in der Glut geröstet;
nur bei feierlichen Gelegenheiten machen'sie darin eine
.Ausnahme und kochen das Fleisch $ wie ich bereits
erwähnt habe. Sonst pflegen sie nur das Gemüse auf-
zukochen und mit Fett, mit Palm- oder Mandubiöl einzubrennen.
Die Stelle des Brotes vertreten das sogenannte
F u t a und Infundyi , Das Futa ist eine Art Brei, welcher
aus Maismehl, das in einem Mörser gestossen und
durch ein aus feinen Grashalmen verfertigtes Sieb gesichtet
wurde, ohne Salz gekocht wird und;'indem er
abkühlt, sich verdichtet. Das Infundyi wird aus Maniokmehl
bereitet; Man lässt zu diesem Zwecke die Mandok-
wurzeln fünf bis sechs Tage lang im Wasser liegen, bis
sie ganz weich werden, trocknet sie dann und zerstösst
sie in einem Mörser zu feinem Mehl; aus diesem Mehl
wird nun das Infundyi gekocht, ganz so wie der Maisbrei.
Das Infundyi ist schneeweiss und sehr nahrhaft,
aber dem daran nicht gewöhnten Europäer schmeckt es
eben so fad wie das Futa;:30)
Zum Getränk dient das schon oft erwähnte Rini-
bombo, welches ein aus Mais-, und Maniokgrsupen bereitetes
Bier ist. In grösserer Quantität genossen wirkt
es berauschend. Von diesem Getränke sind sie im Stande
eine unglaubliche Menge zu trinken; zwei Menschen
werden mit einem Eimer in einem halben Tag fertig.
Es schmeckt säuerlich und ist, wenn es mit Maass genossen
wird,, in diesem heissen Himmelsstriche erfrischend
und gesund. Nicht so gesund ist das Mingundi
oder Bingundi (Meth) ; dieses Getränk hat anfangs einen
süssen Geschmack, wird aber wegen der schnellen Gäh-
rung bald sehr sehneidend und ist dann ausserordentlich
berauschend,,?1) und verursacht heftiges Bauchgrimmen
und Kopfweh.
Es .ist vorauszusetzen, dass es an Unterhaltungen
und Lustbarkeiten bei diesen, der Trägheit ergebenen
Völkern nicht mangelt. Ihre Belustigungen bestehen
meistens in. Musik, Tanz und Gesang. Sie haben verschiedene
rohe Musikinstrumente. Das gewöhnlichste
ist die Longo m a, d. h. eine mit der Haut irgend eines
schwächern Thieres bespannte, grosse Pauke von länglicher
Gestalt; man schlägt mit den Händen darauf, und
macht einen, soi eben Lärm, dass man ihn in stillen Nächten
auf meilenweite: Entfernungen hören kann. Ferner
das Marimba, dessen Klang demjenigen unserer Dudelsäcke
ähnlich ist, nur dass er mehr Harmonie und Abwechslung
hat, folglich auch angenehmer ist. Dann das
Bendu, d. h. ein flötenartiges Instrument, welches, da sie
ihm keine harmonische Klänge zu entlocken verstehen,
dem Ohre eher eine Hölle als einen Genuss verschafft.
Endlich das Vissändschi, das sehr angenehm klingt und
ohne Zweifel das einzige Instrument ist, welches ein
europäisches Ohr zu fesseln vermag.;
Die , Tanzunterhaltungen finden gewöhnlich in der
Nacht statt, lindem sich beide Geschlechter auf dem
Jango eines oder dès ändern Ortes versammeln, wo sie
dann beim Schéine der angeziindeteri grossen Holzstösse