nach ihrer Ankunft, andere setzten ihr elendes Dasein höchstens
ein Jahr lang fort. Aber auch die von einem europäischen Manne
und einer eingebörneri .Frag gezeugten Kinder bleiben nur; sehr
schwer'am Leben und wer'deh gewöhnlich: schön in' ihrer ersten
Kindheit hingeraffit ;,im besten Falle kommen sie'nur hach langwierigem
Siechen davon.
3) Im Durchschnitt wurden jährlich 12:000 Sklaven ausgeführt,
und zwar nach Brasilien und den Antillen; den Preis eines
jeden Sklavenmüssen wir wenigstens auf 120 Gulden veranschlagen,
woraus erhellt, dass die Verkehrsumme des Sklavenhandels
wenigstens 1,400,000 Gulden erreichte, wovon zwei Drittheile
den Kaufleuten von Benguela als reiner Gewipn zufielen.
1 4) W'eil jgh miqh vor meinejrj Ankunft,in Afrika längere Zeit
in Ost- und West-Indien aufgehalten., hatte,,, konnte ich mich
an das afrikanische Klima leichter gewöhnen. ,
f 6) Der Fluss Ma r im b omb o oder ¡Ga v a c o entspringt
auf den Gebirgen Ganda.’s, von welchen herab stürzend er die glü.
hende Makango Einöde erreicht; diese :durchschneidend. gelangt er
Id, die Ebene, wo ;er mehrere", Bimba genannte, kleine Seen bildet,
und dann im Sande; verschwindet. Nur während der im Innern
eingetretenen Regenzeit,; wächst er so sehr, dass er mit seinen
trüben Gewässern das Meer erreicht; sonst sickert,er nur unter
der Sanddecke dahin, sich gleichsam eingrabend, weshalb ihn die
Portugiesen Cavaco nennen. Unter diesem heissen Himmelsstrich
verschwindet jeder Fluss, der aus einer, geringen Entfernung
dem Qcean zufliesst, unter dem Sande; aber: obgleich man in ihrem
Bette, wenn man'darin, gräbt, in grösserer oder geringerer
Tiefe ein krystaflreines Wasser findet, eben so . wie im Bette des
Cavaco, so hat dieses Wasser doch gewöhnlich einen mineralischen,
salzigen Geschmack, während das, Wasser des Cavaco sehr
wohlschmeckend ist. ... , h
6) Die M u-K o b a 1 o the ilen sich in mehrere Stämme und
bewohnen die vom Meeresgestade sich nach dem Innern zu erstreckenden
fruchtbarem Striche zwischen dem 14° und 17° S; B:
beinahe bis zum Kundne Fluss. Mit ihren zahlreichen Rinder-
heerden wandern sie von einem Orte zum ändern und führen"
ganz und gar ein Nomadenleben. Jeder Stamm hat seinem eige
ANMERKUNGEN. 3 7
nen Krie!g6häuptling:,( H;imbä:). Sie haben insgesaüimt einen hohen
und schönen Wuchs/sind äber vom ersten bis zum letzten unbarmherzige
Räuber.i- Die' Mu-Kuando und Mu-K ui s s en
hausen in den Höhlen und Spalten det den küsten eütiahg kich
südlich erstreckenden kahlen Geblfges;:und! haben,' Wi^libh mich
mit eigenen Augen überzeugte1/g ä r keine Regierungfjedb; Familie
hängt blöS: von* ihrem eigenen Häufte ab,1 mit welchem Sie
von' Beifg zu, Berg*'von Höhle^zu Höhle wandert.’ $ie fristen ihr
elendes Leben blos mit den von den Wellen des Meeres' ausgeworfenen
Fischen, Muscheln', Krebsen, u.'s.W. Besonders dieMu-
KuiSsen sind sö : blöde®, dass "sie nicht ;’einmäl die'einfachsten
Waffen, Speere und Rfeile zu Verfertigen verstehen , mit welchen
sie jägeri könnten. Sie sind nur zu furchtsame® und ünterthänige
Menschen ; ‘Sie fürchten und vbrehren die’Europäer wie übernatürliche
Wesen.— Die Anzahl der Mu- Ko r o k k o hat sehr abgenommen
«in den nächst verflossenen; Jahren ist ein grösser
Theil derselben von den Völkerschaften Öhilä’s, Dschau’s und
Gämba’s ausgerottet worden. Die Übriggeblieben'eh wohnen zerstreut
in der Näbe und südlich von Mossamedes, Wo. sie mit ihren
Viöhheerden hin- und herziehen. Seit einigen Jahren haben sie
sich zum Theil der portugiesischen Regierung unterworfen und
unter den Weissen angesiedelt ,:i.wo sie sich mit Landbäu
beschäftigen.
7) Die Mu n d omb e halten die Dongoschnüre in gros-
sem Werthe. Sie werden Von den nördlich wohnenden Sefles-Völ-
kern aus den Schalen der in ihrem Lande häufigen Landschnecken
verfertigt. Die kleinen Scheiben, deren Durchmesser etwa einen
halben Zoll beträgt, werden in der Mitte - durchbohrt und an einer
Schnur aufgereiht; sechs solche Schnüre bilden einen
Schmuck, den sie Kiräna nennen. Alle südwärts wohnenden Völker,
bis zum 23° S. B., haben diesen rohen Schmuck sehr gern,
und die Frauen tragen.ihn am Halse und um den Leib. Im Lahde
der Känyama habe ich für solche zwei Kiräna einen grossen
Ochsen gekauft. Es gibt Frauen, deren Dongoschnüre den Werth
von mehr als 12 Ochsen betragen.
8) Die freien Kimbunda halten es z. B. für ein Vergehen
als gedungene Leute für einen Fremden zu kochen, denn, so sa