befindet sich aber keine bewohnte Ortschaft darauf,
denn sie ist niedrig und wird bei hob ein Wasserstand
grösstentheils mit Wasser bedeckt. Es befinden sich
darauf viele Elefanten und Nilpferde 8), die von den Einwohnern
mit grösser Gewandtheit gejagt werden.
Das Klima ist im Allgemeinen ungesund; aus den
überschwemmten Landstrichen entwickeln sich bei der
grossen Hitze höchst gefährliche Miasmen; der östliche,
höher gelegene Theil des Landes ist jedoch ziemlich
gesund.
Im untern Theil des Landes finden wir gegen 250
Libäta; darunter ist: Ka z a n z a , etwa 3 Meilen vom
Meeresufer entfernt, an dem gleichbenannten See:, Residenzort
des Häuptlings , mit 2000 Einwohnern, die berü
h rte Elefanten- und Nilpferd-Jäger sind.
Der obere oder östliche Theil des Landes wird von
den Armen des Häma Gebirges erfüllt, und zählt etwa
300 Ortschaften; darunter ist Kä h i , am Fusse des
Häma Gebirges, nicht weit vom Mujinji Fluss g Sitz des
Häuptlings, mit 2500 Einwohnern, die fleissige Land-
bauer sind. Eine Viertelmeile von diesem Orte und 14
Meilen vom Meere landeinwärts befindet sich der herrliche
Wasserfall von K äh i, den bis jetzt noch niemand
beschrieben hat* Nachdem der Mujinji die Gebirge von
Bailundo verlassen und in seinem von Südosten nach
Nordwesten gerichteten Laufe das gebirgige Ambuim
durchströmt h a t, durchbricht er die von Norden nach
Süden streichende Gebirgskette von Häma und bildet
hier den mehr als 300 Fuss hohen Wasserfall. Der in
einer engen Felsspalte zusammengedrängteFluss stürzt
zuerst über eine geneigte Fläche von 80 Grad tosend
und schäumend auf eine breite Felsenwand und fällt
dann von dieser fast senkrecht mit ungeheurem ToSen
noch etwa 150 Fuss tief. Die Wassermasse löst sich in
ihrem Falle zu Staub auf und steigt als Nebel hoch in
die Luft empor. Die üppige, hellgrüne Vegetation be
zeichnet schon von weitem den Katarakt , und das Rauschen
desselben ist auf 5 Meilen weit zu hören; in der
Nähe betrachtet, erregt diese herrliche Scene ein Staunen
und eine Beklommenheit indem überraschten Wanderer.
Der Fluss strömt dann nach dem Falle mit grösser
Geschwindigkeit, jedoch in einem regelmässigen Bette
dem Longa Flusse zu.
Die Naturprodukte Mupinda’s sind dieselben wie
dieKissäma’s, nur hat es mehr Elefanten und Nilpferde.
Die Anzahl der Elefanten vermindert sich von Tag zu
Tag, aber die Nilpferde scheinen sich noch zu vermehren
und gefährden sogar die Schifffahrt auf dem Kuvo
und Longa. In denselben Flüssen gibt es auch viele
Krokodile, die hier sehr grimmig sind, so dass man sich
ohne Todesgefahr nicht einmal dem Ufer nahen kann.
Die Krokodile gefährden selbst die Schifffahrt, denn es
ereignet sich oft, dass sie die Ruder zertrümmern und
kleinere Kähne Umstürzen. / Deshalb pflegt, wer auf
einem Kahn reiset, einen grossen Lärm zu machen und
häufig zu schiessen, um die gefährlichen Ungeheuer zu
verscheuchen.
SUMBE.
Es wird im Nordep vom Kuvo oder Keve Fluss,
im Westen vom Atlantischen Meer, im Süden vom Ku-
bale oder Anhamdanda Fluss, im Osten endlich von den