14 OEMÜSEGAERTEN AM CAVACO.
Die das Auge erquickende Vegetation ist auf dem
von den senkrechten Sonnenstrahlen verse'ngten ,H'Meistens
Sandigen und dürren Bodénp wie'màh siöh dènkéh
kann, in einem sehr dürftigen Zustande. Dennoch ist'in
kleinerer oder grösserer Entfernung von der Stadt der
Boden an manchen Stellen, wo er von den zwei'Flüssen
bewässert, und von arbeitsamen Händen gepflegt Aviid,
mit einém schônén grünen Teppiche bekleidet. Die Gemüsegärten
der Stadtbewohner befinden -sich änr nördlichen
Ufer des Miarimbombo. ^Dîesër vori den Portugiesen
gewöhnlich üavä'co®) genäünte7 Fluss* begrenzt
die Stadt im Norderf jh und fliésst von TlsF fläch
West, aber den grössten Theil des'fFährefl:flMdiiroM ist
ér. von; einer dicken Sanddecke Uberbrückt. Tn den erwähnten
Gärten gedeihen im Schatten der Akajfl;Pomeranzen,
Zitronen und Guajaven-Bäume die Ananas,' Banä-
nenpMamao (Oarica) und andere tropische Früchtèeben
so gut, wie .¡die europäischen Gemüse ; besonders gedeiht
der Kohl so gut, dass er oft 25'—BO Pfund schwere
Häupter hat. Die von den ganannten Bäumen bêschât-
tete Ebene ist der Lieblings-Spaziergang der Stadtbewohner
5 aber die Europäer ^' welche dahin lustwandeln,
um ihre angegriffene Gesundheit wieder herzustellen,
verschlimmern oft noch mehr ihren Zustand;*denn1 bei
dieser Gelegenheit pflegen sie sich oft; nach althergebrachter
Sitte, an den mit Speisen und Geträhken reichlich
besetzten Tafeln der'Schwelgerei zü überlassen ühd
werden das Opfer der Unmässigkeit. *)
i . Weiter östlich!; von den Obst- und Gemüsegärten
etwa zwei Stunden entfernt, befinden sich,’ ebenfalls in
: Vergleich’ mit dieser Schilderung Èehgueiia’s T a m s : Ûjé pörtugiesiscb^
®ééitzüngën ïn ! Siid-W'é&t-Aftilcit,1 etc.' Äiim. des Uèbers.
der Nähe des Cavaco die Bimba genannten Teiche. In
der Gegend dieser Teiche wird ausser den genannten
Früchten auf ausgedehnten Feldern auch Maniok erzeugt.
Dort wohnen aber nur eingebornë Mundombe, die ihre
Erzeugnisse täglich in die Stadt bringen und auf diese
Weise in nicht geringem Maasse zu dem Unterhalt der
Bewohner beitragen. . ! ' .•
Viel weiter und schon ganz ausserhalb des Territoriums
der Stadt, etwa 10 Meilen entfernt, erstreckt
sich der bevölkerte und ausgedehnte Do mb e - a n -
K in s am b a Distrikt,in welchen man über einen!höchst
d ü r r e n und öden Landstrich gelangt. Jener fruchtbare
Distrikt ist von kahlen, vulkanischen Bergen eingeschlossen
und erscheint inmitten der gelblich weissèn,
verbrannten Umgebung wie eine grüne Gase. Er ist die
Kornkammer nicht nur der Stadt, sondern auch der Südlich
gelegenen ganzen Gegend, weshalb er auch eine
n ä h e r e Besprechung verdient. Er wird von dem ostwestlich
fliessenden 1 K u p a r o l oder K u b a ng u 1 u 1 ä
befruchtet. Dieser krystallklare Fluss kömmt von den
Kitata Gebirgen herab, schlängelt sich dann durch die
steinige und heisse Einöde Hanya hindurch, Utidf nachdem
er sich mit den von Südosten kommenden Kalungai
Hetala, Kondscho und mehreren ändern Flüssen vereinigt,
bewässert er die Dotnbe Ebène , dann bricht er
durch einen engen Gebirgspass hindurch und- mündet
bei dem Kap Luascho in’s Meer.
Die Mun-dombe, d. h. die Bewohner von Dofflbe-
an-Kinsamba, deren Anzahl über 10,000 beträgt, wissen
ihre fruchtbaren Ländereien recht gut zu benutzen, und
erzeugen eine grosse Menge Maniok, aus welchen die
sogenannte Farinha bereitet wird. Dieses Maniokmehl