sein, als der, welcher von ändern Reisenden L o k a 1 u y e und
im untern Laufe L i b a (Leeba) genannt wird. Der Lunge-Bungo,
der ,,ostwärts zwischen den' Ländern Lobale und Bunda fliesst
und dem Riambädschi zuströmt“, ist, wie ich glaube der Fluss,
den Livingstone L o e t i nennt und der ihm zufolge aus dem
Lande Kibokue (Quiboque) kömmt. Endlich aus allem dem, was
ich angeführt habe, geht hervor, dass Magyar's Riambö d -
s c h i (oder Riambig6, wie der Name von ändern Reisenden geschrieben
wird), kein anderer Fluss sein kann, als derLuambeje
oder Luambesi oder Liambey. Dies beweisen auch alle Stellen
des vorliegenden Buches, an welchen Magyar den Riambödschi
erwähnt, z. B. wenn er sagt: „Das Reich Moropu liegt 60 Tagereisen
weit von Bihö; noch weiter ostwärts jenseits des Riam-
b&dschi Stromes liegen Kasembe’s Provinzen“ ; oder wenn er
sägt, dass der südostwärts strömende Kubango sich in den Riam-
b6dschi ergiesst. — Nebenbei will ich hier noch bemerken, dass
Cooley in seinem bereits angeführten Kommentar zu Magyar s Bericht
fälschlich behauptet: die Flüsse Vi n d i k a , K u i v a, K a r i-
m a und K a m b a 1 e sind als zum Becken des L u 1 u a gehörig zu
betrachten. Magyar sagt ausdrücklich von diesenFlüssen: „sie flies-
sen von Osten naEh Westen und führen ihre Gewässer dem Koanza
zu.rt Den Bandica (Vindika), Cuiba(Kuiva) finden wir. auch auf der
von Cooley zur Darstellung der Reiseroute von Graga gezeichneten
Karte als Nebenflüsse des Koanza verzeichnet; ebendaselbst finden
wir auch einen Fluss Calumbue, in dem wir “leicht Magyar’s
Kambale erkennen können. Anmerk, des Uebers.
I3) Kibäba ist, wie ich es aus seinem eigenen Munde gehört
habe, ein Sprössling des Häuptlings von Kangombe, und
wurde als Jüngling von einer Kriegsschaar aus Galangue gefangen,
nach Benguela geschleppt und dort als Sklave verkauft. Er
kam nach Brasilien und arbeitete daselbst mehr als 10 Jahre
lang als Sklave. Durch sein gutes Benehmen erwarb er sich das
Vertrauen seines Herrn und erhielt nach dessen Tode die Freiheit.
Nun sammelte er sich nach und nach die Kosten zur
Rückfahrt nach Benguela. Als er endlich nach vieljähriger Abwesenheit
in seine Heimat zurückkam, wurde er von seinen
Verwandten freundlich empfangen. Nach und nach erwarb er
sieh die Gunst seiner Ländsleute und erhielt endlich statt seines
Bruders die Häuptlingswürde. Von nun an trachtete er seine,
mit einander in ewigem Streit liegenden Nachbarn der Reihe
nach einen mit des ändern Hülfe zu besiegen und brachte es endlich
dahin, dass ihm alle äls ihrem Fürsten huldigten. So ward
er der Stifter eines unabhängigen, blühenden Reiches und
herrscht nun über ein im Kriege und im Handel ausgezeichnetes
Volk. — Kibäba ist ein grösser, korpulenter Mann, der etwa
60 Jahre zählt; er spricht gut portugiesisch und ist ein dankbarer
Freund der Weissen. Er bedauert es von Herzen dass er
sein in thörichtem Aberglauben befangenes Volk nicht nach
Wunsch zivilisiren könne, da er vor dem gefährlichen Einfluss
der Kimbanda auf der Hut sein müsse.
t t f ) Der obere Lauf des Ko a n z a oder Quanz a (richtiger:
Ku-anza) ist noch immer nicht vollständig erforscht und
bekannt. Als Livingstone auf seiner Reise nach Loanda den
Tschikapa unter 10° 22' passirt hatte, wunderte-er sich, dass
dort in der Breite, in welcher angeblich die Quelle des Koanza
liegt, die Eingebornen von diesem Flusse nichts wussten. Damals
ahnte er es noch nicht, dass der Koanza in einem bedeutend
westlicher gelegenen Landstriche entspringe und dass er
„einen verhältnissmässig kurzen Lauf habe von der Quelle bis
zur Mündung.“ Auf einer alten portugiesischen Karte, die Livingstone
bei der Hand hatte, war die Quelle des Koanza in die
Gegend des westlichen Gebirgsrandes vom Quango- (Kuango-)
Thale, des sogenannten Tala-Mungongo, verlegt; als aber Livingstone
dahin kam, hörte er, dass der Koanza weithin südwärts
in der Nähe von Bih6, südöstlich oder südsüdöstlich von seiner Vereinigung
mit dem Lombe entspringe. Der englische Reisende wusste
nicht genau, wo Bihö liegt, und glaubte deshalb, dass die Quelle
des Köanza nicht'weit von der Ortschaft Sanza, die unter 9° 87'
46" S. B. und 16° 59' 0. L. liegt, zu suchen sei. Das ist nun offenbar
nicht richtig. Auf Cooley’s Karte (Inner-Africa laid open)
liegt die Quelle des Koanza bei Samba, etwa unter 13° S. B. und
17° 20' O. L. Von da aus'nimmt der Fluss zuerst eine südliche,
dann östliche und endlich eine nördliche und nordwestliche
Richtung. Auf einer ändern von Cooley gezeichneten Karte