de hindurch bis zur Stadt, deren östliche Seite ganz unbeschützt
is,^gelangen,¡um sie zu überrumpeln und zu plündern.
a) Dje südafrikanischen Völker pflegen jedem Fremdling,
dör zu ihnen‘kömmt,'einen von ihnen, seitist erdächten Namen
beizülegen,'der gewöhnlich einen Bezug auf irgend einie1 äusdere
Eigenschaft des Reisenden hat. So nennen s ie ‘z. B. !adn bärtigen
Europäer ; „Enganna Kärundschel,“ (Herr Bärtiger); den dicken
kleinen Mann „Enganna Käbombulu (Herr Kurz). Aehnliche Namen
sind : Enganna Kändimba (Herr Hase) „Enganna Dyikokomöla“
(Herr Stammler) u.s.w. Da v id Li v in gs t.o ne ist im Innern
Afrika’?.unter'dem Namen „Enganna Munari“ (Herr Missionär)
bekannt.1
s) M u k u e n dy f Werden diejenigen Reisegefährten der
Karavane genannt, die ebenfalls eigene Waaren besitzen, diente
von ihren Sklaven oder gedungenen Lastträgern tragen lassen,
während sie selbst blos Waffen tragen und gewöhnlich den
Nachtrab bilden.
4) Man pflegt blos auf den weitausgedehnten unbewohnten
Wüsten zu jagen,, und tzwar zur gemeinschaftlich festgesetzten
Zeit; auch das zu jagende Wild wird im Voraus bestimmt. Bei
solchen Gelegenheiten bleibt die Karavane in ihrem. Lager, oder
bewegt sich nur, langsam, vorwärts und-¡erwartet.- dann in einiger
Entfernung die Jäger. Ausserdem pflegen in unbewohnten .Gegenden
die sogenannten Dyipinda (Jägermeister) täglich zu jagen,
indem sie in einer bestimmten Entfernung,'abseitswom^Wege;.ih
mehrere Abtheilungen getheilt, mit der Karavane Schritt haltend
vorwärts marschiren und zugleich jagen. Ein Anderer darf unterwegs
nicht schiessen, denn der Schuss Vurde in der- Karavane,
die sich oft in einer mehrere Mejlen langen Linie ausdehnt, eine
grosse Verwirrung hervorrufen.
: 5) Der Im h on deroBaum (Adansonia digitata, Baobab
oder Affenbrodbaum) ist fein Sehr nützlicher'Baum. Er ist in Süd-
Afrika sehr weit verbreitet, und im Innern kömmt er bis zu einer
gewissen 1 Erhebung und Breite als karakteristisches Gewächs
überall vor. Wenn wir jedoch weiter hinaüfsteigen und die- höhere
Terrasse passirend auf die hohen Plateaux gelangen, wo in
den Wintermonaten 'eine bedeutende Kälte herrscht, so finden
wir den ImbonderO’Baum nicht mehr. Zwischen denfi l7. und 23°
S. Br. kömmt er auch auf den höchsten Plateaux des afrikanischen
Kontinents vor, jedoch viel seltener, als in den niedrigem
und wärmern Landstrichen; namentlich findet man ihn auch1 im
Innern der LänderOkanyämä und Okongäri, Wie'ich mich davon
bersöhliefi Überzeugt habe* — Dieser Baum ist 'ein wahrer Segteh
für die afrikanischen Völker; die weissen,häSelnuSSgröSsen-Frucht-
körner sind in einer anderthalb-Spannen langen und verhältnise-
mässig dicken, harten Scheide eingeschlossen, welche,'wenn sie
reif.ist* gelbgrün und mit einer dünnen Hülle- versehen ist, die
sich sammetartig anfühlt. Die Körner; sind durch ein-dünnes
Häutchen von einander getrennt und haben einen etwas säuerlichen,
Geschmack. Sie gewähren in diesem heissen Klima ein recht
angenehmes Nahrungsmittel. Das aus ihnen bereitete Getränk ist
ein wirksames Mittel gegen den. Scharbock, — Rer Baumstamm
hat oft. einen, Umfang von mehr als 10 Klaftern ; unter der Rinde
ist ein feinfaseriger Bast, aus welchem man einen zur Bekleidung
dienenden und Kipyänga genannten Zeug webt;;aus der innern
Rinde der \Vurzeln macht man starke und. dauerhafte Stricke.
Die Fruchtscheide wird als Hausgeräth benutzt. Die Glätter sind
hellgrün, weich anzufühlen, und haben drei grosse Auszahnungen.
6) Die Neger sind nicht sehr vorbedacht Und verzehren
schnell nach einander, was sie auf mehrere Tage vertheilen sollten.
Eins ihrer SprüchWörter lautet also,: „Du vaissukäina dyiri
momela hatyova, sänflo pdndolo kuftä!“ (Gib dem Mund hinreichend
zu essen , wer weiss, ob dich nicht morgen der ¡Tod daran
verhindert.). Freilich,.wenn sie Mangel haben, begnügen sie Sich
auefi mehrere, Tage lang mit einigen Löffeln Mais oder Maniokmehl
nnd marschiren mit hungrigem Magen fort.'- Wenn siAaber
lange-faäten, so kommen sie natürlich von Kräften und bleiben
zurück, wo sie dann verschmachten, oder aber sammt ihren- Lasten
den auf Beute lauernden und. der Karavane auf dein Fuss
folgenden Kippajnbäla in die Hände fallen.- Denn sblch ausge‘-J
hungerte und, ausgemergelte Lastträger werden meistens auch
von ihren eigenen Verwandten im Stich gelassen , weil sie befürchten,
dass auch ihnen die Nahrungsmittel- ausgehen
könnten. 1 . I