der unendlichen Ebene so nahe zu sein schien,;rückte
wie bezaubert immer weiter, so wie wir vorwärts- gingen,
und blieb immer in gleicher Entfernung von uns. Es
dunkelte bereits, als wir sie endlich erreichten. Ich begab
mich sammt meinem Gepäcke in’s Dorf, nachdem
ich mir die Erlaubniss hiezu ausgewirkt hatte, und zog
in Begleitung der herbeigeströmten Einwohner zu dem
Sekulu, der mich sehr freundlich aufnahm und mir mehrere
Hütten anwies. Ich wechselte sogleich die; Kleider
und am Feuer, welches in der Mitte der Hütte lustig loderte,
vergass ich,bald die Beschwerden, die ich auf dem
heutigen Marsche ausgestanden hatte.
Die draussen gebliebenen Reisegefährten liessen
mir melden, sie hätten die Absicht, noch in der Nacht
die Reise fortzusetzen, sobald sich der Himmel ausgeheitert
haben würde; aber ich hatte genug an dem heutigen
Spaziergange von 8 Meilen, die wir grösstentheils
im Regen zurücklegen mussten, und gab ihnen den Bescheid
: wenn es ihnen beliebt, so mögen sie nur weiter
gehen, ich jedoch bleibe hie'r und werde mich vor Sonnenaufgang
nicht von der Stelle bewegen. Darauf antworteten
sie blos mit einem gellen „Tya!“ und blieben
ebenfalls.
Tumb a liegt auf einem mitten in der Bulum-Bulu
Steppe sich erhebenden Hügel , von Incenderabäumen
eingeschlossen; es zählt gegen 80Q Hütten; die Einwohnerschaft
besteht aus Flüchtlingen, die sich aus den
benannten angrenzenden Ländern hieher geflüchtet und
hier angesiedelt haben, und die in Folge einer alten
Sitte oder irgendeines Aberglaubens von den benachbarten
Völkerschaften nicht beunruhigt .werden , so wie
einst die Bewohner der von den Römern heilig gehaltenen
Asyle. Sie stehen unter einem selbstgewählten Oberhaupte
, doch anerkennen sie die Oberherrlichkeit des
Fürsten von BihA Sie leben vom Landbau, Handel und
von der Jag d ; gegen Fremde sind sie freundlich und
gastfrei.
17. F e b r u a r . Ich beschenkte meinen Wirth und
brach frühzeitig auf, gedrängt von meinen Begleitern.
Es war ein schöner, reiner Morgen. Nach einem Marsche
von drei Stunden erblickte ich den Saum des Waldes
, den wir aber erst gegen Mittag erreichten. Dann
ging unser Weg abwechselnd durch Waldungen und
grössere und kleinere Grasflächen; endlich stiegen wir
einen mit Catinga Gehölz bedeckten steilen Abhang
hinab und kamen so an den schönen K o k ema Fluss.
Dieser Fluss entspringt auf dem nördlichen Theil der
Bulum-Bulu, fliesst dann von Nordwesten nach Osten,
vereinigt sich mit- mehreren Bächen und theilt Bihe in
zwei ungleiche Theile; auf seinem Laufe durch Bihe
vereinigt er sich mit den Flüssen Kutätu an Bihe, Kuitu,
Kuschi, Känjo, Kuende, Kascharolango und Kaluando,
und wächst dadurch zu einem bedeutenden Fluss an;
dann wendet er sich im östlichen Theile von Bihe nach
Norden und mündet bei- der Ortschaft Pekholo in den
von Südosten konynenden Koanza Strom. In seinen Gei
wässern halten sich -viele Flusspferde und Krokodile auf.
Wir übersetzten den Fluss auf einer gut gebauten
Brücke mit Geländern , und als wir aus dem am jenseitigen
Ufer, desselben sich, erstreckenden Waldstreifen
herauskamen, erblickten wir sogleich mehrere, auf Anhöhen
erbaute und von Incenderabäumen umgebene, Ortschaften.
Die Bewohner -derselben strömten in grössen
Haufen herbei, und begrüssten uns mit dem üblichen