Angaben. Aus Magyar’s Berichten erfahren wir nun mit Bestimmtheit,
dass der Hauptort des Landes Komb ä l a - a n- B i h ö , d . h.
fürstliche Residenz von Bihö genannt werde. Wenn Lopes de
Lima unter Bihö diesen Ort gemeint hat, so glaube ich , dass er
sich in der Bestimmung der Position desselben geirrt habe, denn
den angeführten Berichten gemäss, kann Kombäla-an-Bih6 wol
kaum westlicher, als in 17° Oe. L. gesetzt werden. Aber eben so
unrichtig scheint mir die Position von Caquenha, wenn darunter
Magyar’s Kakenye verstanden werden soll, auf Egq. James
Macqueen’s Karte (The Journal of the Royal Geogr. Society, vol.
XXVI.), welches dort beiläufig in 18° 30' gesetzt ist. Diese Position
ist gewiss um mehr als einen Grad zu weit östlich. Anmerk,
des Uebers.
*8) Die „Riuta“ ist eine ungeheuer grosse, giftige Schlänge,
die in feuchten Walddickichten häufig vorkömmt; ihrem Körperbau
nach stimmt sie ganz mit der Boa constrictor überein, nur
hat sie einen flachen Kopf, so wie die Klapperschlange. Sie ist
mit länglichen, rothen und weissen Würfeln gefleckt, am Rücken
aber ganz fahl. Oft erreicht sie eine Länge von 20 und mehrFuss
und eine verhältnissmässige Dicke, und ist in Folge ihrer Stärke
und ihres Giftes ein doppelt fürchterliches Ungeheuer. — Im J.
1854 habe ich dem in Loanda verweilenden deutschen Naturforscher
F r i e d r i c hWe l c h s eine 8 Fuss lange, lebende Riuta
zugeschickt, der, wie ich hoffe, eine wissenschaftliche Beschreibung
davon veröffentlichen wird.
29) Die Olomayu-Frucht hat einen harten Kern und ist blau,
klein, süss; der Baum ist niedrig, hat ausgebreitete Zweige, länglich
schmale, fein gezähnte, grellgrüne Blätter.
30) Die Olombumbu-Frucht wächst auf der Periploca, ist
roth, hat wenig Fleisch und einen säuerlichen Geschmack.
31) Die Uapolo-Fiucht hat äusserlich viele Aehnlichkeit mit
einer Pomeranze, nur ist ihre gelbe Schale hart, das Fleisch aber
ist weiss und in einzelnen Tuberkeln vertheilt, deren jede einen
gelben, länglichen Kern hat. Im reifen Zustand ist ein Drittheil
dieser Frucht flüssig, wie bei der Kokusnuss, aber nicht im Innern
des Fleisches, sondern ausserhalb. Sie hat einen süss-säuerlichen
Geschmack, und wirkt als starkes Laxirmittel.
YII. Hauptstück.
Die Kimbunda Nation und ihre Gebräuche.
Ursprung der Nation. Die Pakass6ro. Der Soma oder Soba und seine
Einsetzung. Kokaimba dyipunda. Ouri-kongo. Politische und andere
Institutionen. Ersatzmittel des Geldes. Handel. Landbau. Viehzucht.
Lebensweise des Volkes.
Ohne Zweifel ist das Kimbunda Yolk eines der
ausgezeichnetsten und mächtigsten Völker in Süd-Afrika,
nicht sowol durch seine Zahl und durch die Ausdehnung
seiner Länder , als vielmehr durch seine geistigen
Fähigkeiten. Die Kimbunda sind tapfer und kriegerisch;
in blutigen Schlachten haben sie über ihre Nachbarvölker
gesiegt, und wenn sie dieselben auch nicht für immer
unterwarfen, so beraubten sie wenigstens dieselben und
machten sich ihnen als Sieger furchtbar. Andererseits
treiben sie einen im Innern weit ausgedehnten Handel,
dringen bis zu den entlegensten Völkern vor und kaufen
für die von denselben eingetauschten Produkte bedeutende
Quantitäten von europäischen Waaren.
Sie halten einen innerhalb 5% Breitegraden und 5
Längegraden sich ausdehnenden Landstrich besetzt und
bilden viele, von einander unabhängige, kleinere und