gen in gerader Linie einen Klafter hohen Zaun (Mundeo),'
der sich oft auf mehr als eine Meile weite Entfernung
erstreckt; in diesem Zaune sind in regelmässigen Abständen
enge Oeffnungen mit Fällen, die auf folgende
Weise eingerichtet sind. An einem gerade stehenden
Baume wird in geneigter Richtung eiii grosses schweres
Stück Hofe angelehnt und mittelst eineshölzernen Zapfens
befestigt, an welchem eine diinne Leine angebracht ist,
die in der Quere über die Oeffnung des Zaunes gezogen
wird. Geht nun ein Thier durch diese Oeffnung, so muss
es nothwendiger Weise die Leine berühren und anzie-
heh; dadurch wird der Zapfen herausgezogen und däs
schwere Klotz fällt sogleieh auf das sich'durchzwängende
Thier und schlägt es todt. Damit äuch grössere
Thiere, wie z. B. das Päkassa, Zebra ü. s. w. in diesen
Fallen (Olibi) ihren Untergang finden, befestigt man am
untern Ende des- Fallholzes kurze und scharfe Speerspitzen
von Eisen und macht etwas grössere Oeffnungen.
Oft werden unter diesen Olibi-Oeffnungen auch Fallgruben
(Ongumbe) angelegt,-deren Boden mit nach oben
gekehrten, eisernen Spiessen versehen ist. Die Grube
wird mit einer dünnen 'Schicht von Zweigen und Gras
zugedecktdie sogleich zusammenbricht und einsinkt,
sobald das Thier darauf tritt. ■ Die Jäger pflegen ihre
Olibi jeden Tag zu untersuchen, damit das etwa getöd-
tete Wild nicht verwese oder von Raubthieren aufgezehrt
werde.*)
Bei dem Fischfang legen die Kimbunda viel weniger
Geschicklichkeit an den Tag. Sie wissen kein Netz
. *) A n d e f ^ ä o n beschreibt ähnliehe Fallgruben und Fallhölzer
welche von den südlichen» Völkern errichtet werden. Vergl. ß. II. pag.
Ü6,' ij,‘ s. w.,ipag; 282.
anzufertigen, und mit den Werkzeugen, die sie benutzen,
können sie nicht viele Fische fangen, obgleich ihre Flüsse
Ueberfluss däran haben. Der üblichste Apparat, zum
Fischen ist das sogenannte Mu s u a , das ist, ein aus
dünn gespaltetem Rohr geflochtener, länglicher und
trichterförmiger Korb, der etwa eine halbe Klafter im
Durchmesser misst. Dieser Korb hat inwendig ein dem
äussern ähnliches Flechtwerk, welches schraubenförmig
gewunden ist , sich von der Wand des Korbes immer
mehr entfernt und endlich in eine schmale, kaum eine
halbe Spanne breite Oeffnung endigt, die in einen Sack,
der zwischen dem innern und äussern Flechtwerk angebracht
ist, mündet.
Dieses Musua wird mit seiner Mündung stromaufwärts
in horizontaler Lage befestigt. Der Fisch gelangt
leicht in die weite Oeffnung des Korbes, kömmt durch das
sich immer mehr verjüngende innere Flechtwerk hindurch
in die noch engere untere Oeffnung, und wird
durch dieselbe von der Strömung in den Sack mit fortgerissen
, aus welchem er dann nicht mehr hinausgelangen
kann.
Ein anderes Fischer-Werkzeug ist das sogenannte
Gi nda , das der auch bei uns üblichen Fischreuse ähnlich
ist. Wenn sich nach den periodischen Ueberschwem-
mungen das Wasser zurückzieht, bleiben viele Fische
in den an den Flüssen befindlichen Tümpeln zurück,
diese werden immer seichter und es ist dann leicht, die
Fische mit dem Ginda äufzuspiessen. Doch ist dieser
Fischfang nicht-gefahrlos, denn in den Sümpfen' befinden
sich oft auch Krokodile, die sich mit den1 fallenden Gewässern
nicht zeitig genug in die Flüsse zurückgezogen
hatten.