ungeheuren Felsmassen, die man nicht leicht erklimmen
kann. Diese geschützte Lage nutzte jedoch
nichts den 3000 Bewohnern des Ortes, denn die noch
räuberischeren Munano machten einen plötzlichen Ueber-
fall und legten den ganzen Ort in Asche. Bon go mit
1500 Einwohnern. Hier war die erste europäische
Ansiedelung. Westlich von hier lag der Bezirk von
Anh a, wie eine Insel rings herum von ungeheuren Wüsteneien
umgeben. Dieser Bezirk zählte gegen 50 Ortschaften,
die auf dem südlich streichenden Anha Giebirge
zerstreut lagen. Die Bewohner dieser Ortschaften hatten
ebenfalls die Gewohnheit sieh den Munano anzu-
schliessen und mit ihnen Raubzuge zu unternehmen.
Allein in dem erwähnten Jahre wurden sie plötzlich von
ihren ehemaligen Freunden überfallen und fast gänzlich
ausgerottet. Die durch Flucht dem Tode oder der Sklaverei
Entronnenen retteten sich nach Kalukeme oder
Kiaka. Seitdem ist jene Gegend von diesen gefährlichen
Räubern befreit geblieben; doch haben jetzt die dort
durchreisenden Karavanen mit ändern Schwierigkeiten
und Gefahren zu kämpfen. Die Karavanen müssen nem-
lich jetzt in jener Gegend acht Tage Jang durch unbewohnte
Wüsteneien marschiren, und die Stelle der
ausgerotteten Räuber wurde von wilden Löwen eingenommen,
die besonders in diesen Wildnissen äusserst
grimmig sind und die Karavanen zuweilen bei hellem
Tage angreifen.
Südlich hausen die Lus s e k e -Ga ng ue l l ^ a , deren
grossentheils ebene und fruchtbare Länder der Ku-
n6ne von Norden nach Süden durchströmt. In den
Wäldern dieses Landstriches gibt es äusserst viele
Bienen, und das Wachs bildet den hauptsächlichsten
Handelsartikel der Einwohner. Die Lusseke-Ganguella
sind friedliche, ackerbauende und viehzüehtende Leute,
deren Seelenzahl etwa 120,000 beträgt, die auf einem
Landstriche von etwa 400 Quadratmeilen leben und
mehrere, von einander unabhängige Häuptlinge (Hdmba)
haben. Die mächtigsten sind : der Häuptling von Lus-
s eke ; dieser Ort liegt am Kunene, mit 1500 Einwohnern,
die friedliche Landbauer und Viehzüchter sind;
der Häuptling von L u b ä n d o ; dieser Ort hat etwa
2000 Einwohner y ausserdem besitzt der Häuptling noch
gegen 100 andere Ortschaften.
Oestlich liegt das Gebiet des Soba von Kingolo,
welches der Kalai Fluss von Norden nach Süden durchströmt,
um sich dann in den Kunene zu ergiessen. Dieser
Distrikt, hat gegen 60 Ortschaften, darunter ist
Komb ä l a - a n -Ki n g ö l o , mit starker Pfosten-Einfriedigung
und rüit Gräben befestigt und 2000 Einwohner
zählend, die von Landbau, aber noeh mehr von Raub
leben. Nicht weit von diesem Orte lebt ein dort angesiedelter
Europäer, der über seine zahlreichen Leute
mit despotischer Gewalt herrscht; aber anstatt sie nach
Kräften zur Zivilisation und Kultur anzuleiten, zieht»er
mit ihnen auf Raub und Plündern aus und ist ein sehr
gefürchteter Räuberhauptmann.'
GALANGIJE.
Es wird im Norden von Bailundo und Sambos, im
Osten vom Kubango Fluss, im Süden von den Ländern
der Nyemba-Ganguella, im Westen von Caconda begrenzt.
Der Flächeninhalt beträgt etwa 1000 Quadrat