Das Klima des von hohen Gebirgen in allen Richtungen
bedeckten Landes ist gesund; die von vielen
Bächen bewässerten Thäler zwischen den Gebirgen sind
sehr fruchtbar und zum Landbau fähig. Man erzeugt
besonders Maniok, Mais, Bataten, Mandubi (ein öllieferndes
Gewächs), Tabak, Melonen, Bohnen und Kürbisse.
Wie bei den ändern südafrikanischen Völkern, so ist
auch hier der Landbau den Weibern liberlasseü ; die
Männer befassen sich nur mit der Jagd und mit dem
Raube.W
as die Hausthiere betrifft, so haben sie ziemlich
viel Rindvieh, Schafe, Schweine und Hühner; in den
ausgedehnten Waldungen gibt es viel Wild : Löwen5,
Leoparden, mehrere Unzenarten, Hyänen, Schakale,
Elefanten, Pakassa (Bos cafer), Gelenge (Equus quagga),
Zebra und mehrere Antilopenarten. Von den Vögeln
kommen hier drei Geierarten v o r: Vultur uruba, Vultur
aura, Vultur papa, ferner mehrere mit glänzendem Gefieder
geschmückte Papageien, der Fliegenschnäpper
(Muscicapa), und mehrere Kolibriarten. Von den Amphibien
finden wir : die grosse Eidechse (Lacerta tegui-
xin), die ungeheuere Boa Constrictor, und’ die schreckliche
Klapperschlange (Crotalus horridus), welche von
den Eingebornen A n d a 1 a genannt wird.*)
Eine andere Vegetation bekleidet die hohen Ge-
bifge, und wieder eine andere die feuchten Thäler, und
ein Botaniker würde eine reiche Ausbeute finden. Wir
*) Einige bezweifeln die Richtigkeit der Angabe, dass es in. Afrika
Ko l i b r i gäbe; sie werden aber nicht nur von Ma g y a r , sondern
auch von T ams erwähnt. Auch das Vorkommen der Kl a p p e r s
c h l a n g e wird bezweifelt, und meines Wissens wird sie auch von keinem
ändern afrikanischen Reisenden erwähnt. . Anmerk, des Uebers.
erwähnen blos einige Waldbäume: die Sapukäya (Lecy-
this ollaria), die ein angenehmes Obst liefert, die Scha-
karanda-Arten (Mimosen), den nützlichen Kppal-Gumtai-
baum (Acäcia nilotica), welcher in grösser Menge vorkömmt,
und den Vinhatico (Cedrus).
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Berge von
Kissandschi in ihrem Schoosse manches werthvolle Mineral
bergen, aber sie sind noch von niemandem erforscht
worden; die unwissenden Eingebornen suchen blos das
Eisen, welches sie zu ihren Geräthschaften und Waffen
benöthigen, und welches sie sehr leicht gewinnen, indem
sie es so zu sagen nur von der Oberfläche der Erde
auflesen fft
i) Diejenigen irren sehr, die da meinen, dass das vor etwa 4
Jahren an der einzigen Furt des Flusses erbaute Fort die Stadt
Benguela vor den räuberischen Angriffen der wilden Stämme, deren
Ländereien von den portugiesischen Besitzungen durch den
Katumbela Fluss getrennt werden, zu schützen im Stande sei.
Denn östlich vom Fort, etwa 8 Meilen, befindet Sich der Upa
Wasserfall, wo zwei Vorsprünge der gegenüber liegenden Gebirgszüge
das Flussbett bis zu einer Breite von vier Klaftern
einengen,, so dass es also sehr leicht ist, dort eine Brücke zu
schlagen, was die Bewohner von Kissandschi und Ganda auch
wirklich schon längst gethan haben. Denn dadurch kürzen sie ihren
Weg zur Stadt bedeutend ab, und entziehen sich zugleich der
Zollgebühr, die sie für ihre Person und für ihre Güter erlegen
müssen, wenn sie den Fluss bei der Furt übersetzen. Daraus
geht hervor, dass die räuberischen Volksstämme, wenn sie Ben-
gucla.ang.reifen wollen, den Fluss nicht bei dem Fort passiren
müssen, sondern mit leichter Mühe den Upa übersetzen können;
während der trockenen Jahreszeit aber können sie den Fluss wo
immer durchwaten und so unbemerkt durch die Makango Einö