sischen Batterien einander auf kannibalische Weise auf-
fressen 6).
Südlich nicht weit vonNovo-Redondo befindet sich
die Mündung des K i k o m b o oder A m b u v i d o Flusses.
Dieser Fluss kömmt von den Gebirgen Bailundo’s,
nimmt eine westliche Richtung, diirchschneidet das Land
Seiles und ergiesst sich dann in’s Meer. Am südlichen
Ufer des Flusses, nicht weit von der Mündung, liegt die
gíeichbenannte portugiesische Faktorei, die aus 16
Strohhütten besteht. Die Bewohner dieser Faktorei sind,
mit Ausnahme von zwei Brasiliern, lauter Portugiesen,
die nur noch vor wenigen Jahren blos Sklavenhandel
triehen, jetzt aber mit Wachs, Kopalgummi und Urzella
handeln. Die Faktorei Kikombo ist auf einer den periodischen
Ueherschwemmungen ausgesetzten Niederung
erbaut, deshalb ist sie sehr ungesund, und dieser Umstand
ist schuld daran, dass sich die Bevölkerung derselben
niemals mit europäischen Ansiedlern vermehrte,
obgleich sie einen ziemlich guten Hafen besitzt.
Zwei Meilen östlich von dieser Faktorei liegt, am
nördlichen Ufer des Flusses, die nur von unabhängigen
Eingebornen bewohnte Ortschaft Ki k omb o , von ungeheuren
Granitfelsen umringt, Sitz des dritten Häuptlings,
mit 17 00 Einwohnern, die von Landbau, Viehzucht
und Fischerei leben. Sie sind im Schwimmen so geschickt,
dass sie trotz der hochgehenden Wogen und
des Windes kühn und leicht auf unglaubliche Strecken
weit im Meere schwimmen, indem sie ein Stück Bambus-
Rohr unter dem linken Arme halten. Gegen die Europäer
sind sie nicht so freundlich^ wie ihre nördlicher
wohnenden Brüdef, doch ist daran ~die harte und ungerechte
Behandlung der in den Faktoreien angesiedelten
Weissen schuld.
Die Musumbe, d. h. die Leute von Sumbe haben
im Allgemeinen einen hohen und kräftigen Wuchs "r sie
kleiden sich mit europäischen Stoffen; die Weiber zeichnen
sich durch eine eigenthiimliche Haartracht aus; sie
flechten nemlich ihr Haar so, dass es zwei, an den Schläfen
emporstehende, spitzige Hörner bildet. Die Musumbe
sind arbeitsame Menschen, die sich mit den Europäern
im Allgemeinen recht gut vertragen; schade, dass sie
der abscheulichen Sitte, Menschenfleisch zu essen, noch
immer nipht entsagt haben.
Südwärts gab es der Küste entlang bis zur Mündung
des Balomba noch fünf europäische Faktoreien,
die in verschiedenen Entfernungen von einander zerstreut
lagen; von diesen Faktoreien sind die vier
folgenden: K i b a n d y u l a , Ki s s e n g e - i t u , Kis-
s e n g e - n é n e und Ri o -Ta p a d o im J. 1852 von den
benachbarten räuberischen Seiles zerstört worden, so
dass gegenwärtig nur noch die Faktorei Ae g y p t e n
besteht. Diese Ansiedelung liegt an der Mündung des
Balomba, wird von einer erbärmlichen Batterie beschützt
und zählt gegen 40 Häuser, die zum Theil von Stein
erbaut und mit Ziegeln gedeckt sind. Der grössere Theil
der Einwohner besteht aus Europäern, die ändern sind
eingeborne Mulatten ; sie treiben mit den weiter nach
Osten hausenden Muselles einen ziemlich lebhaften Handel
, dessen Hauptgegenstände Kopalgummi, Orseille
und Nahrungsmittel sind. Die Ansiedlung wird fast regelmässig
jedes Jahr ein oder zwei Mal von den benachbarten
räuberischen Völkern angegriffen, bis jetzt g e l
a n g es aber noch immer selbst eine hundertfache