hinlänglichen. Vorrath an Lebensmitteln,Rindfleisch und
Maismehl. .
I Am folgenden Tage erschien frühzeitig vor meinem
Quartiere ein gut gesattelter, schöner Maulesel. Mit erleichtertem
Herzen schwang ich mich in den Sattel und
verliess die Löwenhöhle. Wir beschleunigten unsere Reise,
und trotz, des bald eintr.etenden Regens erreichten wir
schon am . folgenden Nachmittag um 4 Uhr die herrliche
Legend voll MaschischLKuitu. Wie neugeboren zog ich
in meine ruhige Wohnung ein und wurde von dem mir
entgegeneilenden und über meine Ankunft erfreuten
Hausgesinde mit herzlichen Begrüssungen empfangen.
Hie Regenzeit nahete bereits ihrem Ende | so dass
ich sie zur Bestellung der Saaten nicht mehr benutzen
konnte) Ich. wartete also bis auf die nächste Regenzeit
im Oktober und bemühte mich unterdessen, eine meinem
Bedürfe genügende-Strecke Landes urbar zu machen.
Ich wählte mir in dem meine Wohnstätte umgebenden
Urwalde die geeignetste Stelle aus und liess dann alle
meine Leute, die-zu dieser Arbeit tüchtig waren, Hand
«telegen, um den Wald zu- klären. Man fällt die Bäume
und lässt sie,ohne weifers .an Ort und Stelle liegen , da--
mit sie während der-trockenen Jahreszeit (in den Monaten
.Mah Juni,; Juli, August und September) austrocknen.
Dann zündet inan sie an, und die reichliche Asche derselben
düngt den ohnehin ausgeruhten Boden noch mehr.
Die. dicken und harten .Baumstämme werden beim ersten
Verbrennen nicht vollständig vom Heuer aufgezehrt,
verlieren aber ihre Zweige und hindern somit die Saat
nicht, sondern .unterbrechen sie nur an einzelnen -Stellen.
ns Meine Gesundheit, die das an der Meeresküste
herrschende schlechte Klima einigermaassen untergraben
hatte, wurde hier, Dank dem gemässigten und gesunden
Klima, vollständig wieder hergestellt, und ich
erlähgte wieder meine ganze europäische Energie. Und
weil ich ein beschäftigtes, arbeitsames Leben führte, so
bewahrte ich sie auch unversehrt. Einen Theil meiner
Zeit brachte ich damit zu, dass ich mit meinen Leuten in
die Wette an der Vorbereitung'der Felder arbeitete.
Aus ihren lauten Spässen konnte ich es entnehmen, dass
sie sich nicht genug verwundern konnten, dass einWeis-
s e r, der ihrer Meinung nach einen schwächlichen Körperbau
h at22), längere Zeit hindurch besser und geschickter
zu arbeiten im Stande ist als sie selbst; besonders.
könnten sie es nicht begreifen, dass ich', ihrer
Meinung hach ein so mächtiger und reicher Mann23),
mich mit einer Arbeit beschäftigen konnte,'die doch Mos
einem Sklaven geziemt. Zu wiederholten Malen' sagte
ich es ihnen, dass die Weissen zur Arbeit geboren werden
und sich schon von der frühesten Jugend an an die
Arbeit gewöhnen, und dass, wenn sie, wie die Schwarzen
glauben’, wirklich reich sind, sie dies einzig und
allein ihrer Thätigkeit zu verdanken haben; ohne Arbeit
könnten sie nicht einmal ihr Leben fristen. Bei uns müsse
jeder arbeiten; das Faullenzen gelte für ein Verbrechen,
und ausser der Verachtung, welcher die Trägen unterworfen
seien, werde es auch noch von-den Gesetzen
geahndet. — Hierauf antworteten einige : „Vakemba
meine!“ (Das ist sicher -eineLüge), andere aber bemerkten
: tjOtyo moine Kindeli ia vatopa!“ (es kann wohl
wahr sein, die Weissen sind ja Narren). Auch aus diesem
ersieht man, dass die Schwarzen das höchste Glück
in das ,dolce far niente‘ setzen f und nur die Sklaven
kann man zur Arbeit anhalten; ein freier Mann fühlt