des europäischen Gastes gewittert., und hielten es für
gut, seine Laune schon unterwegs mit ihrer Musik aufzuheitern,
um so desto mehr auf seine Freigebigkeit
rechnen zu können. Die Begleiter der Musiker stellten
sich sogleich im Kreise auf und begannen zu tanzen, zugleich
sangen sie mit kräftiger Stimme folgendes impro-
visirte Lied zu meiner Begrüssung:
In d e r a b u n d a Sp r a che . De u t s c h .
Enganna Komo je ja Herr Komo ist angekommen
Vä pita olo feka Unter uns in unserm Lande,
Vä tunda Kombäkkä) Verlassend die Stadt,
Vä pita lumbiri Leicht schreitend einher
Olo kussenge olo manda Ueber Berg und Thal,
Ambätä v’ älenti; Uns bringend Branntwein,
Nänga olo fundänga. . Stoffe und Pulver.
Tutyissole inäne nene Sehr willkommen sei er,
Schonange takula tyivua vua. In Gottes Schütz lebe er.
Ich stieg aus der Tipoia und hörte, wenigstens mit
geheucheltem Wohlgefallen, das zu meinem Preise gedichtete
afrikanische Lied an, zugleich zählte ich mit
einiger Besorgniss die Mitglieder des Musik- und Gesangchors,
denn danach musste ich die Anzahl der Branntweinflaschen,
die ich als Lohn für diese besondere Auszeichnung
zu geben hatte, bestimmen. Ich konnte mich
wieder von der Wahrheit des VirgiPschen Verses überzeugen
: „Fama malum quo non aliud velocius ullum“
u. s. w. Denn ich wusste nicht einmal noch, wohin ich
kommen werde, als mein neuer Name, der mir während
des nächtlichen Herumirrens angehängt wurde, die Ma-
kango-Wüste und den langen Muschito-Pass hindurch
voraneilend sich auch schon in der bevölkerten Gegend
verbreitet hatte,
Das M a r i m b a ist ein bei allen südafrikanischen
Völkern sehr verbreitetes Instrument und wird allen
ändern Instrumenten vorgezogen. Die Häuptlinge und
wohlhabenderen Männer halten oft mehrére Mariraba-
spieler, d. h. Embendu, an ihrem Hofe. Das Marimba
besteht aus zwei halbrunden, ‘von einander eine Spanne
weit abstehénden hölzernen Reifen, auf welche
zwei schmale Riemen von der Haut wilder Thiere
gespannt sind. An diese Riemen werden gegen 30 dünne,
etwa spannenlange, hölzerne Plattén befestigt, so dass
zwischen den Platten ein Zoll breiter Zwischenraum
bleibt. Unter den Platten und zwischen den erwähnten
zwei Reifen sind gegen dreissig, sich stufen weis verjüngende;
länglich runde, oben geöffnete Kalabassen angebracht;
an jeder dieser Kalabassen ist seitwärts eine
kleine, etwa einen halben Zoll weite Oeffnung, über welche
ein Stück von starkem, weissem Seidenstoff.gespannt ist.
Die grösste der Kalabassen hat einen Durchmesser von
etwa 5 Zoll und eine Länge von anderthalb Spannen, die
kleinste dagegen misst im Durchmesser nur 2 Zoll und
in der Länge kaum eine halbe Spanne.
Dieses sonderbar konstruirte Instrument hat eine
runde Gestalt und misst beinahe eine halbe Klafter; es
ist mehr unbequem als schwer zu tragen, und hängt an
einem über die Schultern geworfenen Riemen bis auf
den Bauch herab, wobei die Platten eine wagrechte Richtung
haben; Auf diesen Platten wird nun mit einer Art
Schlägeln gespielt, so wie man auf den Saiten der Zimbel
spielt. Die Töne der Platten wiederhallen von den Kalabassen,,
und sind, obgleich dumpfklingend, wegen der
grossen Abstufung, die man ihnen geben kann, nicht unangenehm,
besonders wenn das Instrument in der Hand