III. Hauptstück.
Re ise durch das Land Kidkka.
Binga yam BAmbi. Ossöle. KfUmAnda. Die Pakassajagd. Ddmba yäl’
Onione. Die Heuschrecken. KahAle. Dyindumbu. Wie die Karavane
angegriffen werden kann. Dyimbondo. Ordalien. Kidkka.
24. J ä n n e r . Die Karavane wurde mit lautem Rufen
: „Kuvätya pita!“ (es dämmert) von den Enscliälo
frühzeitig geweckt und brach in nordöstlicher Richtung
auf. Nicht weit von dem Kilombo kamen wir an mehreren
neuen Grabhügeln vorbei; die auf einer langen
Stange flatternde weisse Fahne bezeugte es, dass sie
seit nicht langer Zeit aufgeworfen waren. Die unter
diesen Grabhügeln Schlummernden hatten zur Karavane
gehört, wie mir meine Begleiter berichteten, und
waren unterwegs erkrankt Und meistens an einer heftigen
Ruhr gestorben.1)
Die verflossene Nacht hatte es etwas geregnet;
deshalb war die Morgenluft sehr rein und frisch. Die
umliegenden Berge erschienen viel näher, und die Bäume
, welche die Seiten derselben bedeckten, traten in
ihrer ganzen Grösse hervor. Hier und dort stiegen
feuchte Nebel aus dem Walde auf, erwärmt von den
Strahlen der aufgehenden Sonne, und schwebten wie
Wolkenschleier in der Höhe; das dunkle Grün des Waldes
bildete einen angenehmen Kontrast mit der graublassen
Farbe derselben.
Nach einem Märsche von mehr als einer Stunde
überschritten wir den Lusol, nicht weit von seiner Mündung
in den Kubale. Die Gegend, in welcher wir jetzt
reisten, war sandig und steinig, und dicht bewachsen
mit dem dornigen Gestrüppe, welches den ganzen Horizont
einnahm; von den Zweigen, welche den schmalen
Weg überragten, fiel bei der geringsten Berührung das
vom nächtlichen Regen daran haften gebliebene Wasser
in dichten Schauern auf uns, so dass meine Kleider bald
durchnässt waren. Endlich befreiten uns von der unangenehmen
Nässe die Strahlen der höher und höher auf-
steigenden Sonne.
Jetzt näherten wir uns einem Gebirgsarm, der sich
von Süden in nordöstlicher Richtung erstreckte, und
bald kamen wir in einen Engpass, welcher von dem erwähnten
Gebirgsarm und einem ändern gebildet wurde,
der von Westen sich ebenfalls in nordöstlicher Richtung
hinzog. Diesen Engpass durchströmt zwischen dichten
Guajavenbäumen der Ku b a l e , der in den Gebirgen
von Kidkka entspringend und westwärts fliessend mehrere
Gebirgsbäche aufnimmt; dann strömt er durch aus -
gedehnte, unbewohnte Waldwildnisse, und erreicht das
Land Kissandschi, wo er sich mit dem L u s o 1 vereinigt.
Indem er fortwährend westwärts fliesst, durchschneidet
er mehrere Felsgebirge, und bildet zahlreiche
Stromschnellen und kleinere Wasserfälle, bis er endlich
bei dem Küstenstrich Anha das Meer erreicht, wo er
unter dem Namen An h amd a n d a bekannt ist.*)
*) Ueber Ma g y a r ’s Reisen im J. 1850 erschien auch im Journal
der Londoner Geogr. Gesellschaft (Band 24) ein kurzer und höchst unklarer
Bericht. Diesen Reisebericht begleitete W. D e s b o r o u g h C o o l e y mit
einem Kommentar,.in welchem unter anderm gesagt wird: , Von Benguela
e*