Habe zu verheimlichen:; um weniger beisteuern zu miis
sen. Da ich dies bemerkte, so liess ich ihre Packe ohne
Barmherzigkeit auseinanderlegen ; und so erreichte ibh
endlich meinen Zweck. Dieses unangenehme Geschäft,
erforderte viel Zeit ,* doch durfte ich es nicht unterlassen,
sonst hätte ich den Ausfall der Kibända von meinen
eigenen Waaren ersetzen5 müssen. Auch der Sold der
Enschalo wird von dieser geringen Beisteuer entrichtet*
nur den Ochsen, den sie bekommen, wenn ihrer mehr1 als
zwanzig sind, wie es diesmal der Fall war/ pflegt ihnen
der Karavanen-Chef zu schenken ;5 denn sie sind verpflichtet,
für ihn eine Hütte (Schinge) im Kilombo zri
errichten.
23. J ä n n e r . Wir waren noch immer mit dem
Einkauf der Lebensmittel beschäftigt, und rührten uns
nicht von der Stelle. Des Morgens zwischen 9 und 10
Uhr kamen die Boten des Häuptlings (Söba) von Kis-
sandschi, um die demselben gebührende Kibanda • zu
übernehmen. Es waren ihrer viel’, wohlgebaute5, kräftige
und mit Flinten bewaffnete Männer. Im Namen des Söba
hielten sie eine lange Begrüssungsrede an die Karavane,
mir aber, als einem neuen G-ast. brachten sie einen Ochsen
zum Geschenk, mit der Bemerkung, dass ihr“Herr
die gute Gelegenheit benutzen wolle'/ mit mir Bekanntschaft
und Freundschaft zu schliessen, weshalb er mich
einlade, ihm in seinem Libäta ^ einen Besuch abzustät-
ten. (Wahrscheinlich wusste er ,,! dass ich 20 Fässer
Branntwein mit mir führe). Indem ich mich für das ausgezeichnete
Geschenk bedankte versprach ibh: ihnen^
dass ich sie zu ihrem Herrn begleiten und ihm die Kibanda
persönlich übergeben werde. Dieser Besuch war,'
in Beziehung auf meine Stellung als des Chefs der Käravane
und .alpine# j$uvopäers,,ganz gegen die Gesetze
der Karavanen, denn Hinterlist und-Verstellung sind hervorragende
Karakterziige der Schwarzen, und bei solchen
Gelegenheiten machen sie sich kein Gewissen daraus,
den Fremdling, der sie besucht, unter dem ersten besten
Vorwand zum Gefangenen zu machen , und für seine
Freilassung nebst vielen Verzögerungen ein bedeutendes
Lösegehl zu fordern. Deshalb nahm ich mehr als
100 bewaffnete Freiwillige mit, und unter ändern begleitete
mich auch der im ganzen Lande wohlbekannte
Murssa.
m Unser Weg führte uns abwechselnd durch dichtes
Unterholz und offene Ebenen. Hach einem Marsche von
mehr als einer Stunde gelangten wir an, den Bach Lu-
SpU ,der nicht weit, voii{hier in den . Ku b a 1 e Fluss
mündet. Nachdem wir. die halb eingefallene Brücke des
Baches passirt hatten , gelangten wir am jenseitigen
Ufer in einen Wald, der mit, einem dichten Teppich
.yon Bromelien und ändern Schlingpflanzen ¡bekleidet
war. Aus diesem Walde gelangten wir auf eine steile
Anhöhe, die mit Gneissfelsen bedeckt war; nachdem
wir, die Anhöhe erklommen hatten ? kamen wir auf ein
Plateau, von wo aus wir alsogleich die Residenz des
Fürsten er blickten.. Die grössere; Wohnung des Fürsten
war, von ¡fielen runden, mit Rohr gedeckten Hütten umringt,
die man von weitem kaum von den zerstreut umher
liegenden Felsblöcken unterscheiden konnte. Aber
die .Aussicht war herrlich.
Zu unsern Füssen dehnte sich eine Ebene aus, die
im Durchmesser gegen 3 Meilen mass; in der Ebene
schlängelten sich der Kubale und Lusol, deren krümmungsreiche
Ufer eine dichte, dunkelgrüne Vegetation