AMBUIM ODER OMBE.
Es wird im Norden von Kissama und Libollo, im
Osten von Kibala und Bailundo, im Süden von Seiles,
im Westen von Sumbe und Mupinda begrenzt. Der Flächeninhalt
beträgt etwa 200 Quadratmeilen, die Einwohnerzahl
gegen 75,000. Das Land wird von drei
Häuptlingen beherrscht, deren Macht von dem Einflüsse
des Adels sehr beschränkt ist. Der mächtigste dieser
Häuptlinge ist der von L u m b o - a - T e n a,. im südlichen
Theile des Landes, mit etwa 300 Ortschaften; darunter
ist As s ang o, nicht weit vom Sumbe Fluss , auf einem
steilen Bergabhang, von welchem man eine schöne Aussicht
auf dem mit Palmen besäumten Fluss hat, Sitz des
Häuptlings, mit 3000 Einwohnern, die das Land bebauen
und mit Wachs und Kopalgummi handeln. In
Assango fand der Spanier Hieronymus M e r a seinen
traurigen Tod,0).
In dem mittlern Theile des Landes sind die Bezirke
Ondschila und Handa, jeder mit etwa 200 Ortschaften.
On d s c h i l a liegt auf einer felsigen Anhöhe,
Sitz des Häuptlings mit 2000, Einwohnern, die sich mit
Landbau beschäftigen und mit Kopalgummi und Orseille
handeln und überhaupt in lebhaftem Verkehr mit den
Europäern stehen. Der Bezirk Handa liegt nordöstlich ;
darin ist Yu t u , auf dem Gipfel des Hama Gebirges,
Sitz des Häuptlings, mit 2000 Einwohnern, nicht weit
vom Mujinji.
Die Bewohner dieses Landes erzeugen viel Maniok,
Mais, Massambala**), Massango12), Bohnen, Kiirbisse,
Kartoffeln, Amenduim und Tabak, und treiben
Handel mit Elfenbein, Wachs, Kopalgummi und Orseille.
Es ist zu bedauern, dass auch dieSe friedlichen Völker
Menschenfleisch verzehren, es sogar öffentlich verkaufen.
Der Ehebruch wird ohne Unterschied mit dem Tode
bestraft, was ich sonst bei keinem ändern afrikanischen
Volke beobachtet habe.
LIBOLLO.
Es wird im Norden vom Koanza Fluss begrenzt,
der es von den portugiesischen Besitzungen trennt, im
Westen von Kissama, im Süden von Ambuim, im Osten
endlich von Häko und Kibäla. Der Flächeninhalt beträgt
gegen 150 Quadratmeilen, die Einwohnerzahl gegen
40,000 Seelen. Das Land ist mit felsigen Gebirgen
bedeckt, zwischen welchen sich von Bächen gut bewässerte
Thäler hinziehen. Das Klima ist gesund; in den
Thälern wachsen genug Nahrungsmittel. Die Bewohner
Libollo’s sind friedliche, gegen Fremde freundlich gesinnte
Menschen, die sich in Folge des mit den Portugiesen
gepflogenen Verkehrs halbwegs zivilisirt haben.
Ihre Gewebe von Baumwolle (Tanga und Mabäla) sind
in den Binnenländern bekannte und gesuchte Tauschartikel.
Zu den vorzüglichsten Merkwürdigkeiten des Landes
gehört der Mul o n d o - Z a m b i (Geisterberg) genannte
Vulkan, der in Südafrika der einzige bekannte,
noch thätige Vulkan ist. Er erhebt sich im westlichen
Theile des Landes und ragt mit seinem kegelförmigen
Gipfel hoch über die ihn umringenden kahlen Gebjrgs»