Oestlich liegt der Distrikt P o a k e mit gegen 300
Ortschaften, deren Bewohner zu denMassongo gehören ;
der Hauptort P o a k e zählt gegen 3000 Einwohner;
D jämb a hat 2000 Einw., es liegt am Koanza und ist
ein bedeutender Hafenort fiir den Verkehr mit den östlich
wohnenden Kimbandi Völkern.
Der Distrikt K a m e s seist der grösste unter allen,
er liegt am Koanza und zählt gegen 500 Ortschaften,
deren Bewohner ebenfalls zu den Massongo gehören
und sehr räuberisch gesinnte und abergläubische Menschen
sind. Der Haüptort heisst Komb ä l a - a n -K a -
me s s e , am Flüsschen Kamesse, mit 4000 Einwohnern,
Sitz des Häuptlings, mit starkem Pfahlwerk befestigt.
Dieser Ort ist auch dadurch merkwürdig, dass sich daselbst
eine berühmte Kimbanda-Schule befindet, wb die
sogenannten „Kesila“-Gesetze gelehrt werden*).
ANDULO.
Es wird im Norden von Bailundo, im Osten von
Kissendh im Süden von Bihe, im Westen wieder von
Bailundo begrenzt. Der Flächeninhalt beträgt gegen
160 Quadratmeilen, die Einwohnerzahl etwa 40,000
Seelen. Das Klima und die Bodengestaltung des Landes
sind so wie in Kissendi, aber die Bewohner haben einen
■•) Ma g y a r erwähnt zu wiederholten Malen die „Kesila“-Gesetze,
sagt aber, picht, was dieses Wort eigentlich bedeute. Die altern portugiesischen
Beiseberichte wissen viel von den wilden Jaga oder Giaga, und von
ihren grausamen Gesetzen zü erzählen, die sie „Quixilles“ nennen und
einer Frau, der berüchtigten Tem- ban-Dum^a, zuschreiben. Magvar’s „Kesila“
ist gewiss nichts anderes als das „Quixilles“ jder Portugiesen. —
Kü 1 b gibt im IV. Bande pag. 200—212 einen Auszug aus den portugiesischen
Berichten über die Jaga und ihre Gesetze. Anmerk, des Uebers.
friedlichem Karakter und sind fleissige Ackerbauer und
Handelsleute. Die hauptsächlichsten Handelsartikel sind
ziemlich viel Wachs und etwas wenig Elfenbein, wofür
sie in den Binnenländern Sklaven eintausehen. Flüsse
sind: der B ä 16, der auf dem Bulum-Bulu Plateau entspringt
und nordwestlich fliesst, um sich in den Kutätu
zu ergiessen; der Lumbumb o , der von Südosten nach
Westen fliesst und sich mit dem Bälä vereinigt. Es gibt
noch viele kleinere Gewässer, die theils in den
Kunyihga, theils in den Kutätu münden.
Der Fürst hat eine beschränkte Gewalt und steht
unter dem Schutze von Bailundo, mit dessen Dazwi-
schenkunft er seine Würde erlangt, und dem er einen
jährlichen Tribut zahlt; sonst aber verwaltet er selbstständig
sein Land. Dieses ist in mehrere Vasallendistrikte
eingetheilt. Südlich liegt der Distrikt Bä l e ,
mit 120 Ortschaften, darunter Bäl ä , am rechten Ufer
des gleichgenannten Flusses, mit Pfahlwerk und Graben,
Sitz des Häuptlings, mit 2000 Einw.; östlich ist der Distrikt
K ä b ä n d a mit 100 Ortschaften, darunter Ke-
r ä n g o b e , am Lumbumbo, Sitz des Häuptlings, mit
gegen 4000 Einwohnerndie sich grösstentheils in den
nahe gelegenen Eisenwerken mit der Gewinnung und
Verarbeitung des Eisens beschäftigen; unter anderm
werden daselbst viele Hacken verfertigt, womit in den
innern Ländern, wo sie als Geld kursiren, ein bedeutender
Handel getrieben wird. Im nordwestlichen Theile
des Landes liegt der Distrikt K i k ä l a , mit etwa 250
Ortschaften, die dem Fürsten gehören. Kombä l a - a n -
K i k ä l a ist die Hauptstadt des Landes und Sitz des
Fürsten, am Bäle Fluss, mit 2000 Einwohnern, mit
Pfahlwerk und Gräben. Nicht weit von diesem Orte gibt