der Omma t e der grösste. Dieser Fluss entpringt in
den östlichen Wildnissen, durehsclmeidet das Land und
nimmt die dort befindlichen Bäche auf und ergiesst sich
dann in den Katumbela, der den südwestlichen Theil des
Landes berührt. Das Klima ist zwar heiss, doch gesund.
In den ungeheuren Waldungen gibt es eine Menge
Kopalgummi-Bäume; die Einwohner sammeln das Gummi
und bringen es nach Ben guela und treiben damit
einen bedeutenden Handel. Doch ist ihre Hauptbeschäftigung
das Plündern und Rauben, womit sie die Nachbarvölker
und besonders die durchreisenden Karavanen
heimsuchen 9J. Die Bewohner Gända’s sind daher weit
und breit als berüchtigte Räuber bekannt. Der Landbau
ist auf die Kultur des Maniok’s, Mais, Tabak’s und der
Bohnen beschränkt. Die Viehzucht ist sehr unbedeutend,
denn wenn sie des Hornviehs oder der Schafe bedürfen,
statten sie den südlich wohnenden Völkern einen
Besuch ab und nehmen diesen unentgeltlich weg, was
ihnen beliebt. Beträchtlicher ist die Anzahl der Schweine
und der Hühner.
Die Gebirge des Landes bergen in ihrem Schoosse
wahrscheinlich auch andere Schätze, nicht nur Eisen,
welches die Bewohner ausbeuten; aber ein mit wissenschaftlichen
Forschungen beschäftigter Fremde dürfte
auf keine sehr freundliche Aufnahme rechnen.
Unter den vielen kleinen, meistens auf hohen Felsen
liegenden Ortschaften nimmt Ommat e oder Noma
t e die erste Stelle ein; es liegt in der Mitte des
Landes auf einem hohen Berge, von welchem man eine
schöne Aussicht hat auf die ungeheuren Waldungen und
auf das am Fusse des Berges sich hinziehende tiefe Thal,
in welchem der Ommate Fluss inmitten einer üppigen
Vegetation dahinschlängelt. Der Ort Ommate ist mit
einer aus auf einander ohne Mörtel aufgeschichteten
Steinen errichteten Mauer umgeben; eine solche Ringmauer
wird „Gangue“ genannt; die 1500 Einwohner
desselben sind berüchtigte Räuber.
Westlich liegt der Distrikt Ki b o n g a , mit etwa
120 Ortschaften; darunter i s tLu n g a , welches ebenfalls
auf einem hohen Berge liegt und mit einer Gangue-
Mauer befestigt is t; die 1200 Einwohner beschäftigen
sich mit dem Einsammeln des Gummi und mit Raub.
Nicht weit von diesem Orte rauscht der Gebirgsbach
D j Im b a.
- In den fast unzugänglichen gebirgigen Waldungen
des Landes hausen noch viele Elefanten, die gegenwärtig
in diesen Landstrichen eine Seltenheit sind. Seit
etwa 10 Jahren haben,sich nemlich die Elefanten in
Folge der anhaltenden Jagden vom Meeresgestade landeinwärts
in die entfernten Binnenländer geflüchtet.
Nördlich von Gända liegt Kissandschi, welches wir
bereits oben beschrieben haben. Jenseits Kissandschi
nach Westen zu liegt Seiles.
SELLES.
Es wird im Norden von Ambuim, im Osten von
ausgedehnten unbewohnten Wald Wildnissen, welche es
von Bailundo trennen, im Süden von Kissandschi, im
Western von den Makango Einöden begrenzt. Der Flächeninhalt
beträgt gegen 150 Quadratmeilen, die Einwohnerzahl
gegen 7 5,000 Seelen. Es wird von mehreren
kleinen, von einander unabhängigen Häuptlingen be