in der Mitte des offenen Platzes bei der aufgepflanzten Fahne
auf Holz-Unterlagen nebeneinander gestellt.
13) Li b a t a heisst der Wohnort jedes Häuptlings»,'von
dem des Familieuhauptes angefangen bis' zur Residenz 'de^Lan-
desfürsten. Das Libata ist je naeb den Vermögöneverbältrtissen
und der Popularität des Eigenthiimers bald gtös&fer, bald kleiner
oft zählt es 800 Wohngebäude-, welche Tön den die Macht
des ' Eigenthiimers (Sekulu) * anerkennenden Verwandten, Klienten
und Sklaven bewohnt werden. Die'Einwohnerzahl eines solchen
Libatä wechselt diso von 80 bis zü mehreren Tausenden.
Das Libata ist gewöhnlich mit einer Ringmauer (Gändyu) befestigt,
die aus hohen, dicken, in die Erde gerammelten Pfählen
besteht; ausserhalb der Ringmauer läuft uih dieselbe herum oft
auch noch ein tiefer Graben (Kimpäikka). Di!e Residenz desJFür-
sten hefest gewöhnlich Kombäl a y und zur nähern Bezeichnungwird
auch der Name des Landes-hinzugefügt. So z. B'Köm-
bäla an Hambo , Kombäla an Bailundo , Kombäla an Bihö; d. h.
die Residenz-¡und Hauptstadt von Bihö, von. Bailundo-, von
Hambo u s. w.
14) Diese Völker halten das Ochsengeschenk (Vitereka On-
gombe).für eipe. besondere Auszeichnung;, ,deshalb pflegen es
nur Häuptlinge oder andere vornehme.,Personen zu geben, und
zwar immer ,nur solchen Leuten, die ihrerseits ein ähnliches.Geschenk
zu-macflen, im Stande, sind; yon, einem. Europäer, erwarten
sie,. dass er das, Geschenk mit einer Gabe, erwiedere, die wenigstens
noch einmal so viel werth ist, als der' Ochse.
f l l5) Bei Gelegenheit eines Besuches pflegt immer der, Hausherr
zuerst den Gast zu begrüssen, und der letztere pflegt sich
ohne Abschied zu entfernen.
,6) Der Gouverneur von Benguela, Jose CoelhO Rodriguez
d’ Amaral, wollte im Jahre 1853 , auf den Antrieb der dortigen
Kaufleute, die auch eine bedeutende Summe zu den Kriegskosten
beisteuerten, die räuberischen Völker bändigen, welche schob
wiederholt auch die Niederlassungen an der Seekftste geplündert
hatten. Zu diesem Zwecke rief er die kriegerischen Bewohner
Bailundo’s zu Hülfe, und diese sendeten auch wirklich unter der
Anführung Kaluäma’s gegen 12,000 bewaffnete Krieger, die sich
mit der portugiesischen Truppe aus Benguela vereinigten. Mit
vereinten Kräften drang die Streitmacht in das Land der Räuber,
aber mehr als 4 Monate kämpfte sie ohne Erfolg. Endlich wurden
Kaluäma und seine Armee in die Flucht geschlagen, und die
ganze Expedition blieb ohne Resultat.
l7) Das Eisen kommt in Inner-Afrika beinahe überall vor.
Die Eingebornen sammeln das Eisenerz gewöhnlich in der Nähe
der Sümpfe und schmelzen es auf sehr einfache Weise. Im Lande
Kibokue kömmt das feinste Eisen vor, welches selbst dem schwedischen
nicht nachsteht.
Magyar*» Reisen in Südafrika.