unter Schreien und Singen Wacker tanzen, nachdem sie
vom Genuss des Kimbombo in Hitze gerathen sind.
Männer und Weiber mischen sich untereinander- und
machen unter lärmendem Gesang und fortwährendem Händeklatschen
allerlei Sprünge und unanständige Bewegungen,.
indem sic sich einander nähern, und belustigen
sich überhaupt mit den grössten Schamlosigkeit.' Die
ausschweifende Belustigung dauert!gewöhnlich bis -zur
Morgendämmerung. >. i ¡¡. ' ■ : MM9
Ausser diesen gewöhnlichen Unterhaltungen haben
sie auch noch zwei nationale1 Volksfeste ; das eine’ ist
das Kikalänka- f i idas andere das K ä h y ie-Fest.'*Das
erstere findet statt, wenn die Krieger vom Schlachtfelde
als Sieger heimkehren und»“ dem Nürsign die gemachte
Beute vorzeigen ,1 von dem sie bei dieser Gelegenheit
drei Tage und drei Nächte hindurch mit Essen und Trinken
bewirthet werden. Die Festlichkeit wird von den
Kriegern mit einem heftigen Flintenfeuer eröffnet, dann
tritt ein von den Söma-Katito (d. h. Hökafiihrern) ans
ihrer Mitte erwählter Redner hervor, begrüsst den Fürsten
im Namen der Krieger, und erzählt ihm Umständlich
die Ereignisse des Feldzuges > wobei er diejenigen
namentlich hervorhebt, die sich in der1 Schlacht armmei-
steh ausgezeichnet haben, und zugleich für sic eine
Belohnung bittet. Nach beendigter Rede zeigt er die
Beute wifaj die meistens aus Sklaven>' Hornvieh, Wachs
und Elfenbein besteht;
Der Fürst behält die Hälfte der vorgezeigten Beute
für sich selbst das Uebrige überlässt er den Kriegern;
dann lässt er ihnen Branntwein ¿boder^ in Ermangelung
desselben , Kimbombo austheilen. Es iwircUntin lustig
und lärmend gezecht; bald fordern sich die Krieger,
erhitzt vom berauschenden Getränke und von den
Klängen der Marimba, zum,Tanze auf; müssen aber
warten,'bis der Fürst und seine Kriegshäuptlinge den
aus kriegerischen Bewegungen und Geberden bestehen -
den Kikalanka-Tanz beendet haben. Während der Fürst
und seine Häuptlinge tanzen, rufen die Krieger wiederholt:
,,N6ha kuku! neha kuku! neha kuku! taläma hou-
sChi! Househi a dyinhäma F ‘(Gegrüsset seiest du, unser
Herr, mächtiger Löwe, wüthender Löwe!) Endlich kömmt
die Reihe an die Krieger, die schon ungeduldig warteten,
und nun beginnt der allgemeine Tanz; aber die
Weiber dürfen noch nicht erscheinen. Nach ein paar
Stunden Werden die zum Opfer bestimmten Gefangenen
geschlachtet; das Fleisch derselben wird ¡mit Hunde- und
Rindfleisch gemischt und gekocht und nebst Infundi-
Brot unter die Hqkasehaaren vertheilt. Nur nach Beendigung
dieses abscheulichen Mahles dürfen äftch die
Weiber erscheinen, und dann wird das Tanzen und
Schwelgen drei Tage und Nächte hindurch fortgesetzt.
Am Kimbombo mangelt es nicht; die geraubten Rinder1
aber dienen zur Speise.
Das Känyefest ist gewissermaassen ein Erntefest
der Weiber.: Nachdem die Fechsung eingeheimst wurde,
versammeln sich die Weiber- der Umgegend am festgesetzten
Tage an einem bestimmten Ort, und begeben
sich mit Blumenkränzen geschmückt und mit Fahnen in
der Hand zur Hausfrau (Ntembo), welche in der Umgegend
die reichlichste Ernte erzielt hatte, und reichen
ihr einige Gaben von ihren Erzeugnissen dar. Dann
opfern sie einige Hühner den Kilulu, damit sie die Saaten
nicht beschädigen. Hierauf ergötzen sie sich nach
Herzenslust am Essen und Trinken und tanzen ohneMu