gen sie,— der Fremde, kann krank werden, und dann würde der
Kimbanda behaupten, dass die Krankheit desselben von dem Grift
herrührt, welches in die Speisen gethan wurde- Ferner könnte
man sie um keinen Preis der Welt dazu bewegen, dass-,sie sich
einem fremden Kranken nähern, ihm Arzneimittel, oder auch nur
einen Trunk Wasser reichen. Denn sie fürchten, wenn der Kranke
stürbe, so könnte der Kimbanda sie als.,.Schwarzkünstler
(Gänga) des Todes beschuldigen. Wenn ein auf europäische Weise
lebender Mann einem' gedungenen freien Kimbunda befehlen
möchte, dass er z.B.das Waschbecken oder den Nachttopf hinaustrage
und ausleere, so würde- er schon-durch den blossen Befehl, wenn
er auch nicht befolgt wurde, sich einer, bedeutenden Geldbusse
(Afeta milonga) schuldig, machen, weil er den freien Mann zu
einer . Sache aufforderte, die nur dem Sklaven zu verrichten
gebührt.
9) Wenn der. verstorbene Kissongo,mehrere Jahre hindurch
mit treuer Anhänglichkeit gedient, mehrere Bewei&ejseiüer guten
Aufführung gegeben, und vielleicht auch seinem Herrn das Leben
oder Gut aus ejnef augenscheinlichen Gefahr gerettet hat, dann
muss der Herr, einen bedeutend grösseren Lohn seinen Angehö1
rigen geben, die es noch aussordem erwarten,-dass, er au die
Stelle des-Verstorbenen den nächsten Verwandten desselb n zum
Kissongo mache; denn dipse Leute betrachten das Verhältnis® des
Kissongo zu seinem Herrn beinahe so,wie das der Frau zum Manne.
II. Hauptstück.
Abreise (nach Inne r -Af rika. .
Katumbela. Makdngo Wüste. Die Kippambäla. Upä-an-Katumbela.
Muscbito Bergpass. Das Kopal-Gummi. Das Marimba. Die Kibända.
Provinz Kissandschi.
iVm 15. J ä n n e r 1849 nahm ich Abschied von
meinen Bekannten in Benguela und verliess die Stadt
mit leichtem ITerzen, ohne an die G-efahren und Schwierigkeiten,
die mir in den Einöden begegnen könnten, zu
denken, begleitet von dem Kissongo und Dolmetsch, von
meinen drei Sklaven und sechs Tipoia-Trägeiin. "Wir
schlugen .eine nordöstliche Richtung ein, um , den Katumbela
Fluss zu erreichen , wohin die Karajane schon am
vorigen Tage abgereist war. Nachdem wir das mit Sand
bedeckte Flussbett des Cavaco überschritten hatten,
setzten wir unsern Weg an seinem nördlichen Ufer über
einen grünenden Anger fort.
In anderthalb Stunden erreichten wir die öde Sand-
flache des, Grestades. Unbeschreiblich ist der Eindruck,
welchen diese Einöde auf den Wanderer macht. Links
rauschen die Wellen des grossen Oceans, indem sie sich
mit Macht an der sandigen Küste brechen, rechts dehnt
sich die kahle Wüste aus, auf welcher das Auge nichts
findet., desSen Anblick es erheitern könnte. Ueberall
sieht man nur die aufeinander gehäuften, kleinern und
grösserri Dünen und Hügel von beweglichem Sande,