brachten Waaren, womit er auch, die ihm anhängenden
Leute aushielt. Damit ihm die Eingebornen bei dem
Goldwäschen kein Hinderniss in den Wes: lenen kön- o o ■ ■ -
neu, kaufte er vom Landesfürst die. Gemarkung, in welcher
er das Gold gefunden hatte, und welche an einem
Gebirgsbache lag. Dieses Gebiet liess er dann mit einer
Umzäunung befestigen, und erbaute in der Mitte desselben
ein Libata. welches er mit seinen vielen Sklaven
bewohnte. .
Im Goldwäschen hatte er nur zwei Gehülfen, nem-
lich meinen Besuch, und noch einen ändern Sklaven.
Diesen letztem schlug er einmal in seiner Trunkenheit
todt. Hierauf wurde er von den Eingebornen, die wegen
der vielen von ihm apsgeübten Grausamkeiten schon
längst gegen ihn auf Bache sannen, und die es wussten,
dass er schon lange irgend ein geheimes Werk betreibe,
dessen Zweck sie mit ihrem Verstände , nicht fassen
konnten, der Zauberei beschuldigt. Obgleich er nun
viele Vertlieidiger hatte, die er sich durch seine reichlichen
Geschenke erworben, so vermochte er doch nicht
das verdammende Urtheil in der Meinung der Mehrzahl
zu.verwischen; endlich verliesseg ihn auch seine vom
Landvolke verleiteten Sklaven, und er musste sich mit
der schleunigsten Flupht nebst einigen wenigen Begleitern
nach Benguela retten. Hier hielt er sich mehr als
ein Jahr lang auf, und gab auch während seines dortigen
Aufenthaltes manche Beweise seiner verrückten
Frechheit. Unter anderm liess,er eines Tages gerade zu
der Zeit, da vor seinem Hause eine kirchliche Prozession
Vorbeigehen sollte, auf der Gasse nasse Kleider
ausbreiten, stellte sich mit geladener Flinte vor das
Thor und drohte, als sich die Prozession näherte, jeden
todt zu schiessen, der es wagen würde, die zum Trocknen
ausgebreiteten Kleider aus dem Wege zu räumen
oder darauf zu .treten. Die Prozession musste wirklich
umkehren und sich zurückziehen. — Die Leser staunen
vielleicht darüber und fragen mich, wie es möglich sei,
in einer civilisirten, Stadt ein solches Aergerniss ungestraft
zu geben ? Aber man muss nur bedenken;, dass
Benguela damals nicht eine von aufgeklärten und gebildeten
Menschen bewohnte Stadt, sondern ein abscheulicher,
ßklavenmarkt gewesen, und dass die Hauptgottheit
der Sklavenhändler das Gold war, womit die ledernen
Säcke des Herrn Cota sehr reichlich gefüllt waren.
Endlich kehrte der Abenteurer zurück nach Brasilien,
ohne jemandem mitzutheilen, wo der Fundort des Goldes
gelegen sei.
Mein djämbaer Besuch erbot sich, mich nach dem
von ihm wohlgekannten Orte hinzuführen, aber unter den
damaligen Verhältnissen konnte ich von seiner Bereitwilligkeit
keinen Gebrauch machen, obgleich ich den
Ort sehr gerne besucht hätte. Ich durfte die KaravanC
nicht mehrere Tage lang auf mich warten lassen, allein
hätte ich aber meine Reise nicht fortsetzen können. Ich
gab also dem Mann ein Geschenk, um mich seines Dienstes
bei einer ändern Gelegenheit zu versichern.
Was ich in Benguela über die in dieser Gegend
irgendwo existirende Goldseife, und über den Mann, der
sie entdeckt hat, gehört hatte, das stimmte vollkommen
damit überein, was mir der Djämbaer erzählte. Deshalb
zweifle ich nicht daran, dass hier wirklich Gold zu finden:
sei; auch die geognostischen, Verhältnisse der tiefen
Erdrisse, die wir auf unserer Route passirten, trugen
die Anzeichen an sich, dass man in dieser Gegend Gold