mit vergoldeten Blumen geziert sind, oft mehrere Kirä-
na kosten.
Der Preis des Salzes ist nach Umständen sehr verschieden,
je nachdem nemlich das Land in grösserer oder
geringerer Entfernung von den Salzgruben ist. In Bihe
entspricht das Pfund Salz gewöhnlich dem Werthe von
einem Ndndu Viera-Zeug, was etwa 18 kr. C. M. beträgt.
Aber in den Zambuella-Ländern können wir das
Pfund Salz leicht auf 2 Gulden C. M. schätzen, wenn wir
nemlich die Quantität Wachs oder Elfenbein, die für ein
Pfund Salz eingetauscht werden kann, nach unserm
Gelde berechnen. Das Salz wird nach den entferntem
Ländern in Taschen von Baumrinde transportirt; eine
solche Tasche fasst 1—5 Pfund.
Der Binnenhandel der Kimbunda Völker ist im
Vergleich mit ihrem auswärtigen Handel sehr gering;
die Gegenstände desselben sind : Sklaven, Rindvieh,
Schafe, inländische Hacken. Elfenbein und Nashorn-
Hömer gibt es nicht in den Kimbunda Ländern, auch
Wachs gibt es wenig, was sie also von diesen Artikeln
nach den europäischen Faktoreien bringen, das tauschen
sie im Auslande ein.
Der Preis der Sklaven ist gegenwärtig sehr gering;
seitdem ihre Verschiffung gehindert wird, ist der Preis
derselben bis auf ein Drittel herabgesunken. Einen erwachsenen
jungen Sklaven oder eine junge Sklavin kann
man für 35—40 Ellen verschiedener europäischerZeuge
kaufen. Ein tüchtiger Ochse kostet fast eben so viel,
nur dass für den Ochsen gewöhnlich blos Viera-Zeuge
gegeben werden. Der Preis einer Ziege ist doppelt so
gross als der eines Schafes, weil die Ziege zum Opfer
gebraucht wird, das Schaf aber nicht. Oft gibt man für
eine Ziege ein ganzes Kiräna, zur Hälfte Kitakdva- und
zur Hälfte Viera-Zeuge. Das übrige Vieh, Schweine und
Hühner sind sehr billig.
Die bei diesen Völkern gebräuchliche Hacke ist
oval und konkav, handbreit und eine Spanne lang. In
den Eisenwerken von Omballe werden sehr viele solcher
Hacken gemacht und von dort in’s Ausland ausgeführt.
Zehn Stück werden in ein Pack zusammengebunden und
ein solches Pack wird zu drei Bekka Viera-Zeuge berechnet;
aber die entferntem Völker geben dafür auch
sechsmal so viel.
Der auswärtige Handel ist viel bedeutender als der
inländische. Die Kimbunda treiben ohne Zweifel den
ausgebreitetsten Handel in Süd-Afrika; ihre Karavanen
gehen von den westlichen Küsten bis in die Nähe des
Indischen Oceans, ja sogar manchmal bis an die östlichen
Gestade, von Norden nach Süden aber dringen sie
von dem Moropu-Reiche angefangen innerhalb zwanzig
Breitegraden bis zu den Mucimba Wüsten, mit europäischen
Waaren beladen oder Elefanten jagend. Ich
brauche es nicht zu sagen, dass so grosse Reisen nur
von zahlreichen Karavanen ausgeführt werden können.
Von der Zusammenstellung solcher Karavanen war schon
oben die Rede; hier will ich noch mit einigen Worten
den in den entferntem Ländern des Innern mit europäischen
Waaren betriebenen Tauschhandel berühren.
Die vorzüglichsten Gegenstände des auswärtigen
Handels der Kimbunda sind jetzt, da der Sklavenhandel
abgeschafft ist, folgende : Elfenbein, Rhinoceros-Hörner
und Wachs. Diese Artikel tauschen sie von den Völkern
des Innern für europäische Waaren ein, und zwar
das Wachs direkt und nur für europäische Waaren, das