bietet, präsertim circa genitalia, in regione inquinali et
hypogastrica, präterea unum vel ambö's musculos glu-
teos, manchmal auch das eine oder beide Schulterblätter
, — und weichen darin von dem Geschmack der
Australier und mancher anderer afrikanischer Völker
ab. Meistens tätowiren sie sich kurz nach ihrer Hochzeit.
Die Kimbunda sind von der Natur mit guten Geistesanlagen
begabt; sie sind verständig, finden sich
schnell zurecht, bezeugen in ihren improvisirten langen
Reden ein seltenes Gedächtnisse erlernen alles, was sie
sehen oder hören, sehr leicht und schnell, namentlich
Sprachen, Schreiben, Lesen, Handarbeiten, besonders
auch Musikstücke und Lieder13). Weil aber die Moralität
bei ihnen gar keinen Einfluss hat, und die Gesellschaft
von keinen guten Gesetzen disziplinirt ist, so darf
man sich nicht wundern, dass sie nur den bösen natürlichen
Antrieben gehorchen und keinen Sinn für das
Gute und Schöne haben. Da sie nicht gewöhnt sind,
ihre rohen Leidenschaften zu beherrschen, so folgen sie
ungehemmt deü Einflüsterungen derselben und verüben
in Folge ihrer leicht entzündlichen und zügellosen Ge-
müthsbewegungen die gröbsten Vergehen und schrecklichsten
Unthaten, besonders aus Rachsucht. Können
sie ihre Rachsucht nicht sogleich befriedigen, so wissen
sie mit teuflischer Verstellung oft Jahre lang dieselbe
zu verbergen, bis sich ihnen eine günstige Gelegenheit
darbietet, sich an der Person des Verhassten und an
allen seinen Angehörigen zu rächen. Die Eifersucht aber
setzt ihr Gemüth in keine grosse Bewegung, oder vielmehr
sie lassen sich ganz von der Habgier beherrschen,
so dass sie um der Geldbusse willen, die sie für derlei
Beleidigungen empfangen, den ihnen angethanen Schimpf
vergessen.
Ihre Sinne, besonders das Gesicht und Gehör, sind
in Folge der frühzeitigen Uebung sehr scharf; sie können
in unglaublichen Entfernungen die Gegenstände
auf das vollkommenste unterscheiden und sind im Stande,
die geringste Fährte meilenweit zu verfolgen. Ebenso
vermögen sie auch die aus grösser Entfernung vernommenen
Töne sehr gut zu unterscheiden und wissen es
sogleich, was es für Töne seien und aus welcher Entfernung
sie kommen.
In der Freundschaft sind sie sehr unbeständig, und
werden leicht aus den geringsten Veranlassungen die
grössten Feinde derjenigen, denen sie erst vor Kurzem
die besten Freunde waren. Selten halten sie ein Versprechen
und sind bereit es um des geringsten Vortheils
willen abzuleugnen und das Gegentheil zu behaupten.
Eigennutz und Habsucht sind die hervorstechendsten
Karakterziige der Kimbunda, daher kömmt es, dass ihre
Gesetze, im Widerspruch mit denen anderer afrikanischer
Völker, den Diebstahl gewissermassen beschützen.
Ihr Sinnen und Trachten nach fremdem Eigenthum sind
so gross, dass sie sich es auf jede mögliche Weise, jedoch
lieber mit einschmeichelnder List als mit Gewalt-
thätigkeit anzueignen suchen.
Doch hat ihr Karakter neben diesen Schattenseiten
auch einige gute Eigenschaften. Dahin gehören die
grosse Gastfreundschaft, welche sie gegen Fremde an
den Tag legen, indem sie mit ihnen freudig ihr Haus
und ihren Tisch, wenn es nöthig is t, auch auf längere
Zeit theilen. Freilich haben sie auf ihren langwierigen
Reis en genug Gelegenheit, den Segen dieser geselligen