gen an der Küste. Das Thier, von welchem der Name Empacas-
seiro entstanden ist, heisst eigentlich „mpakassa“ ; Magya r
schreibt einigemal „enpakaäsa.“' —. Wenn der .geheime Bund der
Empakasseiro ohne fremden Einfluss im Schopsse der Kimbunda
gegen die Jägä entstanden wäre,' 'wie "Magyar erzählt, 'so
würde er einen einheimischen Namen ohne fremde Endung haben,
oder wenigstens ursprünglich gehabt haben. .Mir' scheint es
demnach wahrscheinlicher, dass, dieser» Verein von den Portugiesen
gestiftet wurde, zum Schutze- ihrer Ansiedlungpn*, vielleicht
namentlich auch gegen die wilden Jaga. A n m e r h , d . TJebßrsi)
’3) „Soma“ oder „Soba“ , (Sova) bedeutet im vollständigen
Sinne des Wortes „Majestät“ , r und die Kimbunda Fürsten, die
nur mit der weltlichen Macht bekleidet sind ,- führen seit jener
Zeit noch immer diesen Titel; der Jaga von Kissandschi hingegen
ist Fürst und Oberpriester in einer Person und steht in viel
höherem Ansehen.
4) Die Nachricht von dem Ableben des Fürsten wird gewöhnlich
eist zwei Monate .nach dem Ereigniss allgemein bekannt
; denn sobald die Kimbanda und höchsten Würdenträger
das Herannahen seines Hinscheidens vermuthen, gestatten sie es
niemandem, sich ihm zu nähern und erlassen in seinem Namen
auch danp noch Verordnungen, nachdem er bereits das Zeitliche
gesegnet hat.' Endlich zeigt der Oberkimbanda den T.od des Fürsten
den Weibern im fürstlichen Harem an, und diese Verkünden
das Ereighiss alsogleich mit schrecklichem Jammern und Wehklagen
den Bewohnern der Stadt; hierauf beginnen die wilden
Trauerfeierlichkeiteh mit allen ihren Ausschweifungen.- ■<*
5) Der zukünftige Thronerbe wohnt niemals, in der Nähe
des Fürsten, ja 'es ist ihm sogar, jedes Zusammentreffen mit demselben
verböten, deshalb pflegt. er sich gewöhnlich in einer.; der
abgelegensten Gegenden aufzuhalten.
6) Die von grausamen, abergläubischen Meinungen umstrickten
Barbaren Scheuen sich nicht, schwaggere Weiber zu
tödten und die Frucht ihres Leibes herauszüreissenum damit
den neuen Fürsten einzusälben, da die gottlosen Kimbanda behaupten,
daäs diese Salbe den Leib des Fürsten gegen jede Waffe
schützet.
7) Sobald der allgemeine Huldigungsruf verschollen ist,
kündigt der Fürst durch seinen Kissongo der versammelten Volks-
menge an, welchen neuen Namen er angenommen habe. Dieser
Name bezieht: Sich gewöhnlich auf irgend eine Gewohnheit des
Fürsten. So heisst' z B. der jetzige Regent von Bihe : Kayaya
Kayaügula, was so'viel bedeutet a ls: „der schnell Eilende.“
9) Der jetzige Fürst von Bihö hat die einflussreiche Macht
der biheischen Aristokratie gänzlich gebrochen fl weil sie seine
tyrannische Willkührherrschaft verhindern wollte!* "ihm also im
Wege ständ. Am 3. Febr. 1850 liess er 43 Mitglieder des alten
und allgemein verehrten Adels Vor seinen eigenen Augen mittelst
Gift hinrichten. Unter den Opfern des Tyrannen befand sich auch
Murssa der Karavanen-Chef, mein ehemaliger Reisegefährte und
Freund; ich vermochte ihn weder durch Geschenke,' noch durch
Bitten zu retten.
9) Damit das Landvolk vor den Verwüstungen dieser bewaffneten
Banden einigermaassen geschützt bleibe y müssen die
Anführer sie durch unbewohnte Waldungen j fern »von den Ortschaften,
in das feindliche Land führen ;» sonst ist keine menschliche
Macht im Stande,» sie von der Plünderung eines in ihrer
Nähe liegenden Gutes abzuhalten.»
i°) Wenn der Fürst keinen fähigen Söhn hat, der geeignet
wäre; die-Würde eines Söm’-an-ukän djamba oder Feldherrn zu
bekleiden,' so wird dieselbe einem seiner Brüder übertragen. Diese
Würdö ist in dem despotischen Staate,» wo jedes Institut nur
durch physische Gewalt aufrechtgehalten werden kann,, von sehr
grösser Wichtigkeit.
Jl) Es würde als ein grosses Aergerniss beträchtet werden*
wenn man bei der Vermählung- auch das Mädchen befragen
wollte», ob es Lust habe, den Freier zu heiraten, oder nicht.
Denn man meint: das Weib sei -blos zur Bedienung des Mannes
geschaffen , und es müsse sich freuen , wenn jemand eS heiratet.
Sollte sich aber dennoch. das Mädchen weigern, den von den
Eltern erwählten Mann zu heiraten , so würde 'es von den Kim-
banda» alsogleich verdammt werden , und es dürfte nie mehr hoffen*
einen Mann-zu bekommen. 1