quillt und gegen 3 Monate lang ununterbrochen heraustropft;
dann sehliessen sich die Oeffnungen und der
Baum stirbt ab. Doch hat man bisher keinen Mangel
empfunden; so häufig wäehst hier die erwähnte Akazie.
Es ist ein mittelgrosser Baum, mit graulicher Rinde,
ausgebreiteten Aesten und’ rundlichen, sich weich anfühlenden,
grellgrünen Blättern.
Die Karavane konnte nun in dem sich immer mehr
erweiternden Thäle ohne ’Hinderniss vorwärts marschi-
ren; ich verliess die Tipoia und ging wieder zu Fuss.
Nachdem wir mehrere, das Thal kreuzende Bäche,i deren
Bett von den Regengüssen sehr tief ausgewaschen war,
übersetzt hatten, lagerten wir uns zwischen 5 und 6 Uhr
Abends zur Nachtruhe* auf einer von tiefen Gräben
durchschnittenen Ebene. Aber .viele eilten voraus, besonders
die Lastträger , und setzten ihren Weg auch
während der Nacht fort, um je eher die bewohnte Gegend
zu erreichen, wo sie Nahrungsmittel finden konnten , die
ihnen bereits ausgegängen waren.“)
21. J ä n n e r . Die Karavane brach schon vor Anbruch
der Morgendämmerung auf und eilte mit raschen
Schritten ^vorwärts. Mit beinahe unglaublicher Schnelligkeit
können diese, mit einer 90 Pfund schweren Last
beladenen Menschen eine beträchtliche Zeit hindurch
marschiren, besonders wenn sie von der Furcht oder von
der Neugierde angespornt werden. Sie wissen es.; dass
die Nachricht von dem Anmarsche der Karavane sich
gewiss schon in den nahen bewohnten Gegenden verbreitet
hat , und dass man, sie "dort bereits mit den Nahrungsmitteln.
und Erfrischungen, mit Fleisch, Bohnen,
Mais, Maniokmehl piund — was auf die Kimbunda. die
aufreizendste und angenehmste Wirkung macht mit
dem sogenannten Kimbo'mbo7) erwartet. Dieser Gedanke
und; andrerseits die Furcht',1 dass die Worangeeilten
den Vorrath vor ihrer.Ankunft aufzehren könnten, beschleunigten
so sehr ihre Schritte, dass ich ihnen nür in
meiner Tipoia nachfolgen konnte.
Die in paralleler Richtung streichenden hohen Gebirgsrücken,
welche die Thalsehlucht bilden, verschwanden
allmäljg hinter uns , aber vor uns erstreckten sich
ein Bergzug in westlicher und ein anderer in östlicher
Richtung, und vereinigten sich dann mit mehreren von
Norden kommenden Gebirgszweigen, zwischen welchen
eine ausgebreitete Hochebene liegt. Hier war der Boden
schon überall von einer reichen Vegetation bedeckt, mit
welchen die in regellosen Massen übereinander gethürm-
ten Granit- und Gneissfelsen auf den höhen Gebirgen
einen auffallenden Kontrast bildeten.
Unser Weg führte uns durch Waldungen, die'mit
Heliconien und Bignortien dicht verwachsen, und abwechselnd
durch Flächen, die mit hohem Sabale-Gras bedeckt
waren : da merkte ich . in geringer' Entfernung eine
Gruppe bunt gekleideter Menschen, die um eine, auf einer
langen {und dünnen Stange aufgepflanzte Fahne
gesehaart waren. Ich sah sogleich, dass diese Menschen
nicht zur Karavane gehörten, rdenn sie waren festlich
gekleidet; aber wer sie wären, .das konnte ich nicht
erfahren. Ich bemerkte ferner, dass sich auch viele Leute
von der Karavane zur Gruppe gesellten. Als ich nun
näher kam, da erscholl plötztlich eine rauschende Musik,
deren sonderbare? Töne eine nicht unangenehme Wirkung
auf mich machten. Erst jetzt erfuhr ich, dass dies
ein improvisirtes Concert der M a r i m b a-Künstler sei,
Sie hatten uemlich den Genfeh der Branntweinfässer