einem gleichnamigen Flüsse lag ;- nach einer Schifffahrt von
weitern 2 Stunden erreichte er das von Quicumbo 2 Legoa weiter
nordwärts gelegene Novo Redondo. Dieses freundliche Städtchen
lag hinter einem Vorsprunge auf dem Scheitel eines
Berges, etwa Í50 Fuss über dem Meere, an einem Flüsschen
gleichen Namens (dieses ist offenbar der von Ma g y a r Sümbe
genannte Fluss), ringsherum von lachender Flur und Waldung
umgeben. Auf der Karte war es um 32 Minuten tiefer südlich
angegeben, da es in Wahrheit 11° 13' S. Br. zu suchen ist.
(Auf Ma g y a r ’s Karte ist es beiläufig unter 11° 45' angegeben).
Den schlangenförmigen Lauf des Flusses verfolgt däs Auge
bis gegen die zweite Kette des bis zu den Kapkolonien hinab-
laufenden Trigebirges ; . v . au den etwas kahlen Abhängen dieser
Kette sieht man deutlich fünf Negerstädte liegen, welche
von Süden nach Norden folgende Namen tragen: Teté, Qui-
pemba (vielleicht Ma g y a r ’s Kipanda), Andelle , Chingo (Ma-
gyar’s Schinge), Ganzä (Gunza) . . . Der Fluss selbst, obgleich
nur knietief, ist doch an seiner Mündung sehr breit und mit
baumhohem' Schilfe dicht bewachsen, und da er hier mit dem
sumpfigen Ufer eines ändern Flüsschens zusammenhängt, welches
eine halbe Meile nordwärts mündet, so ist diese Gegend
der Aufenthaltsort• sehr vieler Nilpferde; H . . Auch Alligatoren
in dem Schilfsumpfe und Löwen, Unzen und Elefanten an den
Bergen’ sind hier gewöhnliche Erscheinungen. W ’Tams setzte
dann seine Reise fort und suchte erst n o r dwä r t s "von Novo
Redondo die Ruinen von Alt-Benguela, könnte aber keine Spür
davon entdecken. Anmerk, des Uebers-'
4) In der Kirche vpn Novo Redondo hat es bisher noch
nie einen Priester gegeben. Im Innern der Kirche sieht man
ober dem Tbore eine kupferne Platte mit einer Inschrift , der
zufolge, wenn ich mich recht erinnere, die Kirche von einigen
wohlhabenden Bewohnern im J. 1789 „Nossa Senhora da Con-
ceigao“ zu Ehren errichtet und mit' den zu dem Gottesdienst
erforderlichen, goldenen und silbernen Gefässen versehén wurde.
5) Während meines Aufenthaltes zu Novo Redondo entstand
zwischen einigen Bewohnern der etwa eine halbe Stunde
entfernten Negerstädte Kissala und Tete und zwischen den Sklaven
der Festungsbewohner, wahrscheinlich bei einem Trinkgelage
ein Streit, und jene wurden tüchtig durchgeprügelt. Nun
kamen zahlreiche bewaffnete Schaaren aus den genannten Ortschaften.
ihren Brüdern zu Hülfe, und es begann ein heftiger
Kampf. Das Militär musste ausrücken und auch diesem gelang
es nur mit Mühe die Rache schnaubenden Teteer und Kissalaer
zurückzutreiben. Solche Händel und Gefechte zwischen den
Bewohnern des Präsidiums und den unabhängigen Nachbarvölkern
kommen sehr häufig vor.
6) Dies ist buchstäblich wahr, Während ich mich in jener
Gegend aufhielt, haben die Gunzaer zwei Menschen, die der
Hexerei beschuldigt und verurtheijt waren,, am rechten Ufer des
Flusses im Palmenwalde, kaum 1000 Schritte vom Fort entfernt,
zerstückt, gekocht und aufgezehrt, während im Fort, da es gerade
Sonntag war, die portugiesische Fahne aufgehisst war,
und eine lärmende Tanzunterhaltung stattfand. Das kannibalische
Gastmahl dauerte den ganzen Tag und die ganze Nacht
hindurch.
7) So eben, da ich dieses niederschreibe, erhalte ich die
Nachricht, dass im Anfang des Jahres 1857 die Ansiedlung
Egypten von einem gegen 5000 Köpfe, zählenden Haufen Bewaffneter
aus Seiles, Kissandschi und Gända um die Mittagszeit
plötzlich angegriffen wurde, aber die kaum 120 Köpfe zählende
Besatzung schlug sie nach einem sechsstündigen Kampfe zurück.
8) Seitdem An ha zerstört wurde, hat,man schon mehrmals
versucht, in jener, für den Binnenhandel sehr, gut gelegenen
Gegend, eine neue Kolonie zu .gründen, allein die benachbarten
Völker vereitelten immer wieder das Vorhaben.
9) Als ich das Land Kilengues bereiste, schlug ich eines .
Abefids im J. 1852 mein Nachtlager am Hetala Fluss 'auf, Kaum
hatten wir-uns im Lager eingerichtet, als der Kissongo nebst
einigen Begleitern mit entsetzter Miene zu mir kam und mich
ohne weitere Angabe, der Ursache aufforderte , ihm zu folgen.
Wir kamen durch dichtes Dorngestrüpp und fanden kaum 1000
Schritte von unserm Lager entfernt einen ungeheuren wilden
Feigenbaum, dessen weit ausgebreitete Aeste mit Menschenschädeln
besetzt waren, während ringsumher auf dem Boden ge