barhäuptlinge sehr gut zu benutzen verstand, den mächtigsten
derselben, den Häuptling von Moma mit wohlangewendeten
Kunstgriffen auf seine Seite zog und dann
mit Hülfe desselben die übrigen Häuptlinge der Reihe
nach unterwarf und zur Anerkennung seiner Oberherrlichkeit
zwang. So mit der Macht der einzelnen unterworfenen
Häuptlinge verstärkt, vermochte er sich gegen
die wiederholten Angriffe der Völker von Bailundo und
Bihe zu vertheidigen.. und auch sie zur Anerkennung
seiner Würde zu zwingen.
Die. Bewohner von Kakingi zeichnen sich durch
manche guten Eigenschaften aus; sie sind friedliebend,
gegen Fremde gutmüthig und freundlich gesinnt, brave
Landbauer, Hirten und Handelsleute. Sie verabscheuen
den Genuss des Menschenfleisches und machen sich niemals
dieser Abscheulichkeit schuldig. Der Fürst übt
eine gemässigte Gewalt aus, und seine Unterthanen sind
im Allgemeinen glücklicher als ihre Nachbarn. Handelsartikel
sind: -Elfenbein, Wachs, Hornvieh, landwirth-
schaftliche Hacken, einige wenige Sklaven; die drei
erstem Artikel bringen sie nach Benguela, .für die zwei
letztem tauschen sie Elfenbein und Wachs ein.
Das Land ist den ehemaligen Verhältnissen gemäss
Jn vier Hauptdistrikte eingethßilt, jedem derselben steht
ein dem Fürsten gehorsamer Vasall vor. Im nordwestlichen
Theile des Landes liegt der Distrikt Moma, mit
gegen 300 Ortschaften, darunter Kämera- , nicht weit
vom Kutyi, mit starken Pfosten und Gräben, Sitz des
Häuptlings, mit 3000 Einwohnern, deren Karavanen in
den Binnenländern weit und breit bekannt sind.
Im Zentrum des Landes liegt der Distrikt Kan:
gombe , mit etwa 400 Ortschaften, darunter K o m b a 1 aa
n -Ki b à b a , Hauptstadt des ganzen Landes und Sitz
des Fürsten, am südlichen Ufer des Kutyi, von schönen
Incenderabäumen umgeben. Die fürstliche Residenz ist
beinahe ganz auf europäische Weise eingerichtet, und
wenn auch-nicht besonders schön gebaut, so doch jedenfalls
rein ünd wohnlich. Die Stadt ist mit Pfahlwerk
und Gräben wohl befestigt und hat schon manche Belagerungen
glücklich überstanden ; die Seelenzahl der
Bewohner beträgt etwa 4000.
Nordöstlich; zwischen dem Kokéma und Koanza,
liegt der Distrikt Mu k u n y a mit 60 Ortschaften. Diesen
Distrikt hat Kibàba erst vor 10 Jahren erobert.
Der Hauptort Mu k u n y a ist wohlbefestigt, Sitz des
Häuptlings, mit ungeheuren Incenderà umgeben, die das
Alterthum desselben bezeugen, und zählt gegen 4000
Einwohner, diè zu den Ganguella Stämmen gehören und
fleissige Honigsammler und Wachshändler sind.
Südöstlich erstreckt sich der grosse Distrikt
Ki y e n g o mit etwa 300 Ortschaften, deren friedliche
Bewohner zu den Ganguella gehören und sich mitLand-
baü und Viehzucht beschäftigen ; vor einigen Jahren
haben sie sich freiwillig dem Fürsten von Kakingi unterworfen.
Die bemerkenswerthesten Ortschaften sind :
K i y e ngo mitten auf einer ausgedehnten Ebene, in der
Nähe mehrérer sumpfiger Teiche, von Incenderà beschattet,
befestigt, mit 2000 Einwohnern. Oestlich 5
Meilen von diesem Orte liegt S à m b a - K ä t e n d a mit
1500 Einwohnern. In der Nähe dieses Ortes liegen die
Kapeke genannten Sumpfseen, aus welchen der berühmte
K o a n z a Ström in mehreren Adern entspringt 5
auf seinem nördlichen Laufe strömen ihm noch viele
Bäche und Flüsse von Osten nach Westen zu , so dass