werden sie, so glauben s ie , ihr irdisches Leben fortsetzen.
Sie glauben ferner an gute und böse Geister, die
alles Gute und Böse, was auf dieser TV"eit geschieht,
stiften. Deshalb bringen sie nur diesen Geistern ihre
Opfer dar, die meistens in Thieropfern bestehen; aber
zuweilen, besonders wenn das Land von einer grossen
Dürre oder von Ueberschwemmungen heimgesucht wird,
pflegen sie auch Menschen zu opfern, um den Zorn der
bösen Geister zu beschwichtigen. Eigentliche Priester
haben sie nicht, aber desto mehr Kimbanda oder Wahrsager,
welche die das Uebel abwehrenden und die das
Glück befördernden Talismane in verschiedenen Gestalten,
namentlich in der Gestalt von Hörnern, Klauen,
Zähnen wilder Thiere, ihren Gläubigen verkaufen, die
sie gewöhnlich an einer um den Hals geschlungenen
Schnur tragen.
Die Leute von Kiakka sind abscheuliche Anthropo-
phagen; bei gewissen Gelegenheiten fressen sie das
Fleisch des aus den Kriegsgefangenen erwählten Ouri-
Kongo mit Kind- und Hundefleisch vermischt; sie verzehren
auch die Alten und die Kinder, die erstem schlachten
sie wenn sie erkranken, bevor sie, wie sie sich aus-
drücken, abmagern, die Kinder'aber rauben sie ihren
Nachbaren und braten sie.
Die Hauptbeschäftigung der Männer ist das Rau-
ben und Plündern; der Landbau wird nur von den Weibern
betrieben, und weil der Boden ihres Landes sehr
fruchtbar ist, so gewinnen sie mit wenig Mühe eine reiche
Ernte. Sie ziehen besonders Mais, Maniok, Kartoffeln,
Bohnen, Erbsen, und guten Tabak.
Ausser den schon erwähnten Flüssen gibt es jim
Lande mehrere fliessende und stehende Gewässer, namentlich
auch eine warme Schwefelquelle, Kitagota,
welche sich im nördlichen Theile desselben, im Distrikt
Kibanda befindet. Das Land ist im Allgemeinen gebirgig,
und mit ungeheuren Waldungen bedeckt, in welchen
Löwen, Leoparden, Unzen, Panther, Hyänen, Schakale,
Pakassa, Gelenge, Zebra, mehrere Antilopenarten,
Bisamschweine (Dicotyles labiatus), u. s w. hausen. Von
den Antilopen kommen vor : das „Endschiri“, welches
zwei dünne Hörner und drei vom Rückgrat über die
Seiten bis zum Bauch herablaufende, weisse Streifen
hat; und das „Palänka“, welches die Grösse einer Kuh
erreicht, eine braungelbe Farbe und unten geringelte,
grosse Hörner hat. Von den Vögeln erwähne ich blos
den Papagei und den Fliegenschnäpper; dann von den
in den zahlreichen kleinen Teichen vorkommenden
Sumpfvögeln den Löffelreiher, den Flamingo, den Storch
mit weissen Füssen und weissem Schnabel (Panda), die
Moschusente, die Anas viduta und Anas dominica. Die
Reptilien, welche wir in Kissandchi finden, kommen auch
hier vor. Hausthiere sind : eine nicht geringe Anzahl
von Rindern, noch mehr Schafe und Ziegen, Schweine
und Hühner.
Unter den Gewächsen erwähne ich besonders den
Anil (Indigofera), der eine schöne blaue Farbe liefert,
und den Drachenbaum (Dracäna Draco), der in den
Wäldern vorkömmt; ferner den Gummibaum und die
Cochenillen-Feigendistel (Gactus cochinillifer).
Von den hier etwa vorkommenden Metallen wird
blos das Eisen gewonnen, und zwar in bedeutender
Quantität,