
eingepflanzt, während sie die Haut immer schiefer durchboh
len, je weiter sie nach unten herabsteibe t *✓1 •
nm e r k n n g . Die neuern Naturforscher, und unter diesen besonders
h a t haben d‘e ausgezeichnete Länge der Kopfhaare beym
e sehen ebenfalls als Bewe1S für seine ursprüngliche Bestimmung
” aufrec^ e ° G ^ g angeführt , indem sie mit Grund sagen
dass der auf allen V.eren gehende Mensch durch eben diese langen
Haupthaare in seinen Bewegungen bedeutend gehindert wer-
den musste.
2) D ie Au g e n b r a u n e n ( Supercilia) , auch A u g
e n b r a u e n , Augenb r a uwen , von den alten griechischen
Aerzten nach dem Zeugniss des P o l l u x n u\oi genannt.
Jan versteht darunter zwey haarige Bogen am untern Theile
der Stirne auf dem Augenbraunenbogen des Stirnbeines. Von
der Nase verschmiert sich dieser Bogen allmählig gegen die
Schlafe hin, und läuft in eine mehr oder weniger scharf be-
granzte Lime aus. Die altern Zergliederer bezeichnten daher
das gegen die Nase zu gekehrte Ende der Augenbraunen als
eren op (ofgvcav j cecp, i. e. caput superciliorum) ? das an-
ere n e ab deren Schwanz (of>gvuv ovga, i. e. caüda superci-
loium). J ie Augenbraunen sind übrigens entweder gerade,
oder in einer Arcade, lang oder kurz, klein, dicht, glatt oder
uneben, rauh. Sie sind ferner entweder beyde einander mehr
oder weniger genähert, oder auch ganz vereinigt (Intercilia).
Gewöhnlich ist jedoch die Zwischenstelle haarlos, und heisst
e j uf fus und P o l l u x pstrocggvöv *). Die einzelnen Haare
der Augenbraunen sind kegelförmig, steif, kurz, stark glänzend
und dick, und laufen schnell in eine dünne Spitze aus.
Nur bey Greisen krümmen sie sich manchmal auffallend; und
vollkommen kraus sollen sie sich bey den Negern finden.
ie untern stehen aufwärts, die obern abwärts, und meistens
sind die Spitzen gegen die Schläfen gerichtet. So verschieden
übrigens die Form der Augenbraunen auch seyn mag, so
hängt sie doch grösstentheils von der Form des Augenbraunenbogens
des Stirnbeines ab. Je nachdem nun dieser mehr
° ^5# weniger hervorragt, fallen auch die Augenbraunen mehr
i» ie Augen. Je sanfter der ganze Bogen gegen die Schläfe
in geneigt ist, desto angenehmer ist seine Form. Ihre Ver-
’ ) Abhandlung der chirurgischen Anatomie etc.
_) S t r a t o setzte hieher das P r i n c i p a l u m a n i m i .
schiedenheit nach dem Alter, Geschlechte und den Nationen,
so wie auch ihre physiognomische Bedeutung sollen weiter
unten am geeigneten Orte zur Sprache kommen.
3) 'Die Au g e nwimp e r n (Cilia) *) liegen reihenweise
einzeln nebeneinander an den Rändern der Augenlieder. Sie
sind meist etwas dicker und elastischer als die Kopfhaare,
und einige Linien lang. Ihre Biegung ist verschieden. Die
am obern Augenlied sind aufwärts, die am untern auswärts
gebogen. Nach S omme r i n g gehen sie von den Ptändern
der Augenlieder und der Mitte gerade nach vorne, an den
Seiten aber seitwärts fort, und im Schlafe, oder wenn das
Auge geschlossen ist, durchkreuzen sie sich, lassen jedoch,
den Rändern der Augenlieder zunächst, und nach der ganzen
Länge derselben einen dreyeckigen Canal übrig, den Somme
r i n g in seinen Iconibus oculi humani darzustellen versucht
tat. _ Dass die Reihen der Cilien nicht einfach, sondern
doppelt, dreyfach, und auch ungleich sind, hat schon Wins-
low**) dargethan, A 1 b i n ***) undQuadr i fänden sogar vier
Reihen im obern Augenlied. — Reisst man die Haare heraus,
so zeigen die Löcher in der Haut die Richtung, Zahl und Dicke
der Cilien an. — Uebrigens sind sie am obern Augenlied nicht
allein häufiger, sondern besonders in der Mitte auch länger
und dicker ****). Ueberhaupt zeichnen sich sowohl die Cilien
als die Augenbraunenhaare vor allen übrigen Haaren ±. durch
den bestimmten Grad ihres 'Wachsthums; 2. durch ihre äus-
serst träge Reproduction, wenn sie abgeschnitten worden (denn
sie sollen nach Langguth zwey volle Jahre brauchen, um
ihre vorige Länge wieder zu erreichen) ; und 3- durch ihr seltenes
Grauwerden aus. —
4) D ie Ha a r e des ä u s s e r n Ge h ö r g a n g e s . (Tragi),
Bo c k s h a a r e . Da, wo sich die äussere Haut in den Gehörgang
hineinschlägt, trifft man gewöhnlich feine oder kurze
*) B\E(pocpiJe$ nach H i p p o c r a t e s Coac. aphorism. 218. et A r i s t o t e l
e s Hist, animal. 9. 2. Part, animal. 15. P a l p e b r a e nach Pl i -
n i u s a f r e q u e n t i p a l p i t a t i o n e . C i l i a nach G a l e n , V e-
s a l , C o l u m b u s u. s. w. d a rum , q u o d o c u l o s c e l e n t e t
t u e a n t u r .
**) Exposit. anat. T raité de la iete §. 278.
***) Annot. acad. i b ^ lÜ ; c. VIII.
***#) Siehe A l b i n i annot* acadern, lib. III, cap. VII. p. 31. d e C i l i i s .
mit einer Abbildung.
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