
tet, und durch Beobachtungen nachgewiesen. In dem Fall von
\ an ‘Iden wog die entartete Gebärmutter über 80 Pfund
und enthielt gelbliche, wollartige, in Jauche und Fett eingewickelte
Haare. In Verbindung mit Zähnen fand sie Sam-
son, Bi rch, Tyson, Os iande r u. A. m.
§. 206-
3. Die serösen Häute.
Viel seltener sind die Fälle, wo die Autoren von Haaren
sprechen, die als Product der serösen Häute anzusehen sind,
p .,.™*11 s°gar die Aechtheit der wenigen aulbewahrten
■falle, und wie es scheint, nicht mit Unrecht, in Zweifel gezogen.
Meckel sagt, dass Ve r r a t t i viele verwickelte, würze
osi. aare in den H irn h öh 1 en einer apoplectisch verstorbe-
n.e?] _ rau S ü n d en haben wollte *), glaubt jedoch, dass diess
vielleicht bloss geronnener Faserstoff gewesen sey. Ein gleiches
Bewandtniss mag es wohl auch mit denen Haaren ha-
en, we che man an der Oberfläche des Herzens gesehen zu
a en glaubt, und um derentwegen man auch ein solches
Herz oiUosum nannte. — Ar i s t omenus von Mes s ina soll
auch ein rauhes Herz gehabt, hahen. Cael ius Rhodi g i n u s
wi es bey dem Rh e t o r Herm o g e n e s gesehen haben-
u t a r c h schreibt, dass es bey Leoni das gefunden wor-
en sey und bey Lysander . Später sahen esBe ni v en i us ,
Amatus Lus i t anus , Ant o n i u s Mu r e t u s , u. A. m. —
Interessant ist aber der Fall, welchen P e na d a beschrieb, und
wo sich am Herzen einer Ente ein Federbalg mit 10 — 21 parallelen,
dicken, mit ihren Spitzen abwärts gerichteten Federn
gebildet hatte. — Hieher gehört im strengen Sinne auch B i-
c h a t’s schon angeführte Beobachtung von Haaren auf der Gallenblase.
4- Die fibrösen Häute.
Mo rg agni ist meines Wissens der einzige, der einen solchen
Fall beobachtete. Er sah nämlich in der Substanz des
Hirnzeltes eines schädellosen .Foetus eine fettartige Substanz,
) Comment, Bonnoniens. V, 11, p, pag, 285.
in welcher ein fester, mit Haaren angefüllter, Balg sass *)•
Dieser Fall könnte daher besser unter die folgende Nummer
gezogen werden.
5. In Bäl gen.
Am häufigsten trifft man jedoch solche abnorme Haarpro-
ductionen in Bälgen, und zwar wieder an verschiedenen Organen
des Körpers. Wenn solche Geschwülste am obern Augenliede
erscheinen , so gleichen die darin enthaltenen Haare
denen der Augenbraunen. — Becl a r d sah mehrere kleine
Balggeschwülste in dem Fett der Augenbrauen; ihre innere
Wand schien schleimig zu seyn, und war mit kurzen Haaren
garnirt. Manchmal sah man eine Oeffnung, wodurch die Höhle
mit Aussen zusammenhing, so dass er versucht wurde, sie
für Producte einer Einwärtskehrung der Haut anzusehen. —
P i t et undRuyscb, Hof fmann, We p f e r , Hu n t e r sahen
solche Haarbälge unter der Haut, ja selbst in den Zwischenräumen
der Muskeln. Letzterer liess zwey solche Atheromala mit
Haarbüscheln abbilden **)• — Auch fand er eine Faust grosse
Haarfettgeschwulst in dem Netze einer wassersüchtigen Frau ***)•
F r a n k ****) sah an der Leber eines wassersüchtigen Mannes einen
Beutel von 2 Ellen Umfang mit einer brey- und fett ähnlichen
Masse angefüllt, und unten dicht mit Haaren besetzt.
W i nshi p f) fand im Unterleib einer Frau drey grosse Säcke,
hier und da mit l '/2 Fuss langen, hellrothen Haaren nebst einer
eiter- und speckartigen Masse. In Gesellschaft mit Zähnen
hat abermals R uys c h solche Haare im Magen gefunden, welche
letztere büschelförmig vereiniget und getrocknet / 2Unze schwer
waren f f ) . Am allerhäufigsten sind jedoch die E y e r s t ö c k e
der Sitz solcher Fett, Haare, und oft auch Zähne enthaltender
Geschwülste, Zahlreiche Fälle dieser Art finden wir von Chirac,
Sav i a r d , Menghi n i , T a r g i o n i , T umi a t i , Ver -
rini , Reneaume, Th i e b a u l t , Mer r iman, Bose, Scha-
*) Epistol. anal. XX. 58.
**) Thesaur. VI. Tab. IV. Fig, V. und Fig. VI.
***) Thes. X. N. 1. A.
Sammlungen Bd. 3- p ' 66.
+) Idem, of tbe. I.ond, med. Socicly. Vol. II. p. 368.
fl-) Adversar. Decas. 3. p. 3.