
oben beym Schweinsfett angegeben, gereinigt. Nach der
Reinigung werden sechs von den Eingeweiden befreyte,
klein geschnittene Schnecken, und ein Loth Candiszucker,
welcher auf die Auflösung der Schnecken wirkt, und den
Haaren auch Nahrung gibt, unter das Mark geknetet, und
die Masse nun über gelindem Kohlenfeuer durch eine halbe
Stunde im Fluss erhalten. Jetzt giesst man alles auf
eine reine Leinwand, und reinigt es aus. Wenn das Durch-
geilossene zu erkalten beginnt, so werden lß Loth eines
guten weissen Weines zu demselben gegossen, und mit ihm
durch eine halbe Stunde umgerührt. Man gibt nun, um
die Masse weicher zu machen, eben so viel, als sie wiegt,
von der oben angegebenen einfachen Pomate aus Schweinsfett
dazu, rührt alles noch durch eine halbe Stunde untereinander,
und hebt es dann in einer blechernen Büchse an
einem kühlen Orte zum Gebrauche auf. — Diese Salbe soll
wöchentlich zweymal eingerieben werden.
b. Nach Tr omms d o r f f . Man nehme ein Pfund frisches
Mark aus Rindsknochen, und thue es in eine geräumige,
gläserne Flasche; man schütte ferner hinein : l Loth Muska-
tenblüthen, 1 Loth Nelken, 2 Loth frische Lorbeerblätter;
diese werden zerschnitten, die andern Sachen aber zerstos-
sen. Man verbindet nun die Bouteille mit einer Schweinsblase,
durch die man ein Loch mit einer Nadel sticht. Jetzt
nimmt man einen geräumigen irdenen Topf, legt auf den
Boden einen Kranz von Stroh, setzt die Bouteille darauf, und
umschüttet sie ganz mit Wasser. Man bindet den Hals der
Bouteille in dem obern Theil des Topfes mit Bindfaden fest,
setzt nun den Topf auf das Feuer, und erhält ihn sechs Stunden
lang im Kocheu. Das verdunstete Wasser wird von Zeit
zu Zeh durch Nachgiessen wieder ersetzt. Nach Verlauf dieser
Zeit nimmt man die Bouteille heraus, und giesst die Salbe
auf eine Leinwand., die man auf einen Rahmen ausgespannt,
oder über einen Durchschlag ausgebreitet hat, und
drückt das Zurückbleibende gut durch, ehe es erkaltet. Das
Durchgelaufene ist nun die verlangte Pomate, mit der man
sich alle Abend die Haare gut einreibt.
c. Na ch Kruni tz. Man nimmt Dachsfett*) 6 Loth, Hüh-
) K r u n i t z hat h ier wohl vergessen, dass das Dachsfett die Haare
plötzlich un d bleibend g r a u macht. Wenigstens lese ich so an
nerfett 1 Loth, Bärenschmalz 3 Loth, Hanföl und Leinöl von
jedem 2 Loth, Frauenhaar (FZos capill. Veneris) 3 Hände voll,
florentinische Veilchen Wurzel 2 Loth, Storax l f i Loth,
weisse Lilienzwiebel 2 Loth. Alles dieses wird in einem
Tiegel bey gelindem Feuer eine Stunde lang gekocht, und
hernach das Fett durch ein Tuch gedrückt. Hievon wird jedesmal
eine Muskatnuss gross genommen, und damit das
Haar durchgerieben.
Noch mehr empfiehlt er folgende Haarsalbe:
Man nimmt Wallnussblätter, Weinblätter und Wegerich mit
der Wurzel, von jedem 3 Hände voll, wäscht dieselben rein,
und schneidet sie klein; thut solche in einen neuen Topf,
und giesst so viel Wasser darauf, dass es über diesen Specie-
bus stehe, und lässt es so lange kochen, bis das Wasser ganz
eingekocht ist. Alsdann drückt man die Masse durch ein
Tuch mit 2 Loth klein geschnittener Muskatnuss, giesst den
ausgerungenen Saft in einen irdenen Topf, und lässt es so
lange kochen, bis es ein wenig dick wird; hernach drückt
man es wieder durch ein reines Tuch, und lässt es kalt werden,
Wenn man nun die Pomate machen will, thut man 1
Pfund rohes, noch nicht zerlassenes Nierenfett der Schweine
hinzu; dieses muss aber klein geschnitten, eine Nacht hindurch
in frisches Wasser gelegt, dann mit frischem Wasser
auf das Feuer gesetzt, unter beständigem Umrühren ausgekocht,
und hierauf durch ein Tuch geseihet werden. Dieses
Schmalz wird nun wieder mit frischem Wasser ausgekocht;
alsdann schöpft man das oben auf dem Wasser schwimmende
Fett mit einem Löffel ab , und wäscht solches so lange mit
Pomeranzen- oder Lavendelwasser, bis es allen üblen Geruch
verloren hat. Dann kommt es wieder in einen irdenen Topf,
bis das daran klebende Wasser'verdünstet. Jetzt lässt man
es mit 4 Loth vom besten weissen Wachs auf dem Feuer
langsam zergehen, und dann unter beständigem Umrühren
kalt werden, mischt den vorbeschriebenen Saft und 4 kleine
Gläser Oleum de Cedro dazu, und rührt alles so lange, bis es
verschiedenen Orten , und finde es durch glaubwürdige Erzählun-
gen bestätiget. Ich selbst hingegen machte einen Versuch an einem
Menschen und einem Hun d e , ohne diese Wirkung von einem an*
geblichen Dachsfett zu beobachten. Vielleicht bin ich aber b e tro gen
worden.