
216 S chlus sbemerkungen.
gen wir noch, dass das Weib selbst, an dem sich die
Fettbildung so vorherrschend zeigt, im Ganzen doch, und
gerade an ihren fettreichsten Gegenden weniger behaart
sey, als der Mann; so leuchtet die Grundlosigkeit jener
so allgemein hingeworfenen Behauptung hinlänglich ein.
Endlich entstehen auch die Haare im Embryo vor dem
Fette, also können sie kein Product desselben seyn.
G.
Von den Krankhei ten der Haare
CCacotrichiae s. Vitia pilorumJ.
§• 144.
E i n l e i t u n g .
enn wir uns auch mit demjenigen begnügen wollten, was
uns eine emsige Forschung in dem weiten Gebiet der ganzen
organischen Natur in Bezug auf die Kenntnisse über das Vorkommen,
den Bau und Zweck der Haare gelehrt hat; so
führe ich doch mit schüchterner Hand die Feder jetzt, wo
ich über ihr p a t h o l o g i s c h e s Ve r h ä l t n i s s zu schreiben
beginne. Man wird leicht einsehen, dass die Pathologie von
Organen des Körpers, die man ehedem nicht einmal als wirkliche
Theile desselben gelten lassen wollte, und deren physiologische
Wichtigkeit mit den, im vorangehenden Theil aufgestellten,
Grundsätzen und Erfahrungen nichts weniger als
erschöpft, vielmehr noch immer wie mit einem dünnen Schleyer
verhüllt ist, ebenfalls noch einer höheren Ausbildung bedürfe,
ja, beym Lichte betrachtet, eigentlich erst im Entstehen
begriffen sey. — Zwar finden wir, wie wir bald sehen werden,
in vielen ältern und namentlich in den Schriften Ga-
le n ’s und Avi c e n n a ’s nach der damaligen Ansicht von dem
Wesen der Krankheit gerade die Haare mitunter einer ganz
vorzüglichen Aufmerksamkeit gewürdigt, so zwar, dass unsre
neuern Pathologen, mit Ausnahme des Weichselzopfes, auch
nicht eine einzige Krankheit der Haare in ihrem Schema aufführen,
welche wir nicht schon in den Werken jener beyden
berühmten Männer der Vorzeit fänden. So geringe Fortschritte
hat die Pathologie der Haare in einem Zeiträume von
zweytausend Jahren gemacht, so unbedeutend ist der Antlieil,
den sie an der sonst Ungeheuern Umwälzung, und riesen