
iempora subscripti pili, semiorbam quasi describentes, minimum-
que digitum transfer sum fere quoad longitudinem excedenies con-
spiciebantur, una cum barba in cute quadantenus delitescente. Calvaria
quoque magnitudine pene duo alia hujus aetatis exsuperabat
capita, ac genae colore coccineo perfusae, sufflataeque instar
buccarum cernebantur. Tota vero externa corporis superficies Cin-
garorum cuti aspentate coloreque similhma erat , quemadmodum
facies ralione magnitudinis pumilionem 30 annorum referebat; ast
mammae earumque papillae iis saltern , quas 10. vel 12* annorum
puella gerere solely pares er ant,* cum e contrario in dorso et
utrisque scapulis sat magnus tumor, duos circiter pugnos magnitudine
exaequans, iolusque pinguedine intus repletus , offenderetur.
Caelerum sano valebatingenio, mentisque dotibus satis egregiis-
vox ei erat gravis atque virilis, ast peregrinorum in praesentia vix
quidquam loquebatur. Gulae insuper revera implacabilis erat, si-
quidem quolibet die tres ad minimum haurire poterat cerevisiae
cantharas; hinc etiam 100 ad minimum ponclerabat libras ultimis
temporibus, quae moles in incedendo alque ambulando aliquam
ipsi molestiam creabat, atque in causa fa i l , quod aliquando in-
fausto casu in terrain prolaberetur; inde primum de continuis do-
loribus in dorso conquerebatur, quibus respiratio brevis atque diffi-
cilis superveniebat; quae tandem, lapso abhinc quadrimestri spa-
tio, mortem ipsam accelerabat. Adjiciendum, quod intra anni di-
midium tota cutis undique pilosa ita reddita fu e ril, quodque mater
nequaquam recordari protuerit, se durante graviditatis tempore
unquam ierrore aliquo graviori perculsam fuisse, aut simiam vi-
disse, vel de quocunque alio piloso animali singulärem quandam
aut firmiorem impressionem et imaginationem sibi formasse.u —
An diese Geschichte reiht sich folgende erst in der neuesten
Zeit gemachte Beobachtung: In Manor Gardens Chelsea
lebt gegenwärtig ein drey Jahr alter Knabe, Namens S t e venson,
dessen eine Körperhälfte von seiner Geburt an mit
gelbbraunem Haar besetzt ist, welches fast eben so dick als das
Kopfhaar, und diesem im Ansehen sehr ähnlich ist. Die Haut
darunter ist überall von brauner Farbe. Haar und Verfärbung
fangen am untern und hintern Theil des Halses an , erstrecken
sich über den Rücken, um den untern Theil des Bauches, und
bedecken völlig die vordem und hintern Seiten der Schenkel
bis zu den Knien. Ausserdem sieht man an den übrigen Kör-
pertheilen noch viele Flecken von derselben Beschaffenheit.
Der Vater, ein Bucbbinder, ist ein schwächlicher, aber gesunder
Mann, die Mutter eine hübsche, kräftige gesunde Frau.
Von Versehen, Schreck u. dgl. weiss sie nichts*).
Wer übrigens auf diesen Gegenstand nur einige Aufmerksamkeit
verwendet, der wird in der täglichen Erfahrung finden,
dass die Fälle nicht sogar selten sind, wo besonders im Gesichte
die sogenannten Wollhaare zu einer auffallenden und
entstellenden Länge anwachsen. Namentlich zeigt sich diess
öfters auf der Stirne an der Gränze des behaarten Theiles. So
kannte ich ein Mädchen, welchem diese kleinen Haare immer
tiefer gegen die Augenbraunen herab ins Gesicht wuchsen, und
die man künstlicherweise vertilgen musste. Zuweilen findet
man, so wie an andern Theilen, und namentlich auf der Achsel
und am Rücken, so auch im Gesichte dicke Büscheln Haare. —
Os iander**) fand bey einer zum ersten Mal Schwängern
einige Finger breit über dem Nabel eine mit Haaren besetzte
Stelle, welche sieb erst während der Schwangerschaft
erzeugt hatte. Auf dieser Stelle hatte sie ein Jahr zuvor ein
Visicatorium liegen gehabt. — Nach He l i o d o r ***) soll
Home r , (der früher M e 1 e s i u s hiess , weil er am Fluss
M e l i t a bey S>myrna geboren war) desshalb Homer o s
genannt worden seyn, weil er in der Inguinalgegend Haare
hatte. (?)
Noch erwähne ich der merkwürdigen Beobachtung, nach
welcher der Foetus nach Ablauf der gewöhnlichen Schwangerschaftszeit
noch lange, aber in unvollkommner Bildung, und
nur im Minimum von Leben fortbesteht; so dass sich z. B. noch
Zähne und Haare ausbilden, während der übrige Körper zurückbleibt,
oder zum Theil schon zerstört ist. So fand D u mas****)
nach einer 20jährigen Schwangerschaft der fallopi-
schen Röhre von dem Embryo nur eine unregelmässige Masse,
dagegen aber Haare von ungewöhnlicher Länge, und Zähne
wie bey einem Erwachsenen; und nach einer ähnlichen Schwangerschaft
sah Son s i •{•) ausser dem Schädel mit vielen langen
*) Fror iep' s Notizen aus dem Gebiethe der Natur - und Heilkunde,
XXV. Bd. Nr. IX.
**) Gi l i b e r t ’s Sammlung practischer Beobachtungen p. 56.
***) Lib. 3. bist. Aethiop.
****) Voi gt e l ’s Handbuch der pathologischen Anatomie, Halle 1804 bis
1805, III. Bd. p. 531.
-]-) Ebendaselbst p. 532.