
eher , Budeus , S c h amb e r g , La n zwe e r d e , Ludwi g
H a l le r , Wi e n h o l t , Bauhi n , S a x t o r p h , Wa r r e n ’
Ho r n und von Mec kel , der diese Fälle alle citirt, selbst
vier an der Zahl aufgezeichnet. Diesen verdienten noch
die zwey Beobachtungen von B i c h a t *) und jene von
F r a n k » angereihet zu werden, wo bey einer Eyerstock-
schwangerschaft der Fötus ganz und gar in eine wallrathähnliche
, mit Haaren durchgemischte Materie verwandelt war. —
Herr The s on d e , ein Pariser Wundarzt zeigte der Akademie
der Wissenschaften eine ungestaltete Masse, die er in dem rech-
ten Eyerstocke eines 18jährigen Mädchens gefnnden hatte. Man
sah daselbst zwey offene Spalten mit Haaren besetzt, wie ein
Paar Augenheder; über ihnen eine Art von Stirne mit einem
schwarze Streifen statt der Augenbraunen; gleich über diesem
wieder verschiedene, in zwey Bündel zusammengelegte Haare
davon eines 7 Zoll, das andere 3 Zoll lang war. Nebst dem standen
unter dem grossen Augenwinkel zwey grosse, harte, weisse
Backenzahne hervor ***)----Die k. k. med. chir. J o s e p h s-A k a
demie besitzt selbst ein schönes Präparat eines degenerirten
Eyerstockes, aus dessen Höhlung Haare und Zähne hervorwachsen
und wovon die ersten eine ganz regelmässige Bildung
haben. °
Endlich beschreibt auch Mal p ighi f) zwey solcher Geschwülste
zwischen dem Halse und dem Grunde der Gebärmutter
in welchen jedesmal ein Knäuel verwickelter Haare eingeschlossen
war. Selten kommen übrigens diese Haare in bey-
den Ovarien vor, wenn gleich die übrige Entartung beyde
trifft. Aehnhch dieser Bildung in den Eyerstöcken ist auch
der in seiner Art einzige Fall von Sc hu hma c h e r f f ) wo
man böy einem Manne der früher einen Hodensackbruch halte
und sich durch den Gebrauch des Bruchbandes davon befreyte’
übrigens so lange er denken konnte, immer einen zwey Mal
so grossen Hoden hatte, nach dem Tode in demselben Hoden
eine knöcherne, und in dieser eine talgige Materie, mit vielen
*) A. a. O. p. 302.
**) Epüome Tom. V. pars. II. p. 3^7,
**) Aus Bu f f o n’s Naturgeschichte 2ier Bd, p. 170.
f ) Opp. poth. 1. c.
f f ) In S c h a a r s eh
gang p. 91. m id i ’s medicinisch. und chir, Nachricht, 3tcr Ja
braunen Haaren von 1 '/, Zoll Länge fand. Die Membran,
welche die knöcherne Hülle innen umkleidete, war gleichfalls
mit einigen Haaren besetzt. — Man hat sonst derley Haaransammlungen
in den Ovarien als Ueberbleibsel einer Frucht
gehalten, und zwar um so mehr, da gewöhnlich auch Zähne
und andere Knochen dabey gefunden wurden, und solche
Frauen sich immer früher schon begattet hatten. Indessen gibt
esBeyspiele, wo letztere noch nicht einmal menstruirt, hatten, ja
wo sogar noch alle Zeichen der Jungfrauschaft vorhanden waren.
Nichts desto weniger gibt es wirklich Haar m o l e n . Auch
hinter dem Brustbein hat Dr. Go rdon eine Geschwulst gefunden,
die neben den deutlichen Resten eines Oberkiefers und
eines Stückes von Alveolarfortsatz, sieben Zähne, eine Speckmasse
und Haare enthielt.
A n m e r k u n g . A u t e n r i e t h b eh au p te t, dass man nur in den F e ttgeschwülsten
, nicht aber in jenen Geschwülsten der Eyerstocke,
welche Lymphe e n th a lte n , Haare ohne Wurzeln fin d e ; indem
in den letztem bloss K n o rp e ln , Knochen und Zähne gebildet
würden. E r zieht hieraus die Folg e ru n g , dass die Entstehung der
Haare mit der Absonderung des Fettes in genauem Zusammenhang
stehe. __ Ob übrigens mit seiner weitern An sich t, »zufolge welcher
Haare da nicht ersche inen, wo einfache Hydrogenität .überwiegt
, sondern da am m e isten , wo neben überwiegendem Oxyda-
tionsprocess im ganzen Organismus einzelne Stellen als Gegensatz
vorschlagende Hydrogenität zeigen; ferner dass über die genannten
Afterorganisationen des Eyerstocks ein Uebergewicht von positiver
und oxydirender P o larität verbre itet sey **),“ etwas Reelles
, oder Bedeutendes gewonnen werde, bleibt dem Ermessen des Lesers
anheimgestellt. —
III. Ueber die nacht hei l igen Folgen, welche
durch den Gebrauch fremder Haare für
die Gesundhei t entstehen können.
§. 207.
Wenn es wahr ist, dass die Haare Tr ä g e r eines Con-
t agiums seyn können, und wenn man demzufolge mit Recht
bey ansteckenden Seuchen eine so grosse Wachsamkeit aui
**) M e c k e l ’s Archiv 7ter Bd. 2tcs Heft.