
292 Von dem Ausfallen der Haare.
3. Rp. P u lv e r is murium d om e slico rum ustor.
P an n icu l. lin e i u sti
D en tium equin. ustorum
A d ip is ursin.
M e d u lla e c e rv in a e
C o rtic . a ru n d in . a a . p a r te s aequales
M e llis q. s. f i a t unguentum,
4. RP. P u lv e ris euphorb.
— T h a p sia e
O le i lau rin . a a . d r. du d s
Sulph. v iv i
E leb o r i utriusque d r . unam
a d d e :
C e ra e d ra c h . se x
Oleo lau rin o a u t v e te r i, v e l p ice liq u id a liquetur
e t m isc ea tu r.
M e d icam en lum omnium fo r tis s im um c on tra m alum in v ete ra lum .
5. In gelindem Fällen:
Rp. P u lv . sem. erucae
— n a s tu rt.
— m tr i a a . p a rte s a equ a le s
Cum oleo laurin o v e l p ice liq u id a misceantur.
6. Rp. P u lv . a b ro tan .
C ine ris r a d ic . e t cort. a ru nd inis
Thuris ’a a . p a rte s aequales
A d ip is ursini
O le i am y g d a la r . am a ra r. a a . q■ s. u t f i a t lin i-
m en tum.
Dieses milde Präparat verstärkt er im Nothfall dadurch,
dass er S puma m a ris, Su lph u r v ivum , F e l ta u rin um , Semen e ru ca e ,
N itrum , ja selbst T h a p sia zumischt, oder
7- Rp. P u lv . sinap.
— th a p sia e
— sem. n a s tu rt. a a , p a r te s aequales,
S u b tilite r p u lv e r isa tis a d d e :
O le i laurin.
R e sc in a e a a , q■ s, ut f i a t a d ignem emplaslrum.
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Alle diese Mittel werden vorzüglich gegen die A lo p e c ia ,
C a lv itie s und O ph ia sis empfohlen. In dem gewöhnlichen Be
f iu v io p ilo rum schlug Galen*) folgende Heilmethode ein:
1) Wenn das Uebel von Mangel an Nahrung in den Haaren
herzuleiten war, ging seine erste Sorge dahin, eine hinreichende
Menge eines guten Blutes zu erzeugen. Damit diess
jedoch auch an den gewünschten Ort gelange, empfahl er
vorzüglich Reibungen, welche dem Gebrauche aller örtlichen
Heilmittel vorangehen sollten: „F ric tio enim e t a li-
mentum a d cuput a ttr a h it, e t cutem ro b o ra t ac d e n sa t,
2) Kam die Krankheit aus verdorbenen Säften, dann wurden
P u r g a n tia , Reibungen, und örtlich B is c u tie n lia m o d e-
r a ta angewandt.
3) Gab man aber der Schlaffheit der Haut die Schuld des
Herausfallens, so nahm er seine Zuflucht zu einer Mischung
aus L a d a n um , Oleum len tisc inum e t m y r tin um , oder bloss zu
einer Auflösung von L a d a n um in Wein, welche Mittel er
cutem d en sa n tia nannte. Ueberhaupt empfahl er das L a d
an um fast in jeder Art unsrer Krankheit.
Aet ius **) empfiehlt als A d strin g en s die F o lia cu p re ss i;
er und Or i b a s i u s zu den Reibungen die rauhen Feigenblätter.
Pi so ***) leisteten die calcinirten Bärenhaare in Salbenform,
dann die haarförmigen Pflanzen: A d ian th u s, T richome -
n e s, Capillus Veneris, Verbena, gute Dienste.
Der vielgereisete Pau lu s Aegi n e t a schlug gegen die
Alopec ie folgendes Verfahren ein ****): Der Kopf wird mit
N itrum gewaschen, und mit einem rauhen Tuche, bis die Haut
roth wird, gerieben; dann an der Sonne mit Essig zerbröckelte
Ve rbenaca eingerieben; oder die Wurzel von A ru n d o oder
bittere Mandelrinde gebrannt, und mit Oel oder Fett gemischt
eingerieben.
C on tra P rqfluvium p ilo rum gebrauchte e r: A lo e cum vino
n ig ro , auste ro , oder P o cu la purpurne cum oleo co c lä e , oder M y r -
*) A. a. O. c. 2.
**) T e tr. 2- serm. 2.
***) De cognosc. et cur. raorb. cap. 1. lib. 1.
****) Opus divinum, Albano Torino inlcrprete. Basiliae 1582. De arte tue-
dcndi, lifo. 111. p. 101»