Gonopodenöffnung regelmäßig queroval, die Ränder seitlich und hinten erhoben.
Die Gonopoden (Fig. 149, 150, 151) hängen median schwach miteinander zusammen. Das
Femur ist sehr langgestreckt, besonders auf der Aboralseite und hier auch deutlich gegen den Tibiotarsus
abgegrenzt, während auf der Vorderseite keine deutliche Grenze zwischen beiden sichtbar ist.
Am Ende des medial und hinten in seiner ganzen Länge behorsteten Femur ragt ein schlanker, am
Ende hakiger Fortsatz vor, der wohl als Femoralfortsatz aufzufassen ist. Der Tibiotarsus teilt sich
von der Mitte an in zwei breite, runde Lamellen, von denen die eine die Samenrinne führt und an
einer Stelle des Randes fein gezähnt ist. Im Tibiotarsus ist keine Grenze sichtbar, die darauf hinweisen
würde, daß die andere Lamelle etwa einem Tarsus entspräche.
Fundorte: K a m e r u n , M u k o n j e F a r m , B i b u n d i u n d V i c t o r i a . (Hamburg.
Mus.)
Familie Gomphodesmidae.
Aulodesmus trepidans nov. sp.
(Fig. 152—156.)
Die ursprüngliche Farbe ist nicht mehr sicher erkennbar, da die Tiere offenbar lange Zeit
in schlechtem Alkohol lagen und stark mazeriert sind. Sie sind je tz t schmutzig braun, ein querer
Saum am Hinterrand der Metazoniten, der in der Mitte am breitesten ist und sich nach den Seiten zu
allmählich verschmälert, ist etwas heller; ebenso ist der größte Teil des Seitenflügels etwas heller;
die Farbe erinnert also an die von A. flavosignatus.
{? Breite des Halsschildes 6,9 mm, der Körpermitte 8,2 mm.
Kopf glatt, mit Ausnahme der Labralborsten unbeborstet, mit feiner Scheitelfurche; die beide
Antennen verbindende Furche äußerst undeutlich.
Halsschild nicht breiter als das folgende Tergit, das Vordereck stärker abgerundet als das auch
abgerundete Hintereck, die Seiten schwach wulstig verdickt, Hinterrand sehr seicht eingebuchtet.
• Seitenflügel ziemlich hoch angesetzt, horizontal, die Rückenmitte gut gewölbt (Fig. 152, 9. Segment).
Vordereck der Seitenflügel abgerundet; Hintereck des 2.—4. Segments rechtwinklig, dann ganz
allmählich etwas spitzer werdend und auf den hinteren Segmenten einen großen, spitzen Zacken
bildend; die Spitzen des 18. Segments ragen so weit vor, wie die des 19, oder überragen letztere
(Fig. 153). Das Saftloch liegt fast ganz nach oben gerichtet im flachen Seitenwulst: Metazoniten dorsal
sehr fein runzelig; Prozoniten schwächer gerunzelt, fast glatt. Auf der Unterseite der porentragenden
Seitenflügel eine kleine, runde Tuberkel, beiläufig in der Mitte.* Am Hinterrand der Metazoniten
ventral ein ziemlich breiter, glattrandiger, im Innern dicht längsgestrichelter Saum, an dessen Basis
zwischen den Längsstrichen kleine Spitzkegelchen stehen. In den Seiten oberhalb der Beine ein
runder, mit Wärzchen besetzter Wulst oder 2 solche Hügel.
<J Sternit 6 mit einer großen, schräg nach vorn gerichteten Lamelle am Vorderrande; diese
Lamelle ist ungefähr parallelrandig, h a t eine Mittelspitze und die Achseln zu ihren Seiten sind dicht
beborstet; hinten ist sie der Länge nach gefurcht. Hintere Sternite vom 8. an m it 4 etwas undeutlichen,
stumpfen, niedrigen Querleisten, eine neben j edem Bein, Hinterrand der Sternite lang beborstet, ebenso
die beiden vorderen Querleisten. Sternit 15 mit einem schlank dreieckigen, spitzen, in der Mediane
gefurchten, nach vorn gerichteten Fortsatz am Vorderrand.
Schwänzchen dreieckig verschmälert und am Ende abgestumpft mit den gewöhnlichen Borsten.
Analschuppe mit 2 großen Borstenwarzen, die aber von der Mittelspitze noch etwas überragt werden.
Hüfte, Präfemur und Femur ventral, Postfemur, Tibia und Tarsus dorsal reichlich beborstet, die
erstgenannten 3 Glieder dorsal sehr schwach beborstet, Postfemur und Tibia ventral schwach beborstet,
Tarsus auch ventral reichlich beborstet. 1.—6. Beinpaar mit einem Polster unter der Endkralle.
Gonopodenöffnung sehr groß, queroval, nach hinten bis an die hintere Hüfttangente ausgebaucht,
so daß hinter ihr nur eine schmale, mit einer Reihe Borsten besetzte Spange des Sternit
übrig bleibt; ihr Rand seitlich erhoben; diese Erhöhung bricht am Hinterrande plötzlich ab.
Gonopoden (Fig. 154—156): an der verdickten Stelle distal vom 1. Knie des Telopodit sitzt
eine große, runde Vorragung mit etwas eingeschnürter . Basis, ferner auf der Medialseite ein großer,
distal gerichteter Dorn und auf der Lateralseite ein ähnlicher, nur viel kleinerer Dorn. In der zweiten,
großen Biegung h a t das Telopodit eine große, runde Ausbauchung; das Ende ist gegabelt in einen
kurzen Samenrinnenast, der wieder ein Nebenzähnchen h a t und einen schlanken Haken.
Fundort: U f i o m i. (Ostafrika-Expedition der Hamburg. Geograph. Ges. Dr. O b s t leg.
1911. Hamburg. Mus.)