Im Nachfolgenden mache ich den ersten Versuch, eine Übersicht über die zahlreichen Gattungen
zu gehen, welche Übersicht spater sicher noch Änderungen erfahren wird, da ich nicht alle Gattungen
aus eigener Untersuchung kenne und mir wohl bewußt bin, daß man sich bei der Verwertung der
übrigens oft recht mangelhaften Literaturangaben auch irren kann. Aber schließlich einmal muß der
Anfang gemacht werden. Anschließend daran gehe ich die Diagnose der in der Übersicht aufgenommenen
Gattungen, und bei denjenigen, von denen hier neue Arten beschrieben sind, auch eine Uber-
sicht über die Arten.
Leider existieren in der Literatur viele Genus-Namen, mit denen man nichts anfangen kann
weil sie entweder von gar keinen Diagnosen begleitet sind (auch das kommt bei den um Namengebung
me verlegenen Herren Autoren vor) oder weil die Diagnosen so kümmerlich und ohne Abbildungen
sind, daß man sie nicht verwerten kann. Diese Namen sind: Amphelictogon Ch a m b . , A n t ä l l s -
mus Ch a m b . , A phdona C h a m b„ Camibodesmus C h a m b„ Chdodesmus C o o k Cuba-
desmus C h a m b , , DiceUarms C h a m b . , EUipodesmus C h a m b„ Epiporopaotis Si l v . Ery-
throdesmus S i l v Euthydesmm Si l v. , Harpaphe Co o k , Hybaphe Co o k , Ncmnaria Cha mb . ,
Phymatodesmus S a u s s . & Z e h n t . , Sandalodesmus Si l v. , Schystides Ch a m b . , SemioneOms
C h a m b ' Tom0ifem“ s C h a m b-’ W B Co o k , Xystodesmus Co o k , Zigwadesmus
Außer den in diese vorläufig unkenntlichen Gattungen eingereihten Arten gibt es auch noch
H M ®eschrell>ungeu unter dem alten Sammelnamen „Leptodesmus“, die sich entweder nur auf
Weibchen beziehen oder sonst ungenügend sind; auch unter „Fontaria“ im alten Sinne gibt es eine
ganze Anzahl unkenntlicher Beschreibungen. Es ist somit darauf zu rechnen, daß sich die Zahl der
Leptodesmidae bei weiterem Studium noch sehr beträchtlich vermehren wird.
Ü b e r s i c h t ü b e r d i e G a t t u n g e n .
1 . S und ^ mit 19 Rumpfringen .
- mehr als 19 R am p lrin g e ............................ j ; • ■ 39. AsphaUdesmus S i l v .
- | “ ro» a o ^ u m p f r i ^ n 22 X? Rump,ringen <2 ^ Metazoniten mii 4 großen' dicken Tuberkeln 19. DeviUea Br«2
3. Nur das 5. Segment mit S a f tlö c h e rn .................................................................................. • • • . 3
Saftlöcher auch auf anderen Segmenten (oder manchmal ganz fehlend?) e
4' ^ r W e l f ' Bei” e mi‘ kegeligem D° rn a”“ B" de- SeitenflügeI seitli°h - » M g verdickt. 'Oonopoden-Telopodit' ganz
Präfemur ohne Kegel. Seitenflügelrand zugeschärft. Tibiotarsus des Gonopoden in Samenrinnenait undST™stTgrteiftaUSS'
5. Saftlöcher fehlen auf dem 7. Segment. . ........................................... ’ • BIPoroä«äm“ » Att.
- SaflJöchcr auf dem 7. Segment v orhanden ..................... ^
6. Metazoniten dicht und grob granuliert; Südamerika . . 0 „ ' . ' 1 ' N
- Metazoniten glatt; Socotra . I ...................■ B H H
7. Zahl der Saftdrüsen vermehrt. . . . i i i i i i i i i i i i i i i i i i ......................................... Aneptoporus Poe.
Porenformel normal, d. i. auf den Ringen 5§1| 9, 10, 12, 13, 15^-19 i i j ........................................................................ !
zereehfltzt:^ c h w ^ i ^ h ^ ^ e g e h g ™ ° ‘“ d Femoralfortsatzes der Gonopoden ^stark fransig'
Saftlöcher auf den Ringen 5, 7—19. Tibiotarsus und Femoralfortsatz des Gonopoden glattrandig. S d iw ä S r n ’breft8''88’
9' u i^e rMeH B i ■ m m i M M gebogen' einen Kreis’ manchmal auch mehr als eine Kreiswind” unverästelt, höchstens mit kleinen S e ite n d o rn e n ............................................... ng b e tr e ib e n d ,Sll.V..’
Tibiotarsus als Ganzes mehr gerade, nie auch nui1 annähernd einen Kreis b e s ch re ib e n d .................................. 15
10' H M j g i a iE a B B f f l D Segment etwas schmäler als das 2. und 4., der Rumpf daher vorn leicht'halsartig H
geschnürt. Haisschild höchstens so breit wie der Kopf oder schmäler als dieser, viel schmäler als das folgende Segment
Metazoniten granuliert, die Granula börstchentragend. Gonopodenfemur mit großem Fortsatz. Beine oft mit runden
Warzen b e s e t z t ..................................................................................................................... . .
........................................................I d. Pnlyzakium nov. gen.
Am Vorderende keine halsartige Einschnürung. Metazoniten g l a t t ..................................................................................................M
11. Gonopoden mit deutlichem bis sehr großem Femoralfortsatz. Beide Hüften medial ± voneinander entfernt, zwischen
ihnen ein queres Sklerit oder die bogig verwachsenen Enden der Innenarme der Tracheentaschen, mit welchem Medianstück
sie membranös verbunden sind. Gonopodenfemur ohne scharfe Grenze in das schlanke zugespitzte Telopoditende
übergehend, an dem keine Spur eines Tarsus vorhanden i s t ............................................................................................................... 12
- Gonopoden ohne oder mit ganz rudimentärem Femoralfortsatz. Beide Gonopodenhüften unmittelbar zusammenhängend.
Femur des Gonopoden ± deutlich gegen den Tibialteil a b g e s e tz t...................................................................................................13
12. Femoralfortsatz sehr groß, bedeutend größer als der Tibialteil. Hüfte und Präfemur der Beine ohne Kegeldorn am Ende
30. Chonaphe Ck.
— Femoralfortsatz klein, hakig. Hüfte und Präfemur der Beine mit Kegeldorn am Ende . . . 31. Leptocircus nov. gen.
13. Tibialpolster vorhanden. Seitenflügel sehr schmal. Hüfte und Präfemur der Beine ohne Kegel am Ende. Sternite un-
bedornt ....................................................... ..................................................................................................... 32. Cyclorhahdns Bröl.
— Keine Tibialpolster................................................................................................................................................................. ^
14. Seitenflügel gut ausgebildet, hoch angesetzt, der Rücken mehr oder weniger flach. Hüfte und Präfemur der Beine mit
einem Kegel oder Dorn am Ende. Sternite vom 10. an bedornt 34. Fontaria Gray
— Seitenflügel sehr klein, tief angesetzt, der Rücken stark gewölbt. Präfemur der Beine ohne Kegel am Ende. Sternite
u n b e d o r n t ........................................................................ .................................................................................................33 Levizonus Att
15. (9) An Stelle der Seitenflügel nur flache, runde Beulen, Körper Strongylosoma-ähnlich............................................................ 16
— Seitenflügel stets deutlich, wenn auch manchmal klein, k e g e lig .......................................................................................................17
16. Metazoniten glatt, unbeborstet. Gonopode mit Hüftstab, sein Femur deutlich gegen den Tibiotarsus abgegrenzt
17. Strongylosomides Att.
-- Metazoniten dicht wollig behaart. Gonopode ohne Hüftstab, sein Femur ohne scharfe Grenze in den Tibiotarsus übergehend
..................................................................................................................................................................... 18. Mallotodcsmus Bröl.
17. Präfemur der Beine am Ende mit einem Kegel1) ............................................................................................................................... ......
— Präfemur der Beine ohne K e g e l ............................................................................................................................................ 19
18. Gonopodenfemur ohne scharfe Grenze allmählich in den kleinen Tibiotarsus übergehend mit einem (oder ohne?) Fortsatz
28. Rhysodesmus Cook.
— Gonopodenfemur und Tibia deutlich gegeneinander abgesetzt. Femur mit 2 getrennten Fortsätzen 29. Pachydesmus Cook.
19. Die Seitenflügel sind sehr schlanke und spitze, unter einem Winkel von 45° nach oben gerichtete Hörner. Antennen
und Beine ungewöhnlich lang und schlank. Femoralfortsatz ein schlanker, gerader, unverästelter Spieß 5. Cornalatus nov. gen.
— Seitenflügel nicht über die Horizontale e r h o b e n ........................................................................................................................... 20
20. Metazoniten mit 2—3 Querreihen von Borsten oder ungeordnet dicht beborstet. Gonopodenfemur und Tibiotarsus allmählich
ineinander übergehend. Femoralfortsatz groß, gegabelt. Hüftstab vorhanden . . . 25. Trichomorpha Silv.
— Metazoniten dorsal u n b e b o rs te t................................................................................................................................ 21
21. Die Saftlöcher liegen medial vom schmalen R a n d sa um ............................................................................................................... 22
— Die Saftlöcher liegen im dicken Randwulst, oft inmitten einer eiförmigen B e u l e .........................................................................24
22. Metazoniten dorsal mit Querreihen großer flacher Beulen wie bei Polydesmus. Tibiotarsus des Gonopoden tief dreiästig
(außerdem ein großer Femoralfortsatz vorhanden)................................................................................. 20. Trienchodesmus Silv.
— Metazoniten glatt. Gonopodentelopodit im ganzen zweiästig.......................................... 23
23. Das Gonopodentelopodit verjüngt sich distal allmählich und endigt mit 2 kleinen, schlanken Ästen
21. Synthodesmus Chamb.
— Das Gonopodentelopodit ist tief zweiästig, der eine Ast (Femoralfortsatz?) ist breit lamellös, der andere Ast schlank,
e in f a c h 22. Tunodesmus Chamb.
24. Femur des Gonopoden mit einem F o rts a tz ................................................................................................................... 25
— Femur des Gonopoden ohne Fortsatz oder mit ganz rudimentärem, kurzem, dickem K e g e l....................................................38
25. Femur und Tibiotarsus des Gonopoden deutlich gegeneinander a b g e s e tz t..................................................................................26
— Femur und Tibiotarsus des Gonopoden ganz allmählich ohne deutliche Grenze ineinander ü b e rg eh en d........................... 37
26. Seitenflügel lateral durch mehrere tiefe Einschnitte gelappt. Metazoniten dicht granuliert . . . . 6. Priodesmus Cook
— Seitenflügel lateral glattrandig oder mit einer Kerbe vor der P o ren b eu le ......................................................................................27
27. Tibiotarsus des Gonopoden einfach, unverästelt, schlank zugespitzt ..............................................................................................28
— Tibiotarsus breiter und in Samenrinnenast und Endast g e g ab elt........................................................................................................
28. Gonopoden mit H ü f t s t a b .................................................................................................................................... 29
— Gonopoden ohne H ü f t s t a b ......................................................................................................................................................... 39
29. Tibialpolster vorhanden. Seitenflügel klein, ru n d lic h ............................................................................. n . Camptomorpha Silv.
— Keine Tibialpolster. Seitenflügel groß. Tibiotarsus des Gonopoden mit einem charakteristischen Knie 12. Chondrodesmus Silv.
30. Gonopodenhüfte lateral nicht vorragend. Femoralfortsatz ein unverästelter spitzer Haken oder eine Sichel
13. Ricodesmus Chamb.
— Gonopodenhüfte lateral als dicker, konischer Zapfen v o r r a g e n d ........................................................................................................
•) Hierher auch Fontariopsis P o e . *und ? Xystocheir Cook.