wie sie in der Hau t von erwachsenen Anuren Vorkommen, nur als Produzenten des Schleim- oder
Giftsekretes von Bedeutung sind.
Daß für die Art dieser Untersuchungen auch die Zahl der Drüsen in verschiedenen Körperbezirken
von größter Bedeutung sein dürfte, scheint ohne weiteres klar zu sein. Bisher sind Zählungen der
Hautdrüsen nur bei R. fusca von E n g e l m a n n ausgeführt worden. Die von ihm angeführten
Zahlen beziehen sich auf einzelne Quadrate der Bauchhaut in verschiedenen Körperbezirken. Trotz
der großen Schwankungen der Drüsenzahl sogar an benachbarten Hautstellen stellt E n g e l m a n n
einen Mittelwert auf, mit dessen Hilfe er die Gesamtzahl der Drüsen berechnet. Es scheint mir dieses
Verfahren infolge der großen Schwankungen der Drüsendichtigkeit die Gefahr großer Ungenauigkeit
in sich zu tragen.
In folgendem sollen daher nur Resultate der Zählungen in einzelnen Hautbezirken angegeben
werden, wobei als maßgebendes Vergleichsmoment die Drüsenzahl einer kleinen Flächeneinheit
(1 qmm) betrachtet werden soll. Dieses Vorgehen ist vielleicht vom Standpunkt unserer Arbeit um
so mehr berechtigt, als die wechselreichen Beziehungen zwischen der Beschaffenheit der Hau t (Verdunstung)
und den physikalischen Bedingungen der Umwelt (Feuchtigkeitsgrad) selbst in der kleinsten
Hauteinheit in gewissen Grenzen ihren Ausdruck finden müssen. Hierbei scheinen mir nicht die Mittelwerte,
sondern die maximalen und minimalen Zahlen von Bedeutung zu sein. Die Zahlen würden
kaum von größerem Interesse sein, wenn man sie nur als absolute Werte einzeln für jede A rt betrachten
wollte. Dagegen kann ihnen eine besondere Bedeutung durch das Gegenüberstellen verschiedener
Arten erwachsen.
Dem ökologischen Gesichtspunkt dieser Arbeit entsprechend, darf noch ein Umstand nicht umgangen
werden, nämlich das Verhalten der Hautdrüsen im Jahreszyklus. In dieser Richtung wurden
von mir nur die während des ganzen Jahres hindurch zugänglichen Arten bearbeitet.
Im Zusammenhang mit der eben aufgeworfenen Frage soll noch die nach dem Drüsenersatze in
den Fällen, wo sichere Anhaltspunkte gefunden werden konnten, erörtert werden.
Untersuchungsmethoden.
Für histologische Untersuchungen wurde die Hau t jedes untersuchten Tieres z. T. in Z e n k e r scher
Lösung, z. T. in 4% Formaldehyd fixiert, doch sind hauptsächlich die nach Z e n k e r behandelten
Stücke bearbeitet worden.
Von Färbungsmethoden wandte ich Hämalaun-Eosin für Ubersichtspräparate, für genauere
Untersuchungen: Hämatoxylin (nach H e i d e n h a i n ) — Lichtgrün, Hämatoxylin — Bordeaux R.
und schließlich die für die Schleimdrüsenuntersuchungen unumgängliche Hämatoxylin-Mucikarmin-
färbung mit nachträglicher Behandlung des Plasmas mit Lichtgrün an.
Zur Drüsenzählung habe ich mich des L e i t z’sehen 1 mm-Netzmikrometers bedient. Da das
Zählen durch den Umstand außerordentlich erschwert wurde, daß die dunklen Teilstriche des Mikrometernetzes
von den Pigmentmassen der Hau t in der Mehrzahl der Fälle sich kaum abhoben, habe
ich nach der bei A s c h e r s o n (1840) angegebenen Methode die oberste Epidermisschicht abgezogen.
Zu diesem Zweck wurde das getötete Tier für 24 Stunden in eine 10% Kochsalzlösung eingelegt.
Danach ließ sich bei genügender Vorsicht die oberste Epidermisschicht im ganzen abmarzerieren.
Aus diesen mit Boraxkarmin etwas angefärbten Stücken wurden Glyzerinpräparate angefertigt, die
für die Zählungsuntersuchungen vollkommen ausreichten.
Nach den eben angegebenen Methoden sind von mir die einheimischen R. fusca und esculenta,
Pelobates fusms, Bombmatvr igneus und Alytes obstetricems, Bufo cahmita, B. viridis und B. vulgaris
und schließlich Hyla arbarea bearbeitet worden.
I. Teil.
Rana fusca und esculenta.
Auf die Lebensweise der beiden Rana-Arten soll hier nicht eingegangen werden, da sie zur Genüge
bekannt ist und neuerdings von Z e p p ergänzend besprochen wurde. Letzterer h a t auf die beträchtlichen
Unterschiede hjngewiesen, die in der Ausbildung der Lederhaut bestehen. Mit Recht
hebt er hervor, daß die lockere Lederhaut der Rückenpartie bei R. fusca außer an den Seitenwülsten
auch sonst stärker ausgebildet ist Jfs das Str. -compactum. Dagegen muß für die Angabe, daß bei
R. esculenta das Stratum spongiosum ähnlich H m von R. fusca wäre, die Einschränkung gemacht
werden, daß sie nur für die Seitenwülste Geltung hat. In änderen Rückenhautbezirken ist die lockere
Lederhaut in bedeutend geringerem Maße als beim Grasfroseh ausgebildet. Dieses ist für unsere Ausführungen
insofern von Bedeutung, als eine enge Abhängigkeit zwischen der Stärke der lockeren
Lederhaut und den Ausmaßen der in ihr eingebetteten Drüsenbeutel besteht.
T a b e l l e 1.
S c h l e i m d r ü s e n b e i R a n a :
f u s c a e s c u l e n t a
Drüsenbeutel
Länge j Breite
Drüsenbeutel
Länge | Breite
1. 128 /x 161,6 ¡x 1. 32 (x 64 ¡x
Fixiert 128 „ ¡ I 160 „ Fixiert 64 I 96 |
am 129,6 „ 192,6 „ am 64 „ 66,5 „
4. XI. 1 160 „ 194,5 „ 20. XI. 64 „ 128 „
1 129,6 „ 192,6 „ 64,3 „ 96,6 „
97,6 „ 129,2 „ 34,5 „ 32,6 „
32 „ 65,6 „ 28,8 „ 33,9 I
(junge Dr.) (junge Dr.)
! 128 „ 160 „ 33,6 „ 98,5 „
96 „ 192 33,2 „ 98,2 „