¡5. /j ie g e \vapra hircus li.).
I n den n euen A u sg rab u n g en v o n S ip p lin g en w u rd en kennzeichnende S ehädelteile in s b
e sondere H o rn z ap fen e rw a ch sen e r T ie re , v e rm iß t. N u r ein b e sch äd ig te r k u rz e r H o rn z
ap fen (Nr. 12 d e r Tabelle) v o n ea. 60 mm Höhe w u rd e g efunden, d e r von einem sehr
ju n g e n Bock h e r rü h r e n d ü rfte .
Möglicherweise befinden sich u n te r d en beim Sch a f besprochenen U n te rk ie fe r- u n d
Gliedm aß en te ilen einige, die z n r Ziege gehören. D ie E n ts ch e id u n g is t b ek an n tlich o ft seh r
schwierig, wenn n ic h t unmöglich.
D aß d ie Hausz ieg e a b e r in d en S ip p lin g e r P fa h lb a u te n keineswegs se lten wa r, noch in
a n d e re n B o d e n se e -P fah lb au ten feh lte , g e h t au s ä lte re n A u fsam m lu n g en h e rv o r, die ich
a n den Museen m P rie d ric h s h a fe n u n d Bregenz v o rfan d . Ic h h ab e a lle v o rg eschichtlichen
H o rn z ap fen fu n d e au s dem Bodenseegebiet, welche ic h auffin d en konnte, in e in e r Tabelle
zusammengestellt. E s sin d d e ren 16, d av o n h a b en 10 d en P fa h lb a u S ip p lin g en a ls F u n d o
r t (Nr. 1, 2, 3, 6—12), w ah rsch e in lich stamm en au ch N r. 4 u n d 5 v o n dort, a ls deren
H e rk u n ft d e r „Ü b e rlin g e r See“ angegeben ist. J e e in F u n d s tam m t von Bodman, N u ß d
o rf, L ü tz e lste tten , also au ch vom Ü b e rlin g e r See. E in vorzü g lich e rh a lten e s Z a p fe n p a a r
im Be sitz d e r W ü r tt. N a tu ra lie n s am m lu n g (Nr. 16 961) tr ä g t n u r die F u n d o rts a n g a b e
„Bodensee“ . Das A lte r dieses Stückes (s. T a f. X I , Abb. 48) w ird von K. B e r t s c h a u f
G ru n d se in e r p o llen an a ly tisc h en U n te rsu ch u n g a ls höchstw ah rsch e in lich neolith iseh a n gegeben.
Ic h b espreche n u n die einzelnen F u n d e in d e r Re ihenfolge d e r Tabelle,
1. E in P a a r Z ap fen m it zu g ehörigen S tirn b e in e n (s. T a f. X I , Abb. 47). D e r V e rlau f
d e r Z ap fen is t sä b e lfö rm ig in e in e r E bene g ek rüm m t. Die g e rin g e S tä rk e we ist a u f ein
weibliches T ie r. Gegenüber d e r weiblichen Bezoarziege f ä llt d e r w enig au se in an d e rw e ichende
V e rla u f d e r Z ap fen a u f u n d d e r med ian e V e rla u f d e r v o rd e re n K a n te . D e r Quers
c h n itt des Z apfens e rsch e in t d a d u rc h in d e r v o rd e re n H ä lfte m e h r plan k o n v ex , in d e r
h in te re n bikonvex.
Ic h fü g e den in d e r T abelle angegebenen Maßen noch folgende bei:
Bezoar*) I S » I »Bodensee“ $
' * (Nr. 16 d. Tab.)
Entfernung d. vord. Kanten a. d. Basis 43 35
>» » | „ | 10 cm v. d. Bas. 97 63
» n j> „ i. 15 cm v. d. Bas. 115 73
„ am Ende (18 cm) ¡§§1 83
*) Württ. Nat.-Sammlung Nr. 4306.
2. E in lin k e r sä b e lfö rm ig e r Zapfen, ebenfalls von einem weiblichen T ie r h e rrü h re n d .
3. H o rn z ap fen m it S ch äd e lre st v o n einem se h r ju n g en T ie r (<?) stammend.
4. W ie 1. u n d 2. v o n einem e rwachsenen weiblichen T ie r stammend.
5. E in k r ä f tig e r lin k e r b a s a le r H o rn z ap fen stum p f (s. Taf. X I , Abb. 49 re ch ts) m it
g e rin g em S tirn b e in re s t, in ca. 10 cm E n tfe rn u n g von d e r Ba sis abgebrochen. D e r Größe
n a ch h a n d e lt es sich um ein männliches, d e r Be schaffenheit d e r Knochenoberfläche nach
um e in noch n ic h t gan z erwachsenes T ie r. D e r V e rla u f d e r V o rd e rk a n te sp r ic h t fü r Zug
eh ö rig k e it zum säb e lfö rm ig en T y p u s, doch lä ß t die U n v o llstän d ig k e it des Stückes kein e
ab so lu te D e u tu n g zu. Je d e n fa lls k ö n n te n u r am S p itz en te il eine sc h rau b ig e D reh u n g v o rliegen.
6. u n d 7. Diese b e iden Z ap fen b ilden offenba r e in P a a r u n d stamm en von einem weiblichen,
noch n ic h t gan z e rwachsenen T ie r.
8. u n d 9. Zwei schwache Spitzen, demnach von weiblichen T ie ren.
10. E in re c h te r, in Höhe v o n ca. 10 cm ab gebrochener s ta rk e r Z ap fen (s. T a f. X I I ,
Abb. 50), zweifellos von einem Bock (n ich t gan z erwachsen) stammend. D e r V e rla u f d e r
v o rd e re n K a n te zeigt wied e rum kein e A n d e u tu n g e in e r sp ira le n Dreh u n g . E s g ilt h ie r das
fü r N r. 5 Gesagte.
11. E in Mitte lstü ck , in d e r S tä rk e dem v o rig en entsp re ch en d , also au ch von einem
Bock.
12. D a s einzige bei d e r n euen G rab u n g gefun d en e Stück, das, wie b e re its gesagt,
von einem ganz ju n g en Bock h e r rü h re n d ü rfte .
13. E in a u s dem P fa h lb a u N u ß d o rf g e fö rd e rte r Z ap fen von einem ä lte re n weiblichen
T ie r, Vgl. au ch S. 75 u n d Taf. X I , Abb. 46 lin k sE iS
14. E in Z a p fe n p a a r a u s dem P fa h lb a u Bodman, y o n einem n ic h t erwachsenen weiblichen
Tie r.
|5 . E in re c h te r b a s a le r Z ap fen te il eines sta rk en , e rwachsenen Bockes d e r schrauben-
h ö rn ig en Ra sse (Taf. X I , Abb. 49 links) a u s dem P fa h lb a u L ü tz e lste tten . L e id e r lä ß t sich
n ic h t sagen, ob dieses am Rosgarten-Museum au fb ew a h rte S tü ck a u s e in e r ju n g ste in - oder
b ronzezeitlichen S ied lu n g stam m t. Je d e n fa lls t r i t t die se h rau b e n h ö rn ig e Ra sse e r s t in d e r
Me tallz eit h äu fig e r au f, w o rau f sich au ch die B e n ennung „K u p fe rz ieg e “ (Ca-pra h ircus Ke l-
le ri Duerst) bezieht.
Be i den ü b rig en m än n lich en Z apfen sch e in t es sich, wie schon h e rvorgehoben, um eine
säb e lh ö rn ig e Ra sse zu han d e ln . Doch b le ib t die A u ffin d u n g eines v o llstän d ig en Zapfens
dieser Ra sse f ü r u n se r Bodenseegebiet noch ein D e s id e ra tum . Ic h d a r f jedoch schon a n
dieser Stelle bemerken, d aß ich solche Z apfen n ic h t n u r in ju n g ste in z e itlich en L an d sied lu
n g en Schwabens (vom Seelberg bei C a n n s ta tt u n d n eu e rd in g s B I1-931 -— vom Viesenh
äu s e rh o f b e i L udwig sb u rg ), so n d e rn au ch in d e r bronzezeitlichen W a s se rb u rg B u c h au
am Fed e rse e (Oberschwaben) h ie r neben d e r sch rau b e n h ö rn ig en Ra sse fan d , w o rü b e r im
2. u n d 3. T e il d e r G e s am tab h an d lu n g g en au e r zu b e rich ten se in wird.
der Basis Länge der vord.
Fundort Museum Geschlecht Alter Zapfenform kleiner großer
Durchmesser Umfang Krümmung
mm
1. Pfahlb. Sipplingen Bregenz (Nr. 174) erwachsen säbelf. 1. 24 36 ca. 90 195 + (20—30)
r. 24 34,5 car 90 192 -j- (20—30)
2.
” » „ (Nr. 173) y ift „ „ 23 37 ca. 98 225
3. " ‘ » „ (Nr. 526) 3 sehr jung ? 21,5 26,5 ca. 70
4. Überlinger See „ (Nr. 251) 2 erwachsen 25 37 101 220 + (40—50)
5. ” « „ (Nr. 256) 1 fast erw. ? 32 43 (45) ca. 116
6. u. 7. Pfahlb. Sippl. Friedrichshafen mm „. 1 „ „ 24 33 1 __ 160—170
8. u .9 . „ „ — nur Spitze • _
10. ” ” »-■ s fast erw. wahrsch.
säbelf.
36 51 135 —
1 1 . s Mittelstück v'
12. (Grab. 1929) 3 jung H M M H j PIlllPI H - I
13. „ Nußdorf Friedrichshafen 2 erwachsen säbelf. 25 36 ca. 100 195
14. „ Bodman Gräfl. Sammlg.
Bodman ? » '"•1. 24
r. 24
35
33
— h 9B|
Museum ’!,"£ erwachsen schraubenf. ca. 35
15. Lützelstetten Rosgarten-
57 146 -
16. „Bodensee“ Nat.-Sammlung iiiSl H säbelf. 28 36 101 235 + (15—20)
Stuttgart (Nr. 16961) 28 38