G e n i t a l i e n : F la g e ilum im v o rd e re n Teile g ek räu se lt, m e ist lä n g e r a ls P e n is + Epi-
p h a llu s, se lten e in wenig k ü rz e r; a ls ex trem e Maße ste llte ich fe st 9 :1 1 u n d 2 3 :1 4 mm.
P e n is r e tr a k to r n ic h t im m e r so k u rz wie ih n S o o s ’ A b b ild u n g zeigt; ich fan d ih n meist
3— 5 mm lan g . D e r k r ä ftig e S c h a ft des Blasen stie ls h a t a n se in e r B a sis eine ru n d lic h e
A u s sa ck u n g , die au ch S o o s e rw ä h n t; a n d e r A b b ild u n g v o n S t u r a n y u. W a g n e r feh lt
sie, ich fa n d sie a b e r hei a llen zehn von m ir u n te rsu c h te n T ie re n d eu tlich au sg ep rä g t.
Die G lan d u la e mucosae sin d im m e r einfach, ab e r in F o rm u n d Größe ziemlich v a ria b e l,
12—21 mm lan g , zuweilen k eu len fö rm ig v e rd ic k t oder sch lan k u n d n a ch h in te n sp itz zulau
fen d . E iw e iß d rü s e n ic h t zungenförmig, wie son st bei den Campylae en, so n d e rn m it b re ite
r Ba sis, a b e r am h in te re n E n d e etwas zugespitzt. Die f ü r Campy laea c h a ra k te ris tis c h e
s ta rk e Memb ran zwischen D iv e rtik e l u n d O v isp e rm a to d u c t fe h lt oder is t mind e sten s seh r
schwach entwick e lt. V a g in a m e ist rö tlich g e lb oder b rä u n lic h p igm e n tie rt. A u s dem E p ip
h a llu s r a g t eine 3,5 mm lan g e etwas gebogene, g la tte , v o rn zugespitze Glans in die P e n is scheide
h in e in . Im A tr ium e in k le in e r w eißer h a lb k re isfö rm ig e r, von b e iden S e iten zusamm
en g ed rü ck te r V o rsp ru n g , d e r wohl a ls R e iz k ö rp e r anzusehen ist.
Von allen a n d e re n A rte n d e r S u b fam ilie Helic ig o n in a e u n te rsch e id e t sich H . caerulans
d u rch die g an z e ig en a rtig e Mundbewaffnung, d ie F o rm d e r E iw e iß d rü se , das F eh len d e r
Mem b ran am B la s en s tie ld iv e rtik e l, die so n d e rb a re A u sb u ch tu n g am S ch a ft des Blasen stie ls
u n d die abweichende F o rm des lin k en Nacken lap p en s. Diese Me rkma le re ich en vollkommen
au s, um die A b tre n n u n g a ls besonderes Genus zu re ch tfe rtig en .
Genus C y lin d ru s Fi t z . , 1833. T y p . Cy l. o b tusus D r a p .
A n a t o m i e : E. v. M a r t e n s (1895, T a f. 8, f. 1— 4) — S t u r a n y u. W a g n e r (1914,
S. 46, T a f. 10, f. 55 a, h).
Von d e r einzigen A r t u n te rsu c h te ich fü n f T ie re von d e r Rax-Alpe, 1800 m (leg.
K ä u f e 1); den oben z itie rte n D a rste llu n g en hab e ich n u r wenig hinzuzufügen.
T i e r d u n k e l s c hw ä rz lic h g rau , m it schwer e rk e n n b a re r Nackenle iste; Sohle in der
M itte hell, weißlich, R ä n d e r g ra u . L u n g en d a ch w e iß lich g rau , N ie re weiß, k e ilfö rm ig ,
7—8 mm lan g ; U re te r offen. F la g e ilum n ic h t g ek räu se lt, n u r le ich t g eschlängelt, v o n a n n
ä h e rn d g le ich e r L än g e wie d e r E p ip h a llu s . P e n isp a p ille konisch oder zungenförmig,
g la tt. Im A tr ium ein k le in e r, d ia p h a n w e iß lich e r o v a le r R e izkörper.
R a d u 1 a : Z ah nformel
15 + 9 Í 1 § J Í 1 5 x m
3 2 3 2 3
A ls w ich tig ste s -E rg eb n is m e in e r U n te rsu ch u n g e n d a r f ich wohl d ie F e sts te llu n g des
Vorkommens e in e r dop p e lten P e n isp a p ille bezeichnen, die b ish e r bei d re i Helicigona-A rte n
v o n m ir beoba ch te t wurde, u n d fe rn e r den Nachweis, d aß H e lix um b ilica ris d e r Osta lpen
a r tlic h v e rsch ied e n is t v o n d e r Hel. p lanospira Mittel- u n d S ü d ita lien s.
S t u r a n y u. W a g n e r m a ch ten (1914) den V orschlag, das Gros d e r Helicigona-A rte n
a u f zwei G a ttu n g en zu v e rte ilen , C ampy laea m it g e te ilten u n d Helicigona m it e infachen
G lan d u la e mucosae. Diese E in te ilu n g e rsch e in t m ir u n h a ltb a r u n d ich g lau b e gezeigt zu
h aben, d aß sie a u f fa lsch en Vorau sse tzu n g en b e ru h t.
Zum e rs te n Ma le u n te r su c h t w u rd en von W i e g m a n n u n d m ir: Hel. planospira L m .
m it den v e rw a n d te n F o rm e n benedicta Kob . , macrostoma R s s m . und n ea politana P a u l . ;
fe rn e r Hel. a rgentelle i Kob . , ptero la ka e Kob. , dochii S t u r . , in só lita Rs sm. , naren ta n a
Kob. , cornea D r a p . , h eldreichi S h u t t l . , glacialis F e r., fr ig id a J a n , illy r ic a tiesenhau-
seni G r e d l . u n d d ie Cingulifera-F o rm e n carrarensis P o r r o , p h ilip p ii Kob. , n ica tis C o s
t a ; in dieser G ru p p e k o n n te ich au ch eine in te re ss a n te N eu h e it beschre iben als Hel. cin-
g u la ta in fe rn a lis , nov. subsp. I n e inigen F ä lle n k o n n te ich Ang ab en machen ü b e r den
S p e rm a to p h o r, d e r b ish e r n u r von A r ia n ta a rb u s to rum b e k a n n t wa r.
Wen n die V e rw an d ten von Hel. planospira L m . u n d die von H. cingulata n u r als je
eine Spezies g e z äh lt werden, so sin d je tz t 52 A r te n an atomisch u n te rsu c h t; d a s is t meh r
als die H ä lfte des A rten b e stan d e s, den ich a u f etw a 90 schätze.
Ge stü tz t a u f testazeologische u n d ana tom isch e Kennze ichen u n te rsch e id e ich fü n f G a ttu
n g en , von denen die g rö ß te , Helicigona, in 16 S ektionen a u fg e te ilt ist. A u s diesen z. T.
re c h t winzigen U n te rab te ilu n g en m eh re re Subgen e ra zusammenzustellen is t m ir noch n ich t
nach Wunsch ge lungen, d a die Me rkmale d e r G enitalien, soweit u n se re jetzige K en n tn is
re ich t, d a fü r kein e geeignete H an d h ab e zu bie ten scheinen. W ir werden deshalb h ie r meh r
als bei a n d e ren U n te rfam ilie n die E in te ilu n g vorzugsweise a u f U n te rsch ied e im Gehäuse
g rü n d e n müssen; d an n k ö n n ten so e ig e n a rtig a u sg e p rä g te F o rm e n wie Drobacia, Chilo-
trem a , Liburn ica , Thiessea, Dinarica wohl den R a n g von U n te rg a ttu n g e n b e anspruchen.
Die S ektionen C in g u life ra u n d Chilostoma ließ en sich v ie lle ich t au ch in ein Subgenus zusammenfassen,
das d a n n den ä lte s te n Namen Chilostoma tra g e n müßte. Ü b e r die Plano-
sp ira -G ru p p e möchte ich mich noch n ic h t aussp re ch en , solange ih re Be ziehungen zu den
g riechischen u n d illy ris c h e n b e h a a rte n Campylae en so wenig g e k lä r t sind.
F ü r die französischen A r te n H. a lp in a u n d glacialis h ab e ich eine neue S ek tio n v o r geschlagen
u n d dieser au ch — a lle rd in g s m it V o rb eh a lt -HffeZ. fr ig id a J a n angeschlossen.
Ob ich d am it d a s R ich tig e g e tro ffen habe, w ird sich v ie lle ich t zeigen, wenn au ch die
ih r v e rw an d ten ita lien isch e n Hochgebirgsschnecken (hermesiana, insubrica, ligurica, nico-
lisiana) u n te rsu c h t sein werden. Noch se h r wenig b e k an u t is t die A n a tom ie d e r Campyla
e en G riechenlands u n d d e r B a lk a n lä n d e r; au ch d aß w ir ü b e r Hel. p y ren a ica noch so g u t
wie g a r n ich ts wissen, empfinde ich a ls eine schmerzliche Lücke u n s e re r K enntnisse.
M o q u i n - T a n d o n ’s vag e An g ab en üb e r die An a tomie dieser A r t sin d d u rc h a u s un zu länglich.
Wa s die geog rap h isch e V e rb re itu n g b e trifft, so sch e in t u n se re S u b fam ilie an d e r W e s tk
ü ste des Schwarzen Meeres ih re Ostgrenze zu haben. D a rü b e r h in a u s re ich en n u r d re i
wenig b ek an n te A rte n : Isognomostoma su b p e rso n a tum au s S ib irien , die in d e r K rim a n geschwemmt
gefun d en e H. hospes Ws t l d . u n b e k a n n te r Pro v en ien z , u n d die angeblich bei
Sm y rn a lebende Hel. m a tre lla Ws t l d . Was W e s t e r l u n d a u s T u rk e s ta n a ls E u cam p y la ea
beschrieben h a t, sin d E u lo tid en . I n den re la tiv g u t d u rch fo rsc h ten K au k a su s lä n d e rn
w u rd e b ish e r kein e Campy laea gefunden.
S u b fam ilia M u re llin a e .
Diese U n te rfam ilie w u rd e b e re its in Bd. 14 d e r Ik o n o g ra p h ie von m ir e ingehend besprochen.
Ic h hab e se itdem n u r eine noch n ic h t u n te rsu c h te F o rm in H ä n d e n gehabt,
nämlich