E x p e r i m e n t I.
Aj im Exsikkator
15 Min. bestrahlt
A2 im Exsikkator
25 Min. bestrahlt
B in feuchter Luft
25 Min. bestrahlt' Kontrolle C
1. Verhalten der In-
terzellularräume
in der Epidermis.
Überall' vorhanden. Fehlen nur in ganz
kleinen Hautbezirken.
Fehlen ganz. Stellenweise vorhanden.
2. Verhalten der Melanophoren.
Mittelstark
verästelt.
Star] geballt. Stark gebailt. Girlandenartig verzweigt.
3. Verhältnis von
offenen zu geschlossenen
Schleimdrüsen.
offen geschlossen
5 H 37
Verhältnis zirka
1 1 7
offen geschlossen
Verhältnis zirka
1 1 1
offen geschlossen
6 j 21
Verhältnis zirka
1 Hl 3,5
offen
31
Verhä
1
geschlossen
34
tnis zirka
1
4. Verhältnis von
offenen zu geschlossenen
Giftdrüsen.
1 4
3 1 1 1 1
E x p e r i m e n t II.
A im Exsikkator
45 Min. bestrahlt
B in feuchter Luft
45 Min. bestrahlt Kontrolle C
1. Verhalten der Interzellularräume
in der Epidermis.
Überall vorhanden. Überall vorhanden. Stellenweise vorhanden.
2. Verhalten der Melanophoren.
Mittelstark verästelt.
Star geballt. Girlandenartig verzweigt.
3. Verhältnis von
offenen zu ge-
geschlossenen
Schleimdrüsen.
offen
53
1,6
geschlossen
33
1
offen
5
1
geschlossen
50
10
offen
9
geschlossen
30
4. Verhältnis von
offenen zu • ge-
: schlossenen Giftdrüsen.
3 1 • 17 1
In der vorliegenden Tabelle ist zunächst der wechselnde Zustand der Interzellularräume zu
beachten. Schon aus dem Verhalten der beiden Kontrollen (wie auch aller früher histologisch untersuchten
Tiere) ist zu ersehen, daß das Vorhandensein oder Fehlen der Interzellularräume keinesfalls
nur von den äußeren Verhältnissen abhängen kann. Somit ist die Annahme einer Regulation
von innen her zwingend. Es könnte scheinen, daß schon aus diesem Grunde eine Versuchsreihe wie
die eben angegebene vollkommen überflüssig wäre. Wenn sie aber trotzdem ausgeführt wurde, so
geschah es aus der Überlegung, daß bei übermäßiger Steigerung der natürlichen Reize (für diesen
Fall kommt nur Lichtintensität und Feuchtigkeitsgrad in Frage) eine einheitliche Reaktion in irgend
einer Richtung erfolgen müßte. Tatsächlich war dies auch mit einer Ausnahme der Fall. Da aber
das Ausnahmetier (A2) schon durch sein abnormes Verhalten während des Experimentes wie auch
durch die starke Destruktion in der Epidermis überhaupt aus der Reihe etwas herausfällt, ist das
nicht weiter bedenklich.
Aus der Tabelle ist zu ersehen, daß als Reaktion auf die starke Sonnenbestrahlung überall weite
Interzellularlücken auftreten. Nur bei dem 25 Minuten im Feuchten bestrahlten Tier B fehlen die
Interzellularlücken gänzlich. Es ist aber keinesfalls als Widerspruch zu dem Sachverhalt bei dem
entsprechenden Tier B im Experiment I I aufzufassen, da letzteres volle 20 Minuten länger bestrahlt
wurde. Zur Aufgabe dieses Experimentes gehört aber nicht die Feststellung der physiologischen und
physikalischen Bedingungen für das Auftreten der Interzellularlücken. Das, was beantwortet werden
sollte, War zunächst die Frage, in welcher Beziehung die Interzellularlücken und der Zustand des
Ausführungsganges der Drüsen zueinander stehen. Wie aus dem angegebenen Verhältnis der offenen
und geschlossenen Drüsen und dem Verhalten der Interzellularen ersichtlich ist, kann zwischen ihnen
kein direkter Zusammenhang festgestellt werden.
Wenn auch nach dem mitgeteilten Sachverhalt bei Laubfröschen, die im diffusen Tageslicht
gehalten werden, eine Beziehung besteht, so kann sie nicht kausaler Natur sein.
Auf die zweite Frage, inwiefern der Feuchtigkeitsgrad und die Belichtungsintensität das öffnen
bezw. Schließen der Ausführungsgänge beeinflussen, konnte nur einiges Licht geworfen werden. Auf
die Mannigfaltigkeit der Vorgänge ist es wohl zurückzuführen, daß trotz der gesteigerten Reizintensitäten
sogar zwei benachbarte Drüsen ein diametral verschiedenes Verhalten aufweisen können. Das
Verhältnis der offenen zu den geschlossenen Ausführungsgängen bei den einzelnen Tieren ist in der
Tabelle niedergelegt. Besonders wichtig sind die Werte, die sich für das Tier Ax ergaben, da dieser
Fall für die natürlichen Verhältnisse am meisten in Frage kommt. Das ruhige Verhalten des Tieres
spiegelt, sich noch in der geringen Zahl der geöffneten Giftdrüsen. Bei dem 25 Minuten bestrahlten
Tier A2 läßt sich ein starkes Uberwiegen der offenen Giftdrüsen feststellen, ich erinnere an das starke
Unbehagen, das das Tier zur Schau getragen hat.
Als weiteres Glied der Reihe würde das Tier A aus dem Experiment I I, das 45 Minuten lang im
Exsikkator bestrahlt wurde, zu behandeln sein. Die offenen Schleimdrüsen haben bereits, der längeren
Versuchsdauer entsprechend, ein Übergewicht erlangt. Das Verhalten der Giftdrüsen stimmt in beiden
Versuchsreihen fast überein. Wenn bei den trocken bestrahlten Tieren nach der ersten Umkehr der
Reaktion (nach 15 Minuten) im weiteren Verlauf der Bestrahlung die Zahl der geöffneten Schleimdrüsen
zunimmt, läßt sich bei den feuchtbestrahlten Tieren (B) entsprechend der Versuchsdauer ein
wachsendes Bestreben feststellen, die Schleimdrüsen zu schließen.
Es wurde noch in der Tabelle das Verhalten der Melanophoren beachtet, und zwar um außer
der gesuchten noch eine andere Vergleichsgröße zu haben.