Sternit 5 mit 4 ganz niedrigen, durch eine Kreuzfurche getrennten, beborsteten Höckern.
Sternit 6 mit 2 kahlen Höckern zwischen den vorderen Beinen. Hintere Sternite schwach beborstet,
neben jedem Bein des hinteren Paares ein kaum merklicher Kegel.
Gonopodenöffnung regelmäßig queroval, die Ränder seitlich ziemlich hoch, vorn und hinten
niedrig.
Beine, besonders die hinteren, lang und schlank. $ 4., 5. und 6. Beinpaar mit einem runden,
zerstreut beborsteten Höcker auf der Unterseite des Femur (Fig. 94, 6. Beinpaar), der schon auf dem
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2. Beinpaar angedeutet ist. 1.—6. Beinpaar mit Tibialpolster, das 7. Beinpaar fehlt dem einzigen <$,
vom 8. Beinpaar an keine Polster mehr; auf den vordersten Beinpaaren sind diese Polster am größten
(Fig. 95,-1. Beinpaar). Tarsus der hinteren Beine merklich länger als die Tibia. Beborstung der Grundgliederspärlich,
der Endglieder reichlicher, die Borsten fein. Klaue klein, kaum Vs so lang wie der Tarsus.
Gonopoden (Fig. 96, 97): Hüfte lang, lateral gar nicht vorragend, ohne Hüftstab, mit 2 langen
Borsten. Femur sehr lang, so daß die Gabelung in Femoralfortsatz und Tibiotarsus erst weit von der
Telopoditbasis erfolgt. Der Femoralfortsatz ist ein einfacher, endwärts verschmälerter, schwach gebogener
Lappen. Der Tibiotarsus bildet eine Gabel, beide Äste gleichen einander, der mediale ist der
Samenrinnenast.
E c u a d o r , P a c a g , W e s t - C o r d i l l e r e. (Dr. O h a u s coll., Hamburg. Mus.)
28. Gatt. Rhysodesmus Co ok.
1895. Rhysodesmus 0 . F. Co o k in: Ann. N.York Ac. v. 9, p. 5.
1909. Rhysodesmus P o c o c k in: Biol. Centr. Amer. p. 188.
20 Rumpfringe.
Porenformel normal.
Gonopoden: Hüfte lateral nicht vorragend, ohne Hüftstab: Femur mit meist einfachem, selten
mehrspitzigem, geradem oder fast geradem Fortsatz; Femur und Tibiotarsus ohne deutliche Grenze
allmählich ineinander übergehend. Tibiotarsus endwärts allmählich verschmälert, am Ende ungeteilt
oder kurz 2-, selten 3spitzig.
Halsschild ungefähr so breit wie das folgende Segment.
Rücken meist ± gewölbt, seltener flach; Seitenflügel gut ausgebildet, seitlich glatt, wulstig
verdickt, die Poren im dicken Randwulst, aber nicht in einer abgeschnürten Beule. Metazoniten un-
beborstet, meist glatt, ohne besondere Skulptur, seltener granuliert oder mit Querreihen von kleinen
Tuberkeln.
Schwänzchen kegelig.
Sternite meist ohne Fortsatz, oder gewisse hintere Sternite mit 2 Kegeln am Hinterrand.
Präfemur der Beine mit spitzigem Kegel oder dornartigem Fortsatz am Ende ventral. Keine
Tibialpolster.
Zum Typus der Gattung wurde leider eine nur sehr unvollkommen beschriebene Art R. Umax
S a u s s. gewählt. Die zahlreichen Äxten lassen sich zum Teil nur sehr schwer unterscheiden, besonders
die Arten totonacus, montezumae, attemsi, notostictus, arcuatus und smithi. P o c o c k h a t zwar
zwei Ubersichtstabellen für die zentralhmerikanischen Arten, zu denen auch die genannten gehören,
gegeben, doch gewinnt man nicht die sichere Überzeugung, daß es sich bei allen diesen um distinkte
Arten handelt; die 4 letztgenannten, attemsi bis smithi, sind von P o c o c k als neu beschrieben und
stammen alle von Omilteme in Mexiko.
P o c o c k legt bei seinen Unterscheidungen großes Gewicht auf die Färbung, die bei noch
unveränderten Tieren ein gutes Merkmal abgeben soll, aber leider im Alkohol wenig beständig zu sein
scheint, da die Sammlungstiere alle stark ausgeblaßt sind; es läßt sich dann natürlich nicht entscheiden,
ob dieses undezidierte Scherbengelb die ursprüngliche Farbe ist oder nicht.
Als morphologisch leicht von den anderen unterscheidbare Arten können gelten: R. toltecus
durch die ausgeprägten Querreihen kleiner Knötchen auf den Metazoniten, R. ndhuus durch die spitzzackigen
Hinterecken der Seitenflügel, R. tahescensis durch die 2 Kegel auf den Sterniten 5—17,
R. neptunus durch die dreizackigen Enden von Femoralfortsatz und Tibiotarsus. Viel schwerer ist die
Unterscheidung beim Gros der anderen Arten. Die hier neu beschriebene gleicht den 3 Arten variata,
holstii und stricta darin, daß der Tibiotarsus des Gonopoden mit einer einfachen Spitze endet, während
er bei allen anderen Arten neben der Spitze mit dem Ende der Samenrinne eine zweite kleine Spitze
hat, die wahrscheinlich dem Endast oder der Endplatte anderer Leptodesmidae entspricht. Von allen
Arten unterscheidet sich R. acuarius leicht durch die ungewöhnliche Länge und Schlankheit des ganz
geraden, nahe der Basis des Femur entspringenden Femoralfortsatzes und überhaupt durch die große
Schlankheit des ganzen Telopodits; speziell R. variata, holstii und stricta haben merklich gedrungenere
und dickere Telopodite und anders geformte Femoralfortsätze und Tibiotarsus; der letztere ist bei
allen 3 Arten am Ende gerade, nicht S-förmig gekrümmt.
Rhysodesmus acuarius nov. sp.
(Fig. 98.)
Farbe offenbar schon stark verblaßt, das einzige <$ ist bereits 1883 erbeutet worden; Pro-
zoniten und vordere Partie jedes Met azoniten licht bräunlich oder rötlich, Seitenflügel und hinterer
Teil des Metazoniten, Sternite. Antennen und Beine blaß gelblich; die Farbe ist ebenso undezidiert
wie bei den meisten bereits längere Zeit in Alkohol liegenden Rhysodesmus.